Ennepetal. . Wellenförmige Asphaltschichten statt Bürgersteig: In der Wilhelmshöher Straße müssen die Anwohner noch lange mit einem Provisorium leben.
„Das sieht aus, als hätten das Kinder gemacht.“ Was aus dem Mund einer Anwohnerin lustig klingt, ist ernst gemeint. Die Wilhelmshöher Straße ist nach Leitungsarbeiten auf dem Abschnitt zwischen Fuhrstraße und Leibnizstraße nur noch ein einziger Flickenteppich. Wo früher der Bürgersteig war, wurde der Asphalt einfach so dick aufgetragen, bis er sich ein paar Zentimeter von der Fahrbahn abhebt. Anwohner und Verkehrsteilnehmer werden mit dem seltsam anmutenden Provisorium noch Monate leben müssen.
Die Geschichte begann im vergangenen Jahr, als die AVU Straße und Bürgersteig aufriss, um Versorgungsleitungen neu zu verlegen. Betroffen war die Seite zu den Grundstücken mit geraden Hausnummern. Als die Arbeiten abgeschlossen und die Baugräben wieder verfüllt waren, wurde der alte Straßenzustand nicht wieder hergestellt, sondern in Absprache mit der Stadt Ennepetal erstmal nur provisorisch geflickt. Hintergrund ist die Entscheidung, dass Fahrbahn und Bürgersteig durch die Leitungsarbeiten so schwer in Mitleidenschaft gezogen würden, dass man im Anschluss daran besser gleich die gesamte Oberschicht der Straße neu macht. Die Straßenbaumaßnahme ist im städtischen Projektplan für 2019 mit drin, wie es bei der Stadt hieß.
Straßenbau ist im Plan für 2019
Die Sache hat nur einen Haken. Ob es damit in diesem Jahr noch etwas wird, kann die Stadt – Stand Dienstag – nicht garantieren. „Das hängt davon ab, wie zügig die anderen Straßenarbeiten abgearbeitet werden können“, erklärte Stadtsprecher Hans-Günther Adrian. Für Anwohner und Verkehrsteilnehmer bedeutet das: Sie müssen sich noch Monate lang mit der Situation abfinden.
Alles andere als glücklich mit der Situation ist auch Achim Laaser aus Gevelsberg. Er hat in der Straße zwei Eigentumswohnungen erworben. Seine Kritik zielt vor allem auf den Bereich, wo früher der Bürgersteig mit den Kantsteinen war: „Es wurde sehr unfachmännisch einfach Teer in Wellenform darüber gezogen. Der Übergang zur Straße wurde nur leicht abgeschrägt.“
Er stört sich aber nicht nur an dem Zustand und Erscheinungsbild auf dem Straßenabschnitt. Ihn treibt auch die Sorge, später dafür zur Kasse gebeten zu werden. „Meine Befürchtung ist, das hier eventuell eine Sanierung geplant ist, die nicht nötig wäre.“ Ob die dadurch entstehenden Kosten auf die Anlieger umgelegt werden, konnte das Rathaus am Dienstag nicht sagen. Die zuständige Fachbereichsleitung war an diesem Tag nicht besetzt.
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