Gevelsberg. 2011 hat der Verschönerungsverein Gevelsberg die Eröffnung der frisch renovierten Kornbrennerei gefeiert. Nun muss der Schornstein saniert werden
Die Kornbrennerei ist aus dem Stadtbild Gevelsbergs nicht mehr wegzudenken. Dass es das historische Gebäude überhaupt noch gibt, ist dem Verschönerungsverein Gevelsberg zu verdanken. Hier können seit der Renovierung 2011 Ambientetrauungen und Veranstaltungen vor der Kulisse altehrwürdiger Industriearchitektur stattfinden. Jetzt steht das nächste große Projekt an: die Sanierung des Schornsteins.
Der Schornstein
Immer wieder habe es in den vergangenen Jahren ärgerliche Wasserschäden im Gebäude gegeben, erklärt die 1. Vorsitzende Kirsten Niesler. Grund dafür ist der Schornstein. „Wir haben bereits einen Förderantrag gestellt und werden die Sanierung so schnell wie möglich vornehmen“, erklärt Vorstandsmitglied Michael Pfleging. Genau genommen sind es zwei. Insgesamt geht es um 35.000 Euro, ohne die die Arbeiten an dem Bauwerk nicht möglich sind. Pfleging erklärt: Das Problem liege vor allem in einer zu hohen Feuchtigkeit und den maroden Fugen. Ein Abriss des Schornsteins kommt auch aufgrund des Denkmalschutzes nicht infrage. Die Silhouette sei prägend, erklärt Niesler die Begründung der Behörde. Für den Verein bedeutet das, dass die Reparatur aufwendiger wird und dass regelmäßig der TÜV den Schornstein in den Blick nehmen muss. Für Niesler, die seit sieben Jahren Vorsitzende ist, wird die Sanierung mit Abstand das größte Projekt.
Forsthaus
Aber auch das Neue Forsthaus und das Damwildgatter spielen eine große Rolle für den Verschönerungsverein, der 1899 in Gevelsberg gegründet wurde. Am Neuen Forsthaus fand auch am Sonntag der mittlerweile 13. Familientag statt. „Die Idee dazu hatte Michael Pfleging, um mehr Bürgernähe zu schaffen“, erklärt Kirsten Niesler. Es sei wichtig, Angebote für Familien und attraktive Anlaufstellen in der Stadt zu schaffen. Vor allem Eltern mit jungen Kindern seien am Sonntag da gewesen, freut sich Niesler. Die Resonanz sei groß gewesen, ebenso wie das Angebot.
Familientag
Im Wald lernten die kleinsten Besucher bei einer Spielstation alles über den Wald und seine Bewohner, es gab Aktionen zum Mitmachen und Staunen. Zum Beispiel präsentierte Falkner Schnurbusch seine Greifvögel zum Anfassen und Waldpädagogin Stefanie Bentz-Beckmann zeigte den Kindern das Sägen und Bearbeiten von Holz. Aktiv werden konnten Mädchen und Jungen am Stand des Naturschutzbundes. Dort wurden Insektenhotels und Nistkästen gebaut. Das städtische Jugendzentrum bot außerdem das Basteln mit Naturmaterialien an. Natürlich gab es auch wieder ein reichliches kulinarisches Angebot. Hier hat der VVG auf Basis der Erfahrung der vergangenen Jahre deutlich aufgestockt, damit jeder Besucher versorgt wird. Wildgatterbetreuer Dirk Huckenbeck bereitete wieder das beliebte Gulasch, Chili und Würstchen vom Wild zu und wer es lieber etwas süßer mochte, für den gab es ein buntes Kuchenbuffet und Waffeln.
Damwildgatter
In diesem Jahr wird es das erste Mal einen Honig geben, der von den Wildbienen im Damwildgatter produziert wurde. Die beiden Imker Marc Kleine und Silke Glashagen werden ihn herstellen, abfüllen und dem Verein spenden. Die ersten Gläser erhalten die Vereins-Jubilare, die bei der Mitgliederversammlung am 9. Oktober verteilt werden.
Wie es um das Damwildgatter steht? Gut, erklärt Kirsten Niesler. In den vergangenen beiden Jahren seien zahlreiche Obstbäume gepflanzt worden. Die Mufflons hätten sich gut eingelebt und das Wildgattergehege hat Nachwuchs bekommen. „Wir haben einen kleinen Lammbock, der aussieht wie ein kleiner Teufel mit seinen Hörnern, und fünf Kälber dazu bekommen“, erzählt Dirk Huckenbeck. Für die Versorgung des Damwilds ruft der VVG jetzt bereits auf, Kastanien zu sammeln. Ab Oktober startet wieder die Kastaniensammelaktion.
Ausblick
„Das Ziel unseres Vereins ist es noch immer, jede Generation anzusprechen, und der Familientag ist ein tolles Beispiel dafür“, berichtete Lars Richter, Kassierer des VVG. Knapp 180 Mitglieder zählt der Verschönerungsverein zurzeit. Neben dem Neuen Forsthaus und dem anliegenden Damwildgatter gehört die Kornbrennerei zu den Hauptprojekten des VVG.
Der Verschönerungsverein setze sich für viele Dinge ein, erklärt Kirsten Niesler und nennt die Ruhebänke und Schutzhütten im Stadtgebiet. „Die bemerkt man nicht. Da setzt man sich drauf, und gut ist.“ Alles Dinge, die das Leben in der Stadt schöner machen.