Es gab Hinweise und reichlich Spekulationen. Nun ist es Gewissheit: In den Löwenzahnproben, die am 9. Juli in Oelkinghausen entnommen wurden, befand sich nicht nur PCB 47, sondern auch andere PCB-Verbindungen, darunter dioxinähnliche, die als besonders gefährlich gelten.
Ich bin weder Fachmann noch kann ich beurteilen, wie gefährlich die eine oder die andere PCB-Verbindung ist. Ich kann nicht einmal die Mengen einschätzen, um die es hier geht. PCB werden in Nanogramm gemessen, dem Milliardstel eines Grammes. Umso wichtiger ist es, vertrauen zu können. Insbesondere der Behörde, die für die Aufklärung des Falles und Lösung des Problems zuständig ist.
Was um Himmelswillen hat da bloß den Ennepe-Ruhr-Kreis geritten, das Ergebnis der Löwenzahnbeprobung erst jetzt zu veröffentlichen?
Es war doch klar, dass die Frage danach aufkommen wird. Dann braucht die Kreisverwaltung sechs Wochen, um sich mit dem LANUV und der Firma über die Freigabe einig zu werden? Mir fällt das schwer zu glauben. Anderen auch.
Das ist bedauerlich, da die späte Veröffentlichung gerade bei den Menschen den Eindruck verstärkt, die sich vom Kreis ohnehin nicht ausreichend informiert fühlen. Bitter ist auch, dass das ausgerechnet denen in die Karten spielt, die sich der Ängste und Sorgen von Anwohner bedienen, um als vermeintliche Aufklärer ihr Süppchen zu kochen.