Schwelm. Neujahrsempfang der Propsteigemeinde Schwelm: Die Zahl der Kirchenaustritte hat sich binnen Jahresfrist verdoppelt.
Das Jahr 2020 ist für die Propsteigemeinde St. Marien das Jahr der Jubiläen. Propst Norbert Dudek fasste in seinem Grußwort auf dem Neujahrsempfang im Gemeindesaal zusammen, was das neue Jahr für die Gemeinde und Propstei bringt: Einen runden Geburtstag, einen Abschied nach 31 Jahren aus einem Amt und der 50. Kirchweihtag der neuen Marienkirche, der zum Jahresende ansteht.
Propst em. Janousek wird 75 Jahre
„Zunächst einmal einen besonderen Geburtstag, denn Propst em. Heinz Ditmar Janousek feiert Ende des Monats seinen 75.“, ließ Norbert Dudek die Versammlung wissen. Kurz nach dem 29. Januar, am 14. Februar, wird der ehemalige Pfarrer der Mariengemeinde als Kreisdechant verabschiedet. 31 Jahre saß Janousek dem Kreisdekanat vor. Norbert Dudek dankt ihm für seinen weiterhin unermüdlichen und tatkräftigen Einsatz in der Gemeinde und Propstei. Außerdem wies Dudek auf die bevorstehende Diakonweihe von Peter Schlippe sowie die Priesterweihe von Daniel Baldus an Pfingsten hin. „Wir freuen uns, dass ein jungen Mann aus unserer Propstei, er kommt ja aus Ennepetal, diesen Weg eingeschlagen hat“, sagt Propst Dudek.
„Der Kirchweihtag ist in der Vergangenheit immer ein wenig unter den Tisch gefallen, weil das Datum so nah an Weihnachten liegt“, sagt Patrizia Labus, zuständig in der gemeinde für Pressearbeit, im Gespräch mit dieser Zeitung. Am Nachmittag des Adventssonntags, 20. Dezember 1970, weihte der damalige Bischof von Essen, Dr. Franz Hengsbach, den Kirchenneubau in Schwelm. Genau ein halbes Jahrhundert später, am Sonntag, 20. Dezember 2020, soll der Kirchweihjubiläum gefeiert werden. „Die Planungen beginnen jetzt, eventuell soll der Tag propsteiweit gefeiert werden“, sagt Patrizia Labus. Es wird natürlich einen Festgottesdienst geben, bei allen weiteren Planungen stehe man aber noch am Anfang.
Erfreulich ist auch die Spendenbilanz für das Jahr 2019. Die Gläubigen in Schwelm haben für Adveniat erneut tief in ihre Taschen gegriffen und mit 31.659 Euro das Vorjahresergebnis von 31.906 Euro nur knapp verfehlt. Damit sei Schwelm beim Spendenaufkommen Spitzenreiter unter den Pfarreien, sagt Labus. Das Ergebnis der Sternsingeraktion konnte sogar den guten Wert von 11.978 Euro aus dem Jahr 2018 toppen. Genau 12.113 Euro landeten 2019 in den Sammelbüchsen der Kinder. Noch erfolgreicher waren die Sternsinger in Ennepetal (16.000 Euro) und in Gevelsberg (18.600 Euro).
Doch auch weniger erfreuliche Entwicklungen fanden in der Neujahrsrede ihren Platz. „Die steigende Zahl der Kirchenaustritte bringt zunehmend Veränderungen mit sich, die auch bei uns spürbar sind – nicht nur finanziell, sondern auch im Gemeindeleben. Unser engagierter Gemeinderat sowie die Projekte im Pfarreientwicklungsprozess helfen dabei, offen zu bleiben und den Glauben zu leben“, betonte Dudek. Deshalb werden auch in diesem Jahr erfolgreiche Formate wie „Gemeinde im Gespräch“ und „Kabarett in der Kirche“ fortgeführt.
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2019 wendeten sich in Schwelm 69 Menschen von der Kirche ab, ein Jahr zuvor betrug die Zahl der Kirchenaustritte nur 34 Personen. Dem gegenüber standen in beiden Jahren jeweils drei Wiederaufnahmen. Weitere Daten aus der Gemeindestatistik (in Klammern die Zahlen 2018): Taufen 35 (30), Erstkommunion 38 (49), Firmanden 28 (30), Trauungen 5 plus 3 andere Konfessionen (3), Beerdigungen 73 (65), Katholiken insgesamt laut Meldewesen 16.465.
Zum Abschluss fand die stellvertretende Bürgermeisterin und Dacho-Vorsitzende Christiane Sartor noch warme Worte. Sie lobte den Zusammenhalt in der Gemeinde und insbesondere das Engagement aller Ehrenamtlichen. „Sie sind für unsere Gesellschaft unerlässlich, weil sie aktiv werden, um dem Gemeinwohl zu dienen.“