Redaktionsleiter sieht die Stadt Gevelsberg als Schulträger deutlich mehr in der Pflicht.

An der Grundschule Schnellmark arbeitet ein hoch identifiziertes und engagiertes Kollegium, das eigene, neue, an die Bedürfnisse der Kinder angepasste Konzepte einführt und umsetzt, ohne dabei auf die Uhr zu schauen. In einer familiären Umgebung, in der sich alle Erwachsenen und Kinder gegenseitig kennen, setzen sich Mitarbeiter und Eltern für ein optimales Lernumfeld ein, mit Möglichkeiten, die eine größere Schule einfach nicht bieten kann.

Dennoch nimmt die Grundschule Schnellmark aufgrund ihres Rufs, der sich zu großen Teilen auf Gesprächen zwischen den Eltern in den Kitas gründet, einen hinteren Platz bei der Elterngunst ein. Das schlägt sich in den Zahlen nieder: Vor 25 Jahren war die Grundschule noch dreizügig, aktuell gibt es in jedem der vier Jahrgänge nur noch eine Klasse. Diese Grundschule ist für die Schnellmark, und die von der Stadt Gevelsberg angestrebte Quartierentwicklung, um den Problemen entlang der Talschiene entgegen zu wirken, ein ganz elementarer Bestandteil. Daher bleibe ich bei meiner Auffassung, dass die Politik und die Stadtverwaltung als Träger der Grundschulen es sich viel zu einfach machen, wenn sie Anmeldezahlen regulieren, so dass einige Eltern ihre Kinder an Schulen anmelden müssen, auf die sie ihren Nachwuchs gar nicht schicken möchten.

Aus meiner Sicht ist es viel mehr Aufgabe des Schulträgers, die Stärken aller seiner Grundschulen herauszustellen, um dagegen anzukämpfen, dass der Ruf einer einzelnen Schule zu großen Schaden nimmt und dies schlimmstenfalls in einer Schließung gipfelt. Das wäre die schlechteste Variante. Es könnten zum Beispiel Tage der offenen Tür koordiniert werden, so dass Eltern an nur einem Tag eine Rundreise durch die Gevelsberger Grundschulen machen könnten, oder es könnte einen Markt der Möglichkeiten für die Grundschulen geben, an denen sich alle am Ennepebogen präsentieren. Oder, oder, oder. Jeder Beweis, dass jeder Junge und jedes Mädchen auf jeder Gevelsberger Grundschule sehr gut auf das Leben vorbereitet wird, ist allemal besser, als den Eltern – auch wenn es nur maximal 18 Kinder betreffen kann – par ordre du mufti zu sagen, was für ihre Kinder in Gevelsberg leider nicht möglich ist.