Gevelsberg. Gevelsberger Kinder der Grundschule Silschede erlaufen 10.211,54 Euro für den guten Zweck. Rekordsumme an die Hilfsorganisation überreicht.
Es ist die wohl größte Summe, die eine Grundschule der „Aktion gegen den Hunger“ je gespendet hat. Die Kinder der Grundschule Silschede haben die 10.211,54 Euro aber nicht nur gesammelt, sie haben sich beim Sponsorenlauf dafür völlig verausgabt. Weil sie Menschen helfen möchten, denen es nicht so gut geht wie ihnen und mit ihrem Einsatz ein kraftvolles Zeichen setzen wollen.
„Das ist eine unglaubliche Leistung. Und eine extrem hohe Summe“, sagt Carolin von Janowski, die das Geld für die Hilfsorganisation in Empfang nahm. „Im Sportunterricht wären die Kinder nie so viele Runden gelaufen“, sagt Schulleiterin Sandra Hoffinger und lacht.
Die Schulleiterin ist stolz darauf was die 185 Jungen und Mädchen geschafft haben und wie sehr sie sich beim „Lauf gegen den Hunger“ eingesetzt haben. Ihr ist es wichtig, dass die Kinder wissen, dass regelmäßiges Essen, sauberes Wasser und ein schönes Zuhause nicht für alle selbstverständlich ist. Deshalb setzten die Lehrer das Thema auf den Stundenplan. In einer Projektwoche lernten die Kinder verschiedene Länder und die dortigen Lebensumstände kennen. Kooperationspartner war die „Aktion gegen den Hunger“. Sie wurde 1979 gegründet, ist seit 2015 auch in Deutschland aktiv und unterstützt mehr als 50 Länder. In diesem Jahr sind es: Tschad, Sierra Leone, Afghanistan und die Zentralafrikanische Republik.
In mehr als 50 Ländern aktiv
Es gehe darum, Hunger und Mangelernährung zu bekämpfen, die Lebensgrundlagen zu verbessern und den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen, erklärt Carolin von Janowski. Sie stellt Unterrichtsmaterial bereit, besucht Klassen und berichtet von der Arbeit vor Ort. In diesem Jahr haben sich allein in Deutschland 135 Schulen an den Läufen beteiligt, die zum Abschluss der Unterrichtsreihe organisiert werden.
7900 Mitarbeiter
Die „Aktion gegen den Hunger“ ist die deutsche Sektion von „Action contre la Faim“. Die internationale entwicklungspolitische und humanitäre Organisation unterstützt mehr als 20 Millionen Menschen in rund 50 Ländern. 7900 Mitarbeiter leisten Nothilfe und unterstützen Menschen beim Aufbau nachhaltiger Lebensgrundlagen.
Mehr Informationen unter https://www.aktiongegendenhunger.de
30 Minuten hatten die Silscheder Kinder Zeit. Für jede Runde, die sie auf dem Sportplatz geschafft haben, mussten ihre Sponsoren, die sie sich vorher gesucht hatten, eine vereinbarte Summe zahlen. Eine Kollegin sei auf die Aktion aufmerksam geworden, berichtet Sandra Hoffinger. In jedem Jahr organisiert die Schule eine Aktion für den guten Zweck. Mal wurden Weihnachtspäckchen für arme Kinder gepackt, mal für das Hospiz gespendet. Es sei wichtig, die Kinder auch für solche Themen zu sensibilisieren, erklärt Hoffinger. Bemerkenswert findet sie, dass kein einziges Kind das Geld für die Schule behalten möchte, sondern für alle selbstverständlich sei, die mehr als 10.000 Euro herzugeben.
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Was mit den Spenden passiert? Es würden Toiletten und Brunnen gebaut, den Menschen Nutztiere und landwirtschaftliche Geräte geschenkt, damit sie sich selbst versorgen können, medizinische Versorgung geleistet und Öffentlichkeitsarbeit betrieben, damit die Menschen auf die Not in diesen Ländern aufmerksam werden, „und auch der Druck auf die Politik vor Ort erhöht wird“, so Carolin von Janowski. Die Probleme in diesen Ländern seien vielschichtig, eine nachhaltige Verbesserung brauche Zeit. Die Silscheder Kinder haben einen großen Beitrag dazu geleistet.
Für wen sich die Kinder im kommenden Jahr für den guten Zweck einsetzen werden? „Das werden wir uns noch überlegen“, erklärt die Schulleiterin. Dann werde es aber wohl wieder eine Einrichtung in der Nähe sein. „Es gibt viele Möglichkeiten anderen zu helfen.“