Schwelm. In der 1959er Jahren gab es in Schwelm gleich mehrere Kaffeeröstereien und einen Schwelmer Kaffee. Rabenschwarz setzt die Tradition fort.

Es gibt ihn wieder, den Schwelmer Kaffee. Zu verdanken haben das die Bürger der Kreisstadt Thomas „Tom“ Friedrichs. Der Inhaber von Kaffee Rabenschwarz in der Kirchstraße verfügt über eine eigene Rösterei. Dort hat er den neuen Kaffee kreiert, der an das schwarze Traditionsgebräu anknüpft, das es einst von den Einheimischen getrunken wurde.

Zahlreiche Kleinröstereien in Schwelm

Seit über zehn Jahren der Mann für guten Kaffee. Thomas „Tom“ Friedrichs in seiner Rösterei.
Seit über zehn Jahren der Mann für guten Kaffee. Thomas „Tom“ Friedrichs in seiner Rösterei. © Stefan Scherer / WP | Stefan Scherer

Viele wissen es nicht, aber Schwelm hat eine lange Kaffee-Tradition. Bis in die 50er des letzten Jahrhunderts gab es in Schwelm zahlreiche Kleinröstereien. Diese waren häufig Kolonialwarenhändlern angegliedert, die ihre Kundschaft mit frisch geröstetem Kaffee versorgten. Daneben gab es bis zu dieser Zeit noch die Kaffeegroßrösterei Albrecht & Sohn, die nichts mit Aldi zu tun hat, wie häufig vermutet wird. Ursprünglich stammt diese Firma aus der Metzer Straße gegenüber der Zuwegung zur Nordstadtschule.

Die Gründer waren die Familien von Stein und Albrecht, die beide Villen rechts und links des Kontors bewohnten. Heute würde man das Firmengebäude eher an der Talstraße ansiedeln. Nach der Aufgabe von Albrecht & Sohn war dort lange Zeit eine Niederlassung von „funny-frisch“, danach Möbel Möhwald und Chalet-Möbel. Neben einigen eigenen Marken produzierte Albrecht & Sohn auch den ersten und bisher einzigen Schwelmer Kaffee.

Nur wenige hundert Meter von der ehemaligen Rösterei Albrecht & Sohn röstet die Kaffeerösterei Rabenschwarz seit über zehn Jahren ihren Kaffee. Den Plan, die Idee des Schwelmer Kaffees wieder aufzugreifen, gab es schon lange – nun ist es soweit!

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Während bei Rabenschwarz sonst – außer bei den Espressi – nur sortenreine Bohnen in die Tüte kommen, sollte es eine Schwelmer Mischung geben, die besonders für den Handfilter, die klassische Kaffeemaschine und den Vollautomaten geeignet ist. Nach einigen Versuchen ist es eine Mischung aus Kaffees aus Brasilien, Guatemala und Äthiopien geworden, die mittelkräftig, vollmundig und bekömmlich ist. Beim Tütendesign hat Rabenschwarz sich am Vorbild von Albrecht & Sohn orientiert – ein Hauch von Nostalgie.