Ennepetal.. Marcus-Phillipp und Marlene Weltmann übernehmen das Hotel und Restaurant an der Breckerfelder Straße in Ennepetal. Was Gäste dort erwartet.


Im Hotel und Restaurant in der Breckerfelder Straße 15 tut sich etwas. Die Gastronomen Marcus-Phillipp und Marlene Weltmann übernehmen das frühere „Lenjas“ und betreiben es ab dem 11. Juni unter dem Namen „Das Weltmann’s“. Sie leben in Ennepetal und betreiben gemeinsam schon „Weltmann – das Steakhouse“ und die Strandbude in Gevelsberg. Auch Catering bieten sie auf Nachfrage an. Im Interview verrät das Ehepaar nun, was seine Gäste demnächst in Ennepetal erwartet, was den Südkreis seiner Meinung nach auch für Besucher von außerhalb interessant macht und was es bedeutet, einen Familienbetrieb zu haben.





Was ist zur Eröffnung Ihres neuen Hotels und Restaurants geplant? Wird es ein großes Event geben?


Marcus-Phillipp Weltmann: Wir werden die Eröffnung nicht mit Pauken und Trompeten zelebrieren – zumindest nicht am 11. Juni. Wir wollen uns ganz bewusst erstmal selber finden. Die Abläufe müssen sich strukturieren, das Team muss sich einstellen und sich finden. Deshalb wollen wir eine schleichende Eröffnung, um den Gästen gerecht zu werden, uns gerecht zu werden und da vernünftig auftreten zu können. Wenn sich alles eingespielt hat, ist geplant, dass wir um August, September herum eine große Eröffnungsfeier im Sinne eines Tages der offenen Tür machen. Da kann jeder mal hinter die Kulissen gucken und sich die Räumlichkeiten anschauen.



Was erwartet die Gäste im Weltmanns?


Marlene Weltmann: Da das hier ein sehr altes, traditionelles Haus ist, möchten wir ein bisschen den Landhausstil aufgreifen. Ich muss hier keinen topmodernen Laden draus machen, sondern es ist persönlich, bodenständig und traditionell geführt. So wird es auch in der Küche aussehen. Wir werden frische, deutsche Küche anbieten.

Marcus-Phillipp Weltmann: Wir haben natürlich auch unseren Namen und guten Ruf bezogen auf das Steakhouse in Gevelsberg und werden die Thematik Steak als Auszug in der Karte auch mit nach Ennepetal nehmen. Im Gegenzug dazu gibt es die klassische, gut bürgerliche Küche. Das geht von unseren Rouladen bis hin zum Tafelspitz. Im Winter gibt es dann einen schönen Gulasch und Grünkohl. Eine Idee, die wir noch haben – da wir auch sonntagmittags geöffnet haben werden – ist „Futtern wie bei Muttern“. Da wollen wir das Familiäre nach vorne setzen. Man kann nach der Kirche oder nach dem Friedhof hier einen Tisch bekommen und dann den Braten oder den Eintopf auf dem Tisch haben und sich da im Kreise der Familie daran bedienen.





Was wird neu gemacht? Was bleibt vom Vorgänger erhalten?


Marcus-Phillipp Weltmann: Vom Vorgänger erhalten bleiben eigentlich nur die Räumlichkeiten.

Marlene Weltmann: Die Hardware.

Marcus-Phillipp Weltmann: Genau, die Hardware (beide lachen). Wir haben uns mit der Nachbarschaft und den Firmen unterhalten und daraus Speisekarte, Konzept und Ideen entwickelt. Wir haben uns mit dem Vorgänger nicht großartig beschäftigt.

Marlene Weltmann: Da hat auch jeder seinen eigenen Stil.



Hatten Sie schon immer den Wunsch, ein Hotel zu übernehmen?


Marlene Weltmann: Ja, das war schon immer ein Wunsch – ein kleines, traditionelles und persönlich von uns geführtes Hotel. Das findet sich aber nicht mal eben so. Da muss man auch reinwachsen. Wir sind mit dem Haus hier und der Entscheidung sehr glücklich und freuen uns, damit jetzt zu starten.

Marcus-Phillipp Weltmann: Wir sind mit Hotellerie schon groß geworden, das muss man sagen. Wir haben sie in Selbstständigkeit in der Form noch nicht gehabt. Aber auch im Steakhouse haben wir ja die Anbindung an das Hotel „Alte Redaktion“. Wir sind mit Familie Pfeiler immer sehr eng und kooperativ zusammen gewesen und haben da auch viele Einblicke gewinnen können.








Das Restaurant im „Weltmann’s“ bietet seinen Gästen neben gutem Essen auch eine schöne Aussicht.



Foto:
Max Kölsch


Sind Kooperationen im touristischen Bereich der Region angedacht, beispielsweise mit der Kluterthöhle?



Marcus-Phillipp Weltmann: Auf jeden Fall.

Marlene Weltmann: Da sind wir mit der Stadt dran. Wir wollen gucken, dass wir den Gästen ein wenig Unterhaltung und Kultur aus Ennepetal nahebringen können. Wir wollen Angebote bezüglich der Wanderwege und der Fahrradstrecken machen. Wir überlegen, für Fahrräder noch eine E-Lade-Station mit am Haus zu integrieren oder für die Familien gemeinsam mit dem Schwimmbad Platsch etwas zu machen.

Marcus-Phillipp Weltmann: Wir denken auch darüber nach, ob die Ennepetaler Imker nicht vielleicht mit ihrem Honig am Frühstücksbuffet präsent sein wollen. Wir wollen das Regionale gerne nach außen tragen.


Was macht Ennepetal, Gevelsberg und Schwelm denn für Besucher von außen interessant?



Marcus-Phillipp Weltmann: Hier sind sehr viele naturbezogene Dinge – egal ob es das Hülsenbecker Tal ist oder die Talsperren im Umkreis. Ich glaube schon, dass es hier – auch mit Blick auf die Kluterthöhle – viele Dinge gibt, die Alleinstellungsmerkmale sind und die es so geballt in schneller Erreichbarkeit nicht gibt. Wir haben in der „Alten Redaktion“ auch erlebt, dass am Wochenende viele Reisende kommen, die sich wundern, was hier in Nordrhein-Westfalen und auch gerade hier im Umkreis für Natur ist. Viele stellen sich NRW mit Schornsteinen und Fabriken vor. Das ist aber ein Klischee.



Sie sprachen bereits das Familiäre an. Die Weltmanns sind ja ein Familienbetrieb, ist es mitunter schwierig, wenn alle beruflich in dieselbe Sache involviert sind? Oder macht es das vielleicht sogar einfacher?


Marlene Weltmann: Ich finde, dass einer der positivsten Aspekte eines Familienbetriebs ist, dass man für das gleiche Thema lebt und arbeitet.
Marcus-Phillipp Weltmann:
Die Verlässlichkeit und das Vertrauen sind auch wichtig.

Marlene Weltmann: Außerdem können wir immer alles selber machen. Wir sind nie auf andere angewiesen.

Marcus-Phillipp Weltmann: Bei einem Familienbetrieb hat man auch mal das Glück, dass die Omas zum Beispiel auf die Kleine aufpassen. Unsere Tochter ist jetzt sechs Jahre alt. Die wuselt auch schon mit im Betrieb rum. Die hat eine eigene Kochjacke und geht auch zu den Gästen und fragt nach, ob alles okay ist. Man sieht also: Familie ist bei uns Programm. Und das heißt eben nicht nur, dass man hier mit am Herd und an der Front steht, sondern auch im Hintergrund viel abnehmen und unterstützen kann.


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