Gevelsberg. Als vor 25 Jahren das Hospiz Emmaus in Gevelsberg gegründet wurde, was Pastor Ulrich Brauer schon dabei. Jetzt scheidet er aus dem Vorstand aus.

Es sind bewegende Zeiten für das Ökumenische Hospiz Emmaus. In diesem Jahr wird das 25-jährige Bestehen gefeiert – und die Arbeiten an der baulichen Erweiterung an der Hagener Straße stehen unmittelbar bevor. Auf der Jahreshauptversammlung wurden auch personell die Weichen für die Zukunft gestellt.

Kinder und Jugendliche

„Der Bauantrag für den Anbau ist bei der Stadt Gevelsberg eingereicht“, erklärt die Geschäftsführerin Tuija Minor. Sie hofft, dass noch im Spät-Sommer mit den Arbeiten an der Hagener Straße begonnen werden kann. Der Platz wird dringend benötigt. Zwar wurde der Neubau erst 2015 errichtet, aber als 2013 der Bau geplant wurde, sei noch nicht klar gewesen, dass sich das Hospiz auch im Kinder- und Jugendbereich so stark engagieren würde.

Seit 25 Jahren bietet das ökumenische Hospiz Emmaus ein ambulantes Hilfsangebot für Erwachsene an, seit knapp vier Jahren gibt es auch den Hospizdienst für Kinder und Jugendliche. „Wir haben mittlerweile so viele verschiedene Gruppen, dass wir räumlich an unsere Grenzen stoßen“, sagt Tuija Minor. Der Anbau soll vorrangig für den Hospizdienst mit Kindern und Jugendlichen sein, mit viel Platz zum Toben und für Kreativität.

Ehrenamt

Insgesamt hat das Hospiz Emmaus etwa 65 Ehrenamtliche. Wer sich ebenfalls in der Sterbebegleitung oder in der Trauerarbeit engagieren möchte, der könne sich beim Hospiz melden. Es finden regelmäßig Kurse statt, um auf die Arbeit vorzubereiten. Am 30. August sind alle Interessierten zu einem Informationsabend eingeladen. Am 10. August besteht die Möglichkeit, sich die Musiktherapie in der Einrichtung anzuschauen, am 22. Oktober wird es eine Lesung mit Ingo Fischer geben. Es seien viele Veranstaltungen in diesem Jahr geplant, erklärt Tuija Minor und verweist auf den aktuellen Flyer der Einrichtung. Höhepunkt ist am Samstag, 9. November, der Festgottesdienst anlässlich 25 Jahre Emmaus.

Gründungsmitglied

An diesem Nachmittag wird auch Pastor Ulrich Brauer im Mittelpunkt stehen. Er gehört zu den Gründern des Hospizes und schied auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung aus dem Vorstand aus. „Wir haben ihm viel zu verdanken“, sagt die Geschäftsführerin. 25 Jahre lang habe er sich unermüdlich für den Auf- und Ausbau der Möglichkeit der ambulanten Sterbebegleitung stark gemacht und eingesetzt. Er kann stolz und zufrieden zurückblicken auf das, was er erreicht hat; was aus seiner Idee gewachsen ist. Er habe versichert, dem Hospiz verbunden zu bleiben, wolle aber die Verantwortung nun in andere Hände weiter geben. Zuletzt war Brauer 2. Vorsitzender. Gemeinsam mit der mittlerweile verstorbenen Helga Grams gründete er das Hospiz.

Vorstand

Den Vorstand um die weiterhin 1. Vorsitzende Pfarrerin Anne Braun-Schmitt, Martina Jähme und Dietrich Graf als Schatzmeister ergänzen Christel Walter und Sabine Placke. Als beratendes Mitglied wird nun Prof. Dr. Marthin Karoff anstelle von Dr. Bettina König tätig werden.

Christel Walter war bis zu ihrer kürzlichen Berentung Leitung der Krankenpflegeschule in Ennepetal. Die Krankenschwester und studierte Pädagogin und Gesundheitsmanagerin ist zudem als Supervisorin tätig. Darüber hinaus engagiert sie sich seit mehr als 15 Jahren in der ehrenamtlichen Sterbebegleitung in Remscheid. Seit mittlerweile 35 Jahren arbeitet Sabine Placke für den Kirchenkreis Schwelm. Die Diplom-Religionspädagogin ist hier als Gemeindereferentin tätig und verwaltet zudem die Mediothek des Kirchenkreises. Ergänzt wird das neue Team durch Prof. Dr. Karoff, der bis 2017 mehr als 26 Jahre lang Ärztlicher Leiter der Klinik Königsfeld in Ennepetal war. Jetzt, nach seinem altersbedingten Austritt aus der Rehabilitationsklinik für kardiologische Patienten, arbeitet er noch im Präventionscenter im Helios Klinikum Schwelm. Richard Boos und Dr. Bettina König verlassen den Vorstand.