Ich muss meinem Kommentar vorwegschicken, dass ich immer ein Befürworter der Pläne war, das neue Rathaus auf der Brauerei-Brache zu errichten. Das allein war für mich damals der aussichtsreichste Weg, wieder Bewegung in das festgefahrene Projekt der Bebauung dieses innerstädtischen Filetgrundstücks zu bringen und den Schandfleck letztendlich verschwinden zu lassen. Doch die Musterrechnung, die die Verwaltung im alten Rathaus für das neue Rathaus aufgestellt hat, finde ich doch etwas zu optimistisch.
Das errechnete Einsparpotenzial für die ersten Jahre ist sicherlich real. Doch einfach anzunehmen, man kann auf Rücklagen zum Werterhalt der Gebäude verzichten, ist etwas blauäugig. Wenn ein Immobilien-Fachmann bei einer angestrebten Nutzungsdauer der Immobilien über 80 Jahre so rechnen würde, wären berechtigter Zweifel an seinem Sachverstand angebracht.
Aber in der Politik gehen die Uhren gelegentlich anders als in der Realwirtschaft. Was letztendlich an Einsparpotenzial unterm Stich bleiben wird oder auch nicht, wird die Zukunft zeigen. Aber das sollte uns nicht die Vorfreude auf das neue Rathaus und das Kulturzentrum trüben.