Bis der Alleenradweg, der Wetter-Wengern und Gevelsberg verbindet, fertig ist, wird es noch Jahre dauern. Aktuell laufen Hangsicherungsarbeiten.
Viele Menschen werden in Zukunft auf dem Alleenradweg unterwegs sein. Noch säumen wild bewachsene Steilhänge die Trasse, die Tunnel und Bauwerke müssen saniert werden, die Fahrbahn fehlt. Straßen NRW investiert mehrere Millionen Euro in die knapp neun Kilometer Strecke, die Wetter-Wengern und Gevelsberg verbindet. Bis 1980 fuhr hier die Elbschebahn, in drei Jahren soll hier der Radweg freigegeben werden. Bis dahin ist noch viel zu tun, seit Mai nun zwischen dem Fasanen- und Heller Weg.
Hintergrund
Der Alleenradweg markiert den Lückenschluss für den Rundradweg „Von Ruhr zu Ruhr“ und wird in drei Bauabschnitten angelegt. Der erste in Albringhausen ist inzwischen freigegeben. Der zweite (Albringhausen bis Im Hedtstück) wurde nach hinten gelegt und befindet sich noch in der Planungsphase, hier würde sich auch der Silscheder Tunnel befinden (wir berichteten). Aktuell läuft der vorgezogene dritte Bauabschnitt und umfasst die drei Kilometer zwischen Im Hedtstück und dem S-Bahnhof Gevelsberg-West.
Umweltschutz
Bevor an dem eigentlichen Radweg gearbeitet werden kann, stand der Umweltschutz im Fokus. Ein neues Gewässer für die Geburtshelferkröte wurde bereits angelegt, damit die Kröten während der Arbeiten am Radweg sicher sind. Die Artenschutzprüfungen für die Flächen, Bauwerke und Tunnel sind abgeschlossen und entsprechende Maßnahmen geplant. Im Tunnel Klosterholz soll zum Beispiel ein weiterer Tunnel eingezogen werden, um die Fledermäuse zu schützen (wir berichteten).
Sicherheit
Die Steinschlaggefahr sei hier groß, erklärt Christoph Geck. Verkehrssicherungspflichtig ist der Landesbetrieb Straßen NRW, Geck ist der zuständige Projektleiter. Was genau notwendig ist, um eine Verletzungsgefahr durch abrutschende Hänge oder sich lösende Felsbrocken zu vermeiden, hat ein Fachbüro ermittelt. Die erforderlichen Maßnahmen setzt die Firma Feldhaus Bergbau aus Schmallenberg um.
Sie montiert die Stahlnetze, die Geröll auffangen. Nicht durchgängig, nur in einigen Bereichen, dort, wo es notwendig ist und in zwei Schichten. Der überdimensionierte Bohrer schafft Platz für die Verankerungen, die vier Meter tief in den Felsen gefasst werden. Beton sorgt für den richtigen Halt. 600.000 Euro investiert der Landesbetrieb zwischen Fasanen- und Heller Weg.
„Natürlich kennen wir die Kritik an Hangsicherungsarbeiten“, sagt Alexander Droste von der Firma Feldmann. Er erklärt, dass der Eingriff in die Natur behutsam vorgenommen werde, sich die Technik stark verbessert habe. Früher hätte man eine Betonschicht aufgetragen, die Fläche regelrecht versiegelt. Durch die Netzkonstruktionen hätten Tiere weiterhin die Möglichkeit, dort zu leben. Die Natur würde den Bereich schnell zurück erobern.
Pilotprojekt
Einzigartig seien die sogenannten Erosionsschutzmatten, die in einem Teilbereich nahe dem Klosterholztunnel zum Einsatz kommen. Sie sichern Hänge, an denen es zu Schlamm- und Erdrutschen kommen kann. Sie werden über die Flächen gezogen und sorgen dafür, dass nichts ins Rutschen gerät. Auch wenn die Hänge nach der Montage erst einmal braun aussehen, werden sie schnell bewachsen sein, versichert Andreas Droste. Grund dafür sei das Saatgut, das in den Matten verarbeitet ist. Der Regen könne eingesogen werden, sich an dieser Stelle eine Wildblumenwiese und ein Lebensraum für Tiere entwickeln. Nach drei Monaten sei nichts mehr von der Hangsicherung zu sehen.