Gevelsberg. Projekt der VHS im Rahmen von Demokratie Leben: Wände am Gevelsberger Bahnhof werden kreativ gestaltet. Fortsetzung folgt.
Es gibt ansprechendere Orte als den Bahnhof. Schmierereien wechseln sich mit trostlos wirkenden Wänden, Mauern und Fassaden ab. Noch. Für Farbe sorgt ein Projekt der VHS. Nicht alle Flächen können in diesem Zusammenhang künstlerisch gestaltet werden, zumindest aber die städtischen, damit aus dem Hauptknotenpunkt Gevelsberg ein einladendes Eingangstor wird. Es geht um Willkommenskultur – und das in mehrfacher Hinsicht.
Bereits im Juni haben sich Jugendliche im Alter von 16 bis 25 Jahren unter dem Thema „Kunst gegen Rassismus“ kreativ mit der Gestaltung einer Mauer am Bahnhof auseinandergesetzt. Es ist ihre bildliche Darstellung von Toleranz, Willkommenskultur und ein friedvolles Miteinander. Es wurde im Juni an die Wand gesprayt, jetzt ging es an die nächste Mauer mit der nächsten Gruppe.
Dieses Mal waren es Erwachsene im Alter von 22 bis 50 Jahre, die in den vergangenen Jahren als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind und die aktuell an der VHS das vom Jobcenter geförderte Projekt „Kombi Neustart EN“ besuchen. Dabei erhalten arbeitssuchende Flüchtlinge Unterstützung bei der Vermittlung in eine Beschäftigung oder auch Ausbildung. Dazu gehört Bewerbungstraining, die Recherche nach geeigneten Stellen, berufsbezogene Sprachförderung, sowie die Möglichkeit sich zu erproben. Bei dem Projekt am Bahnhof wurden sie von den Künstlern Silvia Werner und Benjamin Schmidt begleitet.
Das gemeinsam gestaltete Bild verleiht den Wünschen und Hoffnungen Ausdruck, die sie auf ihrem langen Weg nach Gevelsberg begleitet haben und mit denen sie hier angekommen sind. Unterschiedliche Menschen mit Luftballons, die die Schwere des Lebens davontragen, Vögel als Vorboten der Hoffnung, bunte Farbe, die für Glück und Freude stehen.
Weitere Aktionen erwünscht
Den ersten Farbtupfer auf das Bild setzte Bürgermeister Claus Jacobi. Er freut sich, dass der Bahnhofsbereich freundlicher gestaltet werden soll. „Wir haben noch viele Möglichkeiten für Kunst am Bahnhof“, sagt Bürgermeister Claus Jacobi. Er könnte sich auch vorstellen, auch die anderen Haltepunkte mit Farbe zu verschönern, wie zum Beispiel am Bahnhof Gevelsberg-West. Mit Bildern von Gevelsbergern für Gevelsberger. Die beiden Künstler haben ihre Bereitschaft mitzumachen, bereits signalisiert. Claus Jacobi würde auch gerne die Schulen und Kindergärten animieren, sich künstlerisch einzubringen. „Wir haben die Förderung im Rahmen von Demokratie Leben für weitere Jahre beantragt“, sagt VHS-Fachbereichsleiterin Iris Baeck. Wenn es grünes Licht gibt, könne sich die VHS noch an vielen Aktionen wie diese Beteiligen.