Gevelsberg. . Frontalunfall: Ein 20-Jähriger fährt plötzlich in den Gegenverkehr. Ein Smartphone könnte auch bei der Unfallursache eine Rolle spielen.

Schwerste Verletzungen erlitt eine 18-Jährige am Samstagabend bei einem Frontalunfall auf der Heidestraße in Gevelsberg. Die Polizei spricht noch von einer ungeklärten Unfallursache, doch sofort gehen alle Alarmglocken an, dass der junge Unfallverursacher möglicherweise auf sein Smartphone konzentriert gewesen sein könnte, als er auf fast gerader Strecke in den Wagen der Frau krachte. Für mächtig Ärger sorgte auch ein anderer Smartphonenutzer, der von seinem Balkon aus filmte, wie die junge Frau medizinisch versorgt wurde.

Keine Airbags im alten Mercedes

Am frühen Samstagabend befuhr der 20-jährige Gevelsberger in einem blauen VW Scirocco die Heidestraße in Richtung Wittener Straße, als er plötzlich in Höhe der Einmündung Röllingheider Straße auf die Gegenfahrbahn geriet und frontal mit dem Mercedes „Strich-Acht“ der Gevelsbergerin zusammenstieß. Während der Verursacher in dem modernen Wagen schon schwer verletzt wurde, traf es die Frau im Oldtimer ohne Airbags und moderne Sicherheitstechnik deutlich schlimmer. Die Verletzten kamen in das Klinikum Schwelm und das Allgemeine Krankenhaus nach Hagen.

Einsatzkräfte sind mächtig sauer

Die Heideschulstraße ist für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt.
Die Heideschulstraße ist für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt. © Feuerwehr Gevelsberg

Während ein Passant die Rettungskräfte und Medizinier während der Behandlung des Mädchens mit seinem Schirm netterweise vor dem einsetzenden Regen schützte, zog ein Anwohner den Zorn der Einsatzkräfte auf sich. „Er filmte die Einsatzstelle. Ein Kamerad hat ihn deutlich auf sein Fehlverhalten hingewiesen. Die Polizei hat eine Ermahnung ausgesprochen. Ich habe zwar auf eine Anzeige gegen ihn verzichtetet, aber das Problem des Gaffens wird auch in Gevelsberg immer heftiger“, sagt Einsatzleiter Rüdiger Kaiser.

Zu dem Unfall waren die Kräfte der Hauptwache sowie des Löschzugs I ausgerückt. Zwei Rettungswagen und zwei Notärzte waren ebenfalls auf der Heidestraße, die für die Dauer des Einsatzes bis 20.15 Uhr komplett gesperrt war. Beide Wagen mussten abgeschleppt werden.