Redaktionsleiter Stefan Scherer über die Probleme, die sich Schmidt und Geitz selbst eingebrockt haben.

War der Gestank der Knochenmühle am Wochenende wirklich so schlimm? Klares Nein. Aber an diesem Beispiel zeigt sich die tiefe Wahrheit der Phrase „Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er dann die Wahrheit spricht“. Und an diesem Beispiel zeigt sich ebenso, dass die Firma Schmidt und Geitz die Probleme und die Situation nun extrem unter Beobachtung zu stehen, hausgemacht hat. Die Inhaber haben auf die Risikokarte gesetzt, versucht, die Behörden an der Nase herumzuführen, sich Auflagen widersetzt und nicht genehmigte Abwasseranlagen genutzt. Sie haben Investitionen und Reparaturen so lange gescheut, bis sie zur Auflage wurden und reagieren auf Anfragen gleichzeitig nur, wenn ihnen keine andere Möglichkeit bleibt.

Diese Haltung wird nun zum Boomerang, denn das Interesse der Menschen ist einerseits geweckt, andererseits jedes Vertrauen in ein rechtmäßiges Verhalten der Betreiber zerstört. Mehr und mehr der Menschen fühlen sich von der Firma belogen. Nicht zuletzt im Sinne der Arbeitsplätze sollte es Schmidt und Geitz daran gelegen sein, Vertrauen wieder aufzubauen, sich an die Regeln zu halten, Gestank zu vermeiden – auch um wieder in Ruhe arbeiten zu können.