Schwelm/Gevelsberg/Ennepetal. . Holzhaus geht an Peddenöder Straße in Flammen auf. Viele kleinere Einsätze für Feuerwehren. Gevelsberg erlebt ruhiges Wochenende
Ein brennendes Holzhaus, Tierrettung, hilflose Personen hinter verschlossenen Türen, ausgelöste Brandmelder, technische Hilfeleistungen und eine böswillige Alarmierung: Die Feuerwehren in Ennepetal und Schwelm hatten über die sonnigen Ostertage alle Hände voll zu tun. Neben dem Großeinsatz in Ennepetal gibt es nur von zahlreichen kleineren Einsätzen zu berichten. Ein eher ruhiges Wochenende liegt hingegen hinter der Gevelsberger Wehr. Eines schon vorweg. Die Menschen im Südkreis haben sich über die Feiertage sehr diszipliniert verhalten und auf das Abbrennen von nicht angemeldeten Osterfeuern verzichtet. Die Feuerwehren jedenfalls vermelden keinen einzigen Einsatz aus diesem Grunde.
Ennepetal
Glück im Unglück bereits in der Nacht auf Karfreitag in Ennepetal. Mit 73 Einsätzkräften konnte die Feuerwehr Ennepetal ein in Vollbrand stehendes Holzhaus an der Peddenöder Straße löschen und gleichzeitig eine Ausbreitung des Feuers auf den angrenzenden Wald verhindern (wie schon kurz berichtet). Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten wurde Stadtalarm für die Feuerwehr Ennepetal ausgelöst. Tanklöschfahrzeuge aus den Kommunen Schwelm und Gevelsberg wurden zudem angefordert.
Wegen der mangelnden Löschwasserversorgung in diesem Bereich und der schlechten Erreichbarkeit des Brandobjektes mussten über eine längere Distanz Schlauchleitungen verlegt und die Fahrzeuge, die für die Brandbekämpfung zuständig waren, im Pendelverkehr durch die überörtlich angeforderten Tanklöschfahrzeuge mit Wasser versorgt werden. Es entstand kein Personenschaden. Der Einsatz endete für die Feuerwehr Ennepetal nach vier Stunden – Freitagmorgen um 0.55 Uhr.
Parallel zu dem Vollbrand wurde die Feuerwehr Ennepetal Donnerstag um 21.04 Uhr zu einer gemeldeten Person hinter verschlossener Wohnungstür in die Büttenberger Straße alarmiert. Die Wohnung wurde geöffnet, die Wehr fand sie verlassen vor.
Mit gleich mehreren Einsätzen ging es für die Feuerwehr Ennepetal am Samstag weiter. Um 11.06 Uhr wurde sie zu einer Ölspur in die Friedrichstraße alarmiert. An der Einsatzstelle stellte sich heraus, dass es sich dabei um Hydrauliköl handelte, weshalb eine Spezialfirma hinzugezogen werden musste.
Das Hilfeleistungslöschfahrzeug rückte um 17.10 Uhr mit vier Einsatzkräften in die Hinnenberger-straße aus. Dort hatte ein aufmerksamer Bürger einen verletzten Falken gemeldet. Die Einsatzkräfte nahmen das verletzte Tier mit zur Wache. Der städtische Bereitschaftsdienst brachte das Tier in sichere Obhut.
Um 18.38 Uhr alarmierte die Leitstelle die Löschgruppe Külchen in die Siedlung Heide, dort sollte es sich um ein nicht angemeldetes Osterfeuer handeln. Nach Erkundung des Einsatzleiters kam heraus, dass es sich dabei um ein ordnungsgemäßes Grillfeuer handelte.
Schwelm
Zu jeweils drei Einsätzen rückte die Feuerwehr Schwelm am Samstag und Sonntag aus. Eine vermutlich böswillige Alarmierung gab es um 12.27 Uhr im Schwelm-Center in der Untermauerstraße. Dort war die automatische Brandmeldeanlage durch einen Druckknopfmelder ausgelöst worden.
Nachdem die Kräfte zur Wache eingerückt waren erfolgte um 13.04 Uhr die nächste Alarmierung mit dem Stichwort ausgelöster Rauchmelder in die Sedanstraße. Der Angriffstrupp verschaffte sich mit Spezialwerkzeug Zugang zu der leicht verrauchten Wohnung im Erdgeschoss und ging unter Atemschutz vor. Als Ursache konnte schnell ein eingeschalteter Elektroherd ausgemacht werden, auf dem sich eine Abdeckung befand. Der Herd wurde abgeschaltet und die Wohnung quergelüftet. Im Anschluss wurde die Wohnung verschlossen und die Einsatzstelle an die Polizei übergeben. „Der installierte Rauchmelder hat in diesem Fall die Bewohner des Hauses vor größerem Schaden und einer gefährlichen Situation bewahrt“, so die Einschätzung der Feuerwehr, die mit 16 Kräften und vier Fahrzeugen vor Ort war.
Noch während die Feuerwehr an der Sedanstraße war, wurde der nächste Einsatz gemeldet. In der August-Bendler-Straße befand sich eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Wohnungstür. Auch dort wurde die Tür mit Spezialwerkzeug geöffnet, der Patient vom Rettungsdienst versorgt und in ein Krankenhaus transportiert.
Weiter ging es Ostersonntag. Um 9.29 Uhr rückte die hauptamtliche Wachbesatzung mit 2 Einsatzkräften und dem Rüstwagen in die Lindenstraße aus. Dort galt es den Rettungsdienst zu unterstützen und eine Tür zu öffnen, die ein Patient nicht mehr selbst öffnen konnte.
Um 13.52 Uhr erfolgte eine Alarmierung in die Barmer Straße, dort sollte eine Gartenlaube brennen. Vor Ort stellte sich heraus, dass Baumschnitt neben einer Hütte brannte, das Feuer auf die Hütte übergegriffen hatte, aber bereits durch Löschmaßnahmen des Eigentümers eingedämmt war. Das Feuer wurde dann von einem Trupp unter Atemschutz abgelöscht und der Bereich mit einer Wärmebildkamera kontrolliert.
Um 14.36 Uhr erfolgte die letzte Alarmierung des Tages zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage in einem Logistik- und Lagergebäude in der Saarstraße. Vor Ort erkundeten die Einsatzkräfte das weitläufige Gebäude, konnten aber weder Feuer noch Rauch ausmachen, die Anlage hatte wohl in Folge eines technischen Defektes ausgelöst.
Gevelsberg
Nach einer einsatzreichen Nacht mit fünf Einsätzen zu Karfreitag (wir berichteten) wurde das Osterwochenende für die Gevelsberger Wehr erheblich ruhiger. Trotz des trockenen Wetters und der zahlreichen Osterfeuer berichtete Einsatzleiter Peter Dietrich von einer entspannten Lage. Samstagabend wurde die Feuerwehr zu einem vermeintlichen wilden Osterfeuer zum Stüting gerufen. Als die Einsatzkräfte dort ankamen, war von einem Feuer nichts zu sehen. Kurz darauf wurden die Wehrleute zur An der Maus gerufen. Dort hatten Kinder gezündelt. Bei Ankunft der Wehr war der Brand bereits gelöscht.
Unfall: Hund lenkt Polofahrer in Schwelm ab
Glücklicherweise nur Sachschaden gab es bei diesem Unfall an Ostermontag auf der Barmer Straße in Schwelm. Ein junger Mann war mit seinem grauen Polo unterwegs in Fahrtrichtung Wuppertal. In Höhe der Einmündung zum Friedhof Oehde wurde er durch seinen ebenfalls im Auto befindlichen Hund abgelenkt, kam von der Fahrbahn ab und fuhr über die dortige Verkehrsinsel. Dabei riss am Polo die Ölwanne auf. Die Straße an der Unglücksstelle wurde kurzfristig voll gesperrt, die Feuerwehr streute die ausgelaufenen Betriebsstoffe ab. Gegen 14.06 Uhr war der Einsatz für die Feuerwehr beendet. Kommentar eines Polizisten vor Ort: „Es sieht schlimmer aus als es ist.“