Schwelm. Der Schwelmer Sänger Enzo Caruso kocht für unser Drei-Städte-Menü eine Maronen-Kartoffelsuppe als Vorspeise und verrät uns sein Rezept.

Die meisten werden mittlerweile entschieden haben, was es über die Feiertage bei ihnen zu essen gibt. Für den einen mögen es mehrere Gänge mit allem Drum und Dran sein. Der andere mag es vielleicht lieber ganz bodenständig mit Kartoffelsalat und Würstchen. Für alle Noch-Unentschlossenen präsentieren wir in diesem Jahr wieder das Drei-Städte-Menü. Hierbei lassen wir jeweils einen Vertreter aus Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm ein insgesamt dreigängiges Festessen kreieren. Diesmal haben wir Musiker gebeten, für uns in der Küche kreativ zu werden. Sänger Enzo Caruso macht für Schwelm den Anfang und schlägt als Vorspeise eine Maronen-Kartoffelsuppe vor.

Es ist ein zugegeben ungewohnter Anblick, den Schwelmer mal abseits der Bühne und stattdessen zuhause am eigenen Herd zu sehen. Dabei ist er eigentlich alles andere als ein Kochmuffel. „Ich koche total gerne, leider fehlt mir häufig die Zeit dazu“, verrät Caruso. Bei seinem musikalischen Pensum verwundert das wenig.

Wenn er nicht allein als Schlagerbarde „Don Enzo“ auftritt, ist er noch Teil der „2wei lustigen 3rei“, Mitglied im Chor „De Nohbern“, zweite Hälfte von „Chrissie und der dicke Don“ oder auch Sänger der Schlager-Punk-Band „Don Marias“. Tatsächlich hört Caruso nämlich nicht nur gern Schlager, sondern auch sehr gerne Rock.

Zusätzlich organisiert er den Schwelmer Songcontest, engagiert sich bei der Dachorganisation der Schwelmer Nachbarschaften (Dacho) und bei der Nachbarschaft Gesellschaft Oberstadt. Hauptberuflich arbeitet er als externer Kundenbetreuer für einen Dienstleister, der Berufskleidung anbietet.

Wenig Zeit an Heiligabend

Und fertig: Enzo Caruso präsentiert die Maronen-Kartoffelsuppe.
Und fertig: Enzo Caruso präsentiert die Maronen-Kartoffelsuppe. © FUNKE-MEDIENGRUPPE | Max Kölsch

Zum Kochen kommt er also selten. Umso besser, dass er Zutaten, Topf und Pfanne für die Maronen-Kartoffelsuppe schon vorbereitet hat. Zwiebeln und Kartoffeln sind bereits geschält und in kleine Würfel geschnitten. Die Maronen sind ebenfalls gewürfelt. Der Einfachheit halber hat Caruso sie schon vorgekocht besorgt. Er beginnt, die Butter in einem großen Topf zu schmelzen. Anschließend gibt er die Zwiebeln hinein und lässt sie glasig werden. Ein herrlicher Geruch.

Ein paar Minuten später gibt der Schwelmer die Kartoffel- und die Hälfte der Maronenwürfel mit in den Topf, um sie kurz zu dünsten. Nachdem er die gesamte Gemüsebrühe und den Majoran dazugegeben hat, lässt er alles aufkochen. Nun muss der Topfinhalt etwa 20 Minuten vor sich hinköcheln. Für Enzo Caruso ist unser Besuch quasi der Testlauf für die Feiertage.

Gemeinsam mit seiner Frau Janina wird er die Maronen-Kartoffelsuppe als Vorspeise am zweiten Weihnachtsfeiertag kochen. Als Hauptgang gibt es Rotkohl mit Klößen und Putengeschnetzeltes. Der Nachtisch wird mit „Sbriciolata di marmellata“ italienisch. Zu Heiligabend gibt es dafür aus Zeitgründen ganz deutsch Kartoffelsalat mit Würstchen.

„Italienische Küche kenne ich von meinem Papa“, sagt Enzo Caruso, der auf Sizilien geboren wurde. Seine italienschen Kochkünste würden sich allerdings auf Soßen beschränken. Vier Wochen nach seiner Geburt ist er nämlich schon nach Schwelm gezogen, wo er seitdem lebt.

Italienische Beilage

Maronen-Kartoffelsuppe
Maronen-Kartoffelsuppe © hagen | WP Hagen

Die Kochzeit ist um. Caruso nimmt den Pürierstab zur Hand und verleiht der Grundmasse für die Suppe ihre cremige Konsistenz. Fehlt nur noch das Topping. Er schält zwei Äpfel, entkernt und würfelt sie. Dann würfelt er die restlichen Kastanien und dünstet sie zusammen mit den Apfelwürfeln in ein wenig Butter. Zum Schluss mischt er noch gehackten Schnittlauch unter.

Der Suppe selbst wird noch etwas Sahne hinzugefügt. Anschließend schmeckt Caruso sie mit Pfeffer und Salz ab. Fertig. Es folgt der schönste Teil: Die Suppe wird auf die Teller gegeben, mit der „Apfel-Maronen-Mischung“ garniert und genossen.

Enzo Caruso bietet als Beilage noch Focaccia an. „Das ist jetzt der italienische Moment“, sagt er und lacht, als er sie aus dem Ofen nimmt. Dazu gibt es ein kühles Landbier aus dem Münsterland.