Gevelsberg. . Café Kännchen in Silschede startet am 1. Mai in mittlerweile fünfte Saison. Für Dorothee Jacobs ist das Ausflugslokal eine Herzensangelegenheit.
Wo vor Jahren noch eine Doppelgarage stand, hat Familie Jacobs aus Silschede mit dem Café Kännchen in Eigenregie ein Kleinod am Rande des Radwegs „Von Ruhr zur Ruhr“ geschaffen. Am 1. Mai startet das Lokal in seine fünfte Saison. Bis Mitte Oktober können Wanderer, Radfahrer und auch Reiter Auf der Ilberg 18a wieder einkehren und eine familiäre Atmosphäre, gepaart mit einem Hauch Ruhrgebiets-Charme, genießen.
Unterstützung für Serviceteam gesucht
Dorothee Jacobs sucht derzeit noch Unterstützung für ihr Serviceteam. Interessenten können sich direkt bei ihr melden.
Sie ist über ihr Handy erreichbar unter der Nummer 0176/83 13 30 38.
Geöffnet ist das Café Kännchen ab dem 1. Mai freitags von 14 bis 18 Uhr, samstags von 12 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr. An Feiertagen gelten die gleichen Öffnungszeiten wie an Sonntagen.
Wer das kleine rote Fachwerkhaus inmitten des großen und natürlich gehaltenen Biergartens betritt, dem sollte vor allem eines auffallen – Liebe fürs Detail. Kleine Schilder stehen in der Fensterbank oder hängen an der Wand. „Kein Kuchen ist auch keine Lösung“ oder „Kuchen macht nicht dick, er zieht nur Falten glatt“ steht auf ihnen. Von der Decke hängen an einer Stelle eiserne Ketten. Die Holzbalken daneben sind mit kleinen Kännchen behangen. Die finden sich hier überall wieder. Von ihnen hat das Lokal seinen Namen. „Ich habe ein Faible für alte Sachen“, gesteht Dorothee Jacobs, die das Café betreibt. „Ich bin regelmäßig auf Trödelmärkten unterwegs.“ Irgendwann hätten sie zu viele Kännchen zu Hause gehabt. Zu dieser Zeit überlegten sie, welchen Namen sie ihrem Café geben könnten. Eins kam zum anderen.
Drei Jahre Umbau
2015 haben sie eröffnet. Für den Umbau haben Dorothee Jacobs und ihre Familie drei Jahre gebraucht. Der Weg war nicht weit. Sie wohnen im Haus direkt nebenan. Beim Blick auf die Garage kam der Gedanke: „Da könnte auch ein Café hin.“ Gedacht, getan. „Die Stadt hat es möglich gemacht“, sagt Jacobs. Die Zusammenarbeit, egal ob bei Konzession oder mit der Gewerbeaufsicht, sei immer gut gewesen. Von der alten Garage blieben nur die Grundmauern erhalten. Für den Biergarten haben sie sich an ihrem eigenen Garten orientiert. „Wir mögen Naturgärten“, verrät die Gevelsbergerin. Ihre Affinität zu alten Sachen spiegelt sich auch hier wider. Ein alter Holzkarren, ein überwuchertes Fahrrad und ein Getreidereiniger zeugen davon.
Das Angebot im Café Kännchen umfasst Kuchen und Waffeln – ebenfalls selbst gemacht. In der Speisekarte heißt das „Wat Süßes“. Dorothee Jacobs hat ein Herz für das Ruhrgebiet. Dazu gibt es kalte und heiße Getränke. Aber auch der Hunger auf Herzhaftes wird mit Frikadellen oder Brot aus der hauseigenen Küche gestillt.
Geöffnet ist nur am Wochenende und zu Feiertagen. Hauptberuflich ist Dorothee Jacobs Stadtplanerin in Hagen. Hier arbeitet sie in Teilzeit von montags bis donnerstags. An den restlichen Tagen kümmert sie sich um ihr Café. Da kommen schnell 60 Arbeitsstunden in der Woche zusammen. An einem Sonntagabend fällt sie auf die Couch und hofft, den Tatort über durchzuhalten. „Das Café macht mir einen tierischen Spaß, sonst würde ich es nicht machen“, erklärt Jacobs. Unterstützt wird sie von fünf Servicekräften und zwei „Backfeen“, wie sie sagt. Schüler und Studenten. „Wir haben ein gutes Team hier“, betont die Chefin. Ursprünglich wollte die Gevelsbergerin sogar eine Laufbahn im Hotelfach-Bereich einschlagen. Letztlich hat es sich anders entwickelt. Der Wunsch nach dem eigenen Lokal aber blieb. „Der Gedanke hatte sich festgesetzt“, sagt Jacobs. „Ich habe es bis heute nicht bereut.“
Der Innenraum des im Landhaus-Stil eingerichteten Cafés fasst circa 15 Gäste. Mit ein Grund für die familiäre Atmosphäre. „Man kommt hier schnell ins Gespräch“, weiß Jacobs.
Keine Parkplätze
Die Besucherzahl hängt vom Wetter ab. „Wenn die Sonne scheint, müssen die Leute schonmal warten oder ich muss jemanden wegschicken“, sagt sie. Für größere Gesellschaften wird es schnell eng. „Mehr als drei Reservierungen nehmen wir nicht an“, so Jacobs. „Wir sind ein Ausflugslokal.“ Draußen gibt es eine Möglichkeit, Pferde anzubinden oder E-Bikes aufzuladen. Wer mit dem Auto kommen will, sollte wissen, dass es keine Parkplätze am Café gibt. Ein Schild an der Einmündung zur Esborner Straße weist darauf hin.