Gevelsberg. Ein 24-Jähriger hat nach seiner Festnahme in Gevelsberg sieben Tankstellenüberfälle zugegeben. Zwei Verdächtige sind derweil wieder frei.
Augenzeugen sprachen von einer Blendgranate, einem Rammbock und einem riesigen Polizeiaufgebot. Sondereinsatzkräfte der Polizei haben am Mittwochmorgen um kurz nach 4 Uhr an der Hagener Straße in Gevelsberg mehrere Personen vorläufig festgenommen. Sie stehen unter Verdacht, an bewaffneten Tankstellenüberfällen beteiligt gewesen zu sein. Am Donnerstag erklärten die Staatsanwaltschaft Hagen und die Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr die Serie von Tankstellenüberfällen für aufgeklärt.
Zwei Personen wieder auf freiem Fuß
In der Mitteilung von Staatsanwaltschaft Hagen und Kreispolizeibehörde Ennepe-Ruhr ist von insgesamt vier vorläufig festgenommenen Personen die Rede. Zwei davon befänden sich wieder auf freiem Fuß.
„Aus dem Schneider sind sie damit nicht“, betonte Vera Viebahn, Sprecherin der Kreispolizeibehörde. Das sie wieder frei seien, bedeute zunächst nur, dass sich der Verdacht nicht ausreichend erhärtet habe.
„Einer der Festgenommenen, ein 24-jähriger türkischer Staatsangehöriger, räumte in seiner Vernehmung die Begehung von sieben Taten ein“, heißt es in der gemeinsamen Mitteilung.
Die betreffenden Taten seien zwischen dem 18. Januar und dem 21. Februar dieses Jahres in Gevelsberg, Schwelm, Dortmund und Haßlinghausen begangen worden. „Diese sieben Taten sind die, die wir der Serie zurechnen“, so Staatsanwalt Gerhard Pauli auf Nachfrage dieser Zeitung.
Entscheidung über Haftbefehl
Der 24-Jährige habe einen der weiteren Beschuldigten, einen 36-jährigen ebenfalls türkischen Staatsangehörigen, im Zuge seiner Vernehmung belastet. Dieser solle bei zwei dieser Taten beteiligt gewesen sein. Beide Männer wurden gestern dem Haftrichter vorgeführt. „Der entscheidet über den Erlass eines Haftbefehls“, erläuterte Gerhard Pauli den nächsten Schritt. Ob sich der 36-Jährige zu den Vorwürfen geäußert habe, könne er nicht sagen.
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Die Reihe von Überfallen auf Tankstellen im südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis begann am Freitag, 18. Januar, als die Westfalen-Tankstelle an der Wittener Straße in Gevelsberg mit gezogener Waffe überfallen wurde.
Am Samstag, 2. Februar, suchte ein bewaffneter Mann die Aral-Tankstelle an der Hagener Straße in Gevelsberg auf. Am Samstag, 9. Februar, und Donnerstag, 14. Februar, raubte jeweils ein bewaffneter Mann die SB-Tankstelle – ebenfalls an der Hagener Straße in Gevelsberg aus.
Täterbeschreibung ähnlich
Weiter ging es am 16. Februar in Schwelm. Dort raubten zwei Maskierte die Esso-Tankstelle an der Berliner Straße mit Messern und Hammer aus. Schließlich überfiel noch ein Räuber, der mit einem Hammer bewaffnet war, eine Sprockhöveler Tankstelle. In fast allen Fällen wurde der Täter als 175 bis 180 Zentimeter groß und schlank beschrieben.
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Der Einsatz am Mittwoch sei von langer Hand geplant gewesen, erklärte die Staatsanwaltschaft noch am selben Tag. Drei Wohnungen und ein Kiosk waren dabei im Visier der Ermittler. Bei einem der Durchsuchungsorte sei es um den Verdacht des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gegangen.
Dieser habe nichts mit den Tankstellenüberfällen zu tun gehabt. An der Hagener Straße seien drei Brüder festgenommen worden. Sie wurden von den Einsatzkräften aus dem Bett geholt und in T-Shirt und Unterhose abgeführt.Sie zeigten dabei keine Gegenwehr. Laut Staatsanwaltschaft sei nur eine Schreckschusspistole bei ihnen gefunden worden.