Redaktionsleiter Stefan Scherer zu der absoluten Notwendigkeit einer topmodernen Gigabit-Infrastruktur.

Gas, Wasser, Strom, Internet – längst gehören hohe Bandbreiten zu den Standardanschlüssen eines Hauses. Die verfügbare Geschwindigkeit ist selbstverständlicher Bestandteil einer jeden Immobilienanzeige. Wo es keine Möglichkeit auf schnelle Verbindungen gibt, hat dies bereits einen negativen Einfluss auf die Preise. Alles deutet darauf hin, dass die Bedarfe auch in Zukunft rasant ansteigen werden. Raste ein Privathaushalt mit 16.000er-Leitung vor ganz wenigen Jahren noch auf der Überholspur der Datenautobahn, kriecht er mittlerweile im verkehrsberuhigten Bereich herum.
Auch wenn die Bedarfe aktuell mit 50- oder 100-Mbit-Leitungen überwiegend gedeckt sind, wird das bald nicht mehr ausreichen. Wer jetzt ausbaut und nicht in wenigen Jahren erneut die Straßen aufreißen will, dem bleibt nur ein Weg, um die extrem steigenden Anforderungen erfüllen zu können: Glasfaser bis zum Hausanschluss, denn schon jetzt ist absehbar, dass das gerade erste erfolgte Vectoring, bei dem Kupferkabel zwischen Verteilerkasten und den Immobilien verbleiben, sehr bald an seine Grenzen stoßen wird.

Dass die Telekommunikationskonzerne diese immensen Investitionen scheuen, ist nicht verwunderlich. Hier sind dennoch schnelle Lösungen gefordert für Gewerbe, für Schulen, aber auch für Privathaushalte – Stichwort Homeoffice. Die verfügbare Internetgeschwindigkeit nimmt bei der Job- und Wohnortsuche eine immer bedeutendere Rolle ein. Deshalb ist es gut und richtig, dass Ulrich Schilling immer wieder den Finger in die Wunden legt, und darauf drängt, den Planungshorizont deutlich auszudehnen, damit der Ennepe-Ruhr-Kreis im Kampf um gut ausgebildete Menschen nicht abgehängt wird.