Schwelm. Keine Gourmet-Küche, dafür ist mehr Bodenständigkeit auf der Speisekarte: Das verspricht Das Restaurant Die Turnhalle ab 3. August in Schwelm.

Alles neu macht der Mai, sagt der Volksmund. Im Fall des Restaurants „Die Turnhalle“ des Schulhaus-Hotels am Westfalendamm ist es der Monat August, der den Schwelmern die Neuerung beschert. „Nach der Sommerpause starten wir am 3. August mit einem völlig neuen Konzept und mit einer neuen Speisekarte“, sagt Kurt Hermandung. Der Inhaber von Restaurant und Hotel hat damit in seinem gastronomischen Betrieb knapp ein Jahr nach Eröffnung die Notbremse gezogen und auf die schlechte Auslastung der Gastronomie reagiert.

Schwelm ist nicht Berlin

Der Chef packt mit an, damit die Außengastronomie steht.
Der Chef packt mit an, damit die Außengastronomie steht. © WP | Bernd Richter

Schwelm ist nicht Berlin: Kurt Hermandung und sein Geschäftsführer Marc Konopatzki haben Lehrgeld bezahlen müssen. Das Schulhaus-Hotel am Westfalendamm hat einen guten Start hingelegt und läuft, doch bei den Schwelmern ist das Restaurant „Die Turnhalle“ nie so richtig angekommen. Kurt Hermandung im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir haben einfach feststellen müssen, das wir mit unserem Konzept keinen Erfolg in Schwelm hatten. Das Ziel war zu hochgesteckt, zu sehr auf Gourmets und eine Sterneküche ausgerichtet. Es wurde zwar hochgelobt auch vom Fachmagazin ,Der Feinschmecker‘, aber wir haben nicht das Publikum dafür finden können.“

Ab Samstag gibt es nun in der Turnhalle eine völlig neue Speisekarte. „Unser bisheriger Küchenchef Oliver Jacoby wird sein Konzept weiterführen und er möchte es woanders tun. Dazu wünschen wir ihm alles Gute“, sagt Kurt Hermandung. Mit dem Schweizer Kevin Zutter (28) wird ein Koch aus der zweiten Reihe des Schulhaus-Hotels aufrücken. Keine Sterneküche mehr, mehr Bodenständigkeit ist auf der Speisekarte angesagt.

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Die Veränderung ist auch von außen zu sehen. Interessiert schauen Passanten auf die Terrasse der Turnhalle. Dort stehen nun Tische und Stühle und Bartische, die zum Verweilen einladen. Die Außengastronomie bietet Platz für 42 Gäste. Es tut sich etwas im Restaurantbetrieb. Ein Blick auf die Speisekarte untermauert das. Fast nichts von alledem, was einmal dort zu finden war, ist noch dort. Stattdessen gibt es eine andere, regionale Küche mit einem bodenständigen Angebot. Jeder Gast soll hier nun ein passendes Gericht finden. Die Speisekarte ist auch sprachlich an die Vergangenheit der ehemaligen Grundschule angelehnt. Beispiele: Für den kleinen Hunger gibt es Schulhaus-Pausenbrote ab 7,50 Euro oder Turnhallen-Tapas für 11 Euro. Der kleine Blattsalat lockt für 3,50 Euro, sein großer Bruder Caesars Salat mit frischem Parmesan steht für 8 Euro auf der Karte. Der Turnhallen-Burger als Hauptgericht schlägt mit 15,50 Euro zu Buche. Es gibt Schüler- und Lehrerpotionen, Steaks unterschiedlicher Größe für Boden- und Reckturner. Ergänzt wird die „normale“ Speisekarte durch saisonale Gerichte. Kleinigkeiten hält die Terrassenkarte ab 12 Uhr für die Gäste bereit.

Die Einrichtung von Hotel und Restaurant erinnern an die vorherige Nutzung als Turnhalle und Schulgebäude.
Die Einrichtung von Hotel und Restaurant erinnern an die vorherige Nutzung als Turnhalle und Schulgebäude. © Bernd Richter

„Wir wollen eine frische Küche anbieten, die sich an ein erweitertes Publikum richtet und auch jüngere Gäste anspricht“, sagt Kurt Hermandung über das neue Konzept, zu dem auch die Einbindung regionaler Anbieter wie der Fleischerei Ranft gehört, die für die Turnhalle exklusiv eine Turner-Bratwurst kreiert hat. „Die Turnhalle soll das Restaurant werden, wo man sich gerne trifft und auch mal Lust hat, den Freitagabend nach Besuch des Feierabendmarkts ausklingen zu lassen“, so der Hotelier. Sein Restaurant soll eine Alternative zu den bestehenden Restaurant-Angeboten in Schwelm werden. Kurt Hermandung weiß aber auch, was er auf keinem Fall sein will: „Wir wollen nicht das Angebot der Cafés kopieren. Kaffee ja, aber es gibt keine Kuchentheke. Und auch mit dem Angebot einer Brauhaus-Gastronomie wollen wir nicht konkurrieren.“

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