Gevelsberg. Tuija Minor, Geschäftsführerin des Ökumenischen Hospizes Emmaus in Gevelsberg, spricht im Interview über Kinder, Tod und Rock for Children.

Wer Tuija Minor zuhört, bekommt manchmal einen Kloß im Hals; zum Beispiel wenn sie von den drei Geschwistern im Kindergarten- und Grundschulalter erzählt, die mit ihrem Vater allein zu Hause waren, als der plötzlich umfiel und vor ihren Augen verstarb. Die Gedanken des Zuhörers kreisen darum, wie klein die eigenen Probleme sind, wenn sie davon berichtet, dass der kleine Junge, weiß, dass er nicht mehr lange leben wird und nun das erste und letzte Mal in seinem Leben mit seinen Eltern und seinen Geschwistern in den Urlaub fahren kann.

Tuija Minor stammt aus Breckerfeld

Tuija Minor ist am 23. März 1985 in Hagen geboren und in Breckerfeld aufgewachsen.

Zur Schule ist sie in Breckerfeld, Halver und Ennepetal gegangen bevor sie in Hagen ihr Fachabitur machte.

Es folgten eine Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin bei den katholischen Kliniken in Blankenstein, bevor sie an der evangelischen Fachhochschule in Bochum Pflege studierte und 2015 mit dem Master abschloss.

Seit Mai 2017 ist sie die Geschäftsführerin des ökumenischen Hospizes Emmaus in Gevelsberg, das für Schwelm, Gevelsberg und Ennepetal zuständig ist.

Sie ist verheiratet mit ihrem Mann Christian Schubert und die beiden haben den gemeinsamen Sohn Carl (3).

Mit ihrer Familie und ihren Freunden verbringt Tuija Minor auch am allerliebsten ihre Freizeit.

Die 34-Jährige ist Geschäftsführerin des Ökumenischen Hospizes Emmaus, in das seit einigen Jahren auch ein ambulantes Kinder- und Jugendhospiz integriert ist. Vor dem Benefizkonzert „Rock for Children“ spricht sie über die Arbeit der Ehrenamtlichen, die Familien begleiten, die von extremen Schicksalsschlägen heimgesucht wurden. Sie spricht über Hoffnungen, Wünsche, Sehnsüchte, sie skizziert Pläne und sie erklärt, was die harten Rocker in ihrem Bewerbungsgespräch für die Geschäftsführer-Stelle zu suchen hatten.

Trauern Kinder anders als Erwachsene?

Tuija Minor: Es ist schon furchtbar, wenn man als Erwachsener, seine Eltern verliert, aber das ist der normale Lauf der Dinge. Verliert man als Kind bereits seine Eltern, ist das etwas ganz anderes. Da bricht die Grundlage der eigenen Existenz weg. Gleichzeitig ist der Umgang mit dem Tod bei Kindern ein anderer. Kinder sind oft zugänglicher. Aber: Egal ob bei einer Trauer oder bei einer Sterbebegleitung, bei den Kindern legen wir noch viel mehr Wert darauf, dass wir eine Lebensbegleitung machen.

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Was heißt Lebensbegleitung konkret?

Dass wir die schönen Momente in den Mittelpunkt stellen. Wir weinen zusammen, aber wir wollen den Sterbenden vor allem einen schönen letzten Weg bereiten. Wir nehmen uns der Geschwister an, die oft etwas hinten überfallen, wenn sich der Fokus auf das kranke Kind in der Familie richtet. Wir wollen, dass die ganze Familie einmal abschalten kann von dem schlimmen Schicksal.

Können Sie dafür Beispiele geben?

Es sind oft Kleinigkeiten wie unsere Adventsfeier, wo wir den Kindern kleine Wünsche erfüllen. Wir fahren in den Klettergarten oder wir begleiten ganz konkret gerade eine Familie mit einem Jungen, der etwa acht Jahre alt ist. Seine Prognose sieht nicht gut aus. Wir haben es der Familie ermöglicht, mit den Geschwistern zur Nordsee zu fahren. Dies wird wohl ihr letzter Familienurlaub gewesen sein. Die Reise war sehr aufwändig, beispielsweise war eine Spedition nötig, um den Rollstuhl des Jungen zu transportieren. Die Eltern und die Kinder haben ganz viel Kraft aus diesem gemeinsamen Urlaub mitgenommen.

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Warum sind Spendengelder notwendig?

Weil all diese Dinge von keiner anderen Stelle aus refinanziert werden. Stirbt beispielsweise ein Elternteil, bedeutet das in vielen Familien auch gleich ein extremes finanzielles Desaster. Erkrankt ein Kind mit tödlicher Diagnose, sind mitunter die Behandlung und all ihre Methoden, die die Eltern selbstverständlich ausschöpfen wollen, extrem teuer. Deshalb sind wir auf Spendengelder angewiesen, damit unsere Hospizarbeit überhaupt stattfinden kann.

Was bedeutet das Benefizkonzert Rock for Children für das Kinder- und Jugendhospiz?

Die erste Veranstaltung hatte stattgefunden einige Monate, bevor ich meine Stelle angetreten habe. Und dies war sogar ein großes Thema in meinem Bewerbungsgespräch. „Da machen Rocker jetzt ein Konzert für uns, damit öffnen sich Menschenkreise, zu denen wir bislang gar keine Berührungspunkte hatten“, wurde mir freudestrahlend erzählt.

Rock For Children

Die dritte Auflage des Benefizkonzertes
Die dritte Auflage des Benefizkonzertes "Rock for Children" war wieder ein großer Erfolg.
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Wie ist heute der Stellenwert des jährlichen Konzerts?

Ich habe dies ein Jahr später zum ersten Mal selbst miterlebt und war begeistert. Rock for Children hat seit dem Start im Jahr 2017 eine ganz eigene Dynamik entwickelt und mittlerweile sind die Gevelsberger Bands Proscription und Cold Friday als Organisatoren in jedem Jahr die größten Einzelspender im Kinder- und Jugendbereich, die wir haben.

Diese haben aus den ersten drei Jahren exakt 26.666 Euro übergeben. Was passiert mit dem Geld?

Gerade im Kinderbereich ist es wichtig, dass wir Kontinuität in die Arbeit bekommen. Zum Beispiel können wir es uns dadurch leisten, dass zu jedem Treffen der Kindertrauergruppe ein Therapiehund kommen kann, der den Jungen und Mädchen bei der Trauerbewältigung unfassbar gut weiterhilft. Dinge wie den Familienurlaub habe ich bereits erwähnt. Auch das wäre ohne das Konzert nicht möglich gewesen. Zudem ist sehr viel Geld in unseren Anbau geflossen.

Wofür benötigen Sie aktuell Unterstützung?

Die Arbeiten an unserem Anbau laufen. Wir haben in unserem Bestandsgebäude ein viel zu erwachsenes Umfeld. Es ist entstanden, als wir noch kein Kinder- und Jugendhospiz integriert hatten. Der Anbau wird endlich den Kindern ein entsprechendes Umfeld bieten. Hier wird es bunt, hier werden die Materialien für die Arbeit mit den Kleinen gebündelt, hier sind Rückzugsplätze zur Entspannung geplant, hier soll gespielt werden, hier soll aber auch ein Werkbereich entstehen. Für die Einrichtung dieses Anbaus werden wir die Gelder von Rock for Children verwenden.

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Was sind Ihre nächsten Projekte?

Einige Mitarbeiter haben sich unter der Überschrift „Hospiz hat Schule“ fortgebildet, wir werden also in die Schulen gehen. Und wir werden zusätzlich zur Gruppe der trauernden Eltern eine Gruppe verwaiste Eltern gründen. Diese richtet sich speziell an Eltern von Sternenkindern. Dies sind Kinder, die vor oder während der Geburt verstorben sind.

Trauerarbeit oder Sterbebegleitung, welcher Teil ist stärker nachgefragt?

Eltern, die mit der Geburt ihres Kindes auch eine Diagnose erhalten, richten sich oft darauf ein, dass sie Dinge allein regeln. Sie haben einen eigenen Blick auf die Dinge, machen viel mit sich selbst aus. Ich wünsche mir, dass dieses Angebot noch stärker angenommen wird. Eine große Hürde ist oft, dass die Menschen nicht auf uns aufmerksam werden. Doch auch da hat Rock for Children Pionierarbeit in der Region geleistet. Um auf die Frage zurückzukommen: Die Trauerarbeit ist deutlich stärker nachgefragt. Sie erfolgt meist in den Trauergruppen; für Kinder oder Jugendliche.

Was heißt meist?

Manchmal ist eben auch eine Einzelbegleitung notwendig. Wir betreuen beispielsweise drei Geschwister, die vier, fünf und sieben Jahre alt sind. Ihr Vater ist umgefallen und in ihrem Beisein verstorben, als sie allein mit ihm waren. Sie benötigen eine Aufmerksamkeit, die nicht in die Gruppensituation passt.

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Wer sind die Menschen, die sich rund um die Uhr und sehr selbstlos für die Sterbenden und ihre Familien einsetzen?

Wir haben insgesamt 56 Ehrenamtliche im Erwachsenen- und Kinderbereich, die speziell ausgebildet sind. Wir können natürlich auch immer weitere Engagierte gebrauchen. Speziell fehlen uns Männer zwischen 20 und 40 Jahren, aber wir können jede Verstärkung im Team gebrauchen. Der nächste Quali-Kursus startet bereits im Januar. Wer Interesse hat, kann sich gern unter 02332/61021 oder via E-Mail an info@hospiz-emmaus.de melden.

Welche Betreuung erhalten die Ehrenamtlichen, deren Arbeit auch sehr belastend ist?

Wir tauschen uns intensiv aus, haben gemeinsame Supervisionen und Einzelsupervisionen. Wir sind sehr intensiv im Gespräch und sie können sich jederzeit bei uns melden.