Ennepe-Ruhr. CDU will im Ennepe-Ruhr-Kreis Maßnahmen für das Erscheinen des Wolfs treffen. Ebenso fordert sie konsequente Aufforstung der lädierten Wälder.
Einen Ruf als Umweltpartei hatte die CDU bislang nicht. Doch die mögliche Ankunft des Wolfs im Ennepe-Ruhr-Kreis sowie der desolate Zustand der heimischen Wälder rufen die Union nun auf den Plan. Beide Themen möchten sie kreisweit so schnell wie möglich auf die politische Agenda heben und zeitnah behandelt wissen.
Der Wolf
Ein umfangreicher Bericht dieser Zeitung über ein mögliches und realistisches Auftreten des Wolfe im Ennepe-Ruhr-Kreis, nachdem ein Nachweis im benachbarten Märkischen Kreis bestätigt wurde, ist Auslöser der Überlegungen. „Eine entsprechende Besorgnis wurde auch beim jüngsten Treffen des Kreisreiterverbandes Ennepe-Ruhr-Hagen geäußert und dürfte insbesondere auch bei Haltern von Nutztieren sowie Spaziergängern bestehen“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Oliver Flüshöh.
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Die CDU halte es für sinnvoll, sich bereits jetzt auf ein eventuelles Erscheinen des Wolfs – mit dem Märkischen Kreis – vorzubereiten. Dies sollte in einem ersten Schritt das Ausloten von Möglichkeiten zur Ausweisung eines Wolfsverdachtsgebiets sowie einer dazugehörigen Pufferzone bis hinein in den EN-Kreis als Grundlage für Schutzmöglichkeiten und Entschädigungsleistungen umfassen.
„Weiterhin gehört hierzu die die Erörterung, ob es sinnvoll und zulässig ist, einen eigenen Wolfsberater im Ennepe-Ruhr-Kreis – zum Beispiel aus den Reihen des NABU, der Kreisjägerschaft oder anderen zu benennen, aber auch das Vorhalten von Konzepten zur frühzeitigen Information von Nutztierhaltern und Nutzern unserer Wälder“, schreibt die CDU, die beantragt, den Tagesordnungspunkt „Auftreten des Wolfes im Ennepe-Ruhr-Kreis“ auf die Tagesordnung des nächsten Umweltausschusses zu setzen.
Die Wälder
Ebenso fordert die Union Infos zum Zustand der kreiseigenen Wälder. Die Hitzeperioden der beiden vergangenen Sommer sowie die Trockenheit des Winters 2018/2019 hätten den Waldbeständen erheblichen Schaden zugefügt. Diese negative Entwicklung habe massive Auswirkungen auf die Laubholzbestände. „Besonders stark betroffen sind die Buchenbestände. Dies führt dazu, dass die Waldbestände deutlich an Wert verlieren und deren Fähigkeit abnimmt, Kohlendioxid zu binden. Ein sinnvoller Weg, dieser Entwicklung entgegenzuwirken, ist eine konsequente Aufforstung.
Die Verwaltung soll hierzu Potenzialflächen ermitteln und der Politik vorstellen. Aus Sicht der CDU-Fraktion darf eine Aufforstung nicht auf Flächen vorgenommen werden, die bereits anderweitig ökologisch bewirtschaftet werden. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen sollen ausscheiden.
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Auf der anderen Seite sollte eine Aufforstung durch heimische Gehölze vorgenommen werden, die sich den ändernden klimatischen Bedingungen auch langfristig anpassen können.
Über beide Anträge stimmen die die Kreispolitiker ab.