Redaktionsleiter Stefan Scherer zur Neuausrichtung des Gevelsberger Bauvereins.
Wer die Entwicklung des Bauvereins verfolgt hat, den verwundert nicht, dass die Außendarstellung einer der Knackpunkte war. Bereits als Frank Ryll den hauptamtlichen Vorstandsposten von Günter Schwarzmann zum 1. April des Jahres 2012 übernahm, war deutlich, dass der neue Chef der Genossenschaft so etwas wie der vollkommene Gegenentwurf zu seinem Vorgänger ist.
Es ging jemand, der in der Stadt tief verwurzelt war – und bis heute ist –, dessen Gesicht in der Öffentlichkeit stets mit dem Bauverein verbunden wurde, der Fünfe auch mal gerade sein lassen konnte und der stets den sozialen Aspekten der Wohnungsvermietung einen großen Raum in seinen Überlegungen einräumte. Es übernahm jemand, der aus Bochum ausschließlich zur Arbeit nach Gevelsberg kam, den die Menschen nicht erkannten, der vorwiegend den Zahlen und der Wirtschaftlichkeit den größten Raum in seinen Überlegungen einräumte – mit einem herausragenden ökonomischen Erfolg. Folge: Der Bauverein steht wirtschaftlich erstklassig dar, ist aber aus der öffentlichen Wahrnehmung weitgehend verschwunden. Die arg eingeschränkte Erreichbarkeit sowie die ausbaufähige Kommunikation nach außen haben dies auch bei den eigenen Mietern verstärkt.
Volker Bremer und sein noch zu suchender Vorstandspartner stehen nun vor der Aufgabe, kleine Dienstwege und große gesellschaftliche Aufgaben in Einklang zu bringen. Eine hervorragendes wirtschaftliches Fundament hat Frank Ryll dem neuen Vorstand dazu überlassen. Dieser trägt die Verantwortung dafür, dass der Bauverein wieder eine sympathische Rolle in der Wahrnehmung der Gevelsberger spielt. Darüber wird der Aufsichtsrat mit Argusaugen wachen.