Ennepe-Ruhr. Bundesweite Top-Noten erhält das Veterinäramt des Ennepe-Ruhr-Kreises für sein Engagement im Tierschutz.
Die Tierrechtsorganisation PETA hat die besten und schlechtesten deutschen Veterinärbehörden 2019 gekürt. Berücksichtigt wurden Ämter, die bei ihrer Arbeit besonders positiv oder negativ aufgefallen waren, nachdem sie von der PETA über einen Missstand informiert wurden.
Whistleblower gaben PETA den Hinweis, dass der Angelpark Steinbachtal ein Wettangeln organisieren wollte. Laut Tierschutzgesetz muss jedoch für das Töten eines Wirbeltieres ein vernünftiger Grund vorliegen. Die Tierrechtsorganisation leitete diese Information gemeinsam mit der Bitte, die illegale Aktivität zu verbieten, an das Veterinäramt Ennepe-Ruhr-Kreis weiter. Die Behörde reagierte umgehend und war schnell mit einer Unterlassungsverfügung vor Ort. Nach weiteren Hinweisen auf illegale Wettangelveranstaltungen erteilte die Behörde dem verantwortlichen Parkbetreiber im November ein Betriebsverbot. Das Veterinäramt ist deshalb unter den Top-5 zu finden.
Vorbildfunktion
„Wir bedanken uns beim Veterinäramt Ennepe-Ruhr-Kreis für seinen Einsatz und seine Mühe“, so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin und Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. „Diese Behörde nimmt das Leid von Fischen ebenso ernst wie das von Säugetieren und das hat Vorbildfunktion für andere Behörden.“
Veterinärämter sind für die Überwachung und den Vollzug des Tierschutzgesetzes in Deutschland zuständig. PETA meldet den Behörden jeden Monat zahlreiche Fälle von Tierquälerei und kontrolliert, ob und wie die Behörden daraufhin im Sinne des Tierschutzgesetzes tätig werden. Während in vielen Fällen in Zusammenarbeit mit Amtstierärzten sehr gute Erfolge für die Tiere erzielt werden, gibt es noch immer zu viele Behörden, die das Tierschutzgesetz und die entsprechenden Verordnungen und Richtlinien nicht umsetzen.
Zeugen sollen sich melden
Seit 2012 kürt die Tierrechtsorganisation jährlich die aus Tierschutzsicht positiv oder negativ aufgefallenen Veterinärämter. Im Ranking wird stets die gesamte Behörde genannt, auch wenn oftmals einzelne Amtstierärzte positiv oder negativ hervorstachen.
Zeugen von Tierquälerei sollten sich an die zuständige Veterinärbehörde ihrer Stadt oder ihres Landkreises wenden. Beobachtungen sollten detailliert und sachlich zusammengefasst werden. Besonders hilfreich ist Bild- und Videomaterial. Empfehlung von PETA: Nach der Meldung beim Veterinäramt unbedingt so lange nachhaken, bis der Missstand beseitigt ist. Das kann ermüdend sein, ist aber oft die einzige Chance für das jeweilige Tier.
Eine Übersicht mit ausführlichen Tipps, wie Zeugen gegen Tierquälerei vorgehen können, gibt es im Internet unter der Website PETA.de/Whistleblower.