Ennepetal. Nicole Vilgis ist neue Leiterin der Grundschule Wassermaus mit den Teilstandorten Rüggeberg und Friedenstal. Am 1. August trat sie den Dienst an.
Die Grundschule Wassermaus hat eine neue Schulleiterin: Seit dem 1. August ist Nicole Vilgis für die Schule mit den Teilstandorten Friedenstal und Rüggeberg verantwortlich. Für die 46-Jährige ist es eine Rückkehr zu ihren Wurzeln, war sie doch selbst einst Schülerin in Rüggeberg. „Mit Ennepetal verbinde ich viel mehr als mit anderen Städten“, sagt sie. Das sei ein Faktor gewesen, warum sie sich auf die Stelle beworben habe, die seit dem Weggang von Isabell Steinkühler im Frühjahr vakant war.
Die Besonderheit, dass die Wassermaus im gesamten EN-Kreis die einzige Grundschule mit drei Standorten ist, habe sie nicht abgeschreckt. „Die Herausforderung nehme ich an“, so Nicole Vilgis. Es sei klar, dass die Standorte mit ihren Einzugsgebieten ganz unterschiedlich seien. „Das muss man in der Arbeit berücksichtigen“, meint sie. Es sei ihr aber auch wichtig, vieles gemeinsam zu machen. „Wir verstehen uns als eine Schule – mit verschiedenen Bedingungen.“
Mit Schullandschaft vertraut
Nicole Vilgis, geborene Schmidt, wuchs in Rüggeberg und auf Homberge auf. Nach ihrem Abitur am Reichenbach-Gymnasium studierte sie in Dortmund Sonderpädagogik. Die heimische Schullandschaft lernte sie in ihrer beruflichen Laufbahn bereits umfassend kennen. Das Referendariat absolvierte die Mutter zweier Töchter (19 und 21 Jahre), die in Schwelm lebt, an der Hasencleverschule in Gevelsberg. An der Förderschule blieb sie zehn Jahre. Anschließend war sie an der Grundschule Engelbertstraße in Schwelm zeitweilig kommissarische Konrektorin, arbeitete zudem an den Grundschulen Strückerberg und Büttenberg. Parallel war sie zuletzt auch als Inklusionsfachberaterin beim Schulamt des EN-Kreises tätig und wirkte an einem Projekt des NRW-Schulministeriums mit.
Freude über gelungene Einschulungsfeiern
Sie habe sich sehr über die gelungenen Einschulungsfeiern an den drei Teilstandorten gefreut, meint die neue Schulleiterin der Grundschule Wassermaus. Die Schulanfänger, ihre Eltern, Paten, Freunde und Verwandten waren mit einem fröhlichen Begrüßungsprogramm empfangen worden. „Der Einschulungstag hat eindrucksvoll gezeigt, dass wir trotz der Aufteilung auf drei Standorte ein hervorragendes Gesamtteam sind und die räumliche Trennung der Schulen das kreative Miteinander nicht beeinträchtigt“, meint Nicole Vilgis.
Am Standort Wassermaus waren 28 Kinder eingeschult worden, in Rüggeberg 22 und am Standort Friedenstal 24.
In der Schulentwicklung zu arbeiten habe ihr viel Freude gemacht, sagt Nicole Vilgis. Nun sucht sie eine neue Herausforderung in Ennepetal. „Ich bin hervorragend empfangen worden“, berichtet sie. „Wir finden uns sehr gut zusammen.“ Sie habe immer im Team gearbeitet. Die wichtigste Grundlage sei, miteinander zu reden und zusammenzuarbeiten, im Kollegium und mit den Schülern. Immer montags tagt sie mit Monika Verfürth, die den Teilstandort Friedenstal leitet, und Monika Beimborn, die in Rüggeberg federführend ist. Sie selbst werde nicht zuletzt im Bereich der Sonderpädagogik ihre Expertise einbringen, den größte Teil ihrer Arbeit mache aber die Schulverwaltung aus. Sie habe sich vorgenommen, bei Aktionen an den Teilstandorten dabei zu sein, wann immer es möglich ist.
Standortfrage gilt es zu klären
Nicole Vilgis sieht die Grundschule Wassermaus organisatorisch gut aufgestellt, um die Besonderheit mit den drei Teilstandorten aufzufangen. Sie würde sich aber wünschen, dass es von Seiten der Stadt eine klare Aussage zur künftigen Ausgestaltung der Schule gebe. „Es ist unglücklich, in der Luft zu hängen“, meint sie. Während es für den Standort Rüggeberg den Beschluss der Politik gibt, diesen so lange wie möglich aufrecht zu erhalten, sollten der Hauptstandort Wassermaus und der Teilstandort Friedenstal im ehemaligen Hauptschulkomplex an der Friedenshöhe zusammengelegt werden. Das war allerdings erst einmal verschoben worden, weil der Ennepe-Ruhr-Kreis die Friedenshöhe als Ausweichquartier während der Berufskolleg-Sanierung von der Stadt gemietet hat. „Es wäre wichtig zu wissen, wie es die nächsten zehn Jahre gedacht ist“, meint Nicole Vilgis.
Ein Projekt, das sie an der Grundschule Engelbertstraße mit entwickelte, möchte sie gerne auch in Ennepetal etablieren: den Integrationshelfer-Pool. Das bedeutet kurz gesagt, dass für die Kräfte, die Eingliederungshilfe für Kinder und Jugendliche leisten, die aufgrund einer Behinderung bzw. Störung gehandicapt sind, nicht einzeln von Eltern beantragt werden müssen, sondern grundsätzlich an der Schule zur Verfügung stehen. Das Pool-Modell hatte die Stadt Schwelm schließlich für alle Grundschulen übernommen.
Zunächst steht für Nicole Vilgis aber die Einarbeitung an der Grundschule Wassermaus im Vordergrund – dort, wo ihre eigenen schulischen Wurzeln liegen.