Schwelm. . Wenn alles nach Plan verläuft, könnte das neue Freibad in Schwelm 2024 in Betrieb gehen. Vorausgesetzt, die Wirtschaftlichkeit ist darstellbar
Während der Trägerverein Schwelmebad die Weichen für die neue Freibadsaison am Ländchen stellt, hat die Politik die Weichenstellung für die Zukunft der Bäderlandschaft vorgenommen. In einer gemeinsamen Sitzung beschlossen Sportausschuss und Liegenschaftsausschuss die Phasen II (Was fehlt zur weiteren Projektierung?) und III (Machbarkeitsstudie). Erklärtes gemeinsames Ziel ist es, am Ländchen ein neues Hallenbad ohne Sauna zu bauen und das Freibad mit verkleinertem Außenbecken zu sanieren.
7000 Euro Planungskosten
Die Verwaltung schätzt die Grobkosten für die weiteren Planungsarbeiten auf 7000 Euro. „In der jetzigen Phase gilt zu klären: Was wollen wir? Und: Wer kann unter Beteiligung des Ehrenamts was am besten und welchen Anteil leisten?“, schickte Beigeordneter Ralf Schweinsberg der Diskussion voran. Die Stadt habe aus der Schwelm-Arena-Bauphase gelernt. Schweinsberg sprach von einer „sauberen Planung“. Es sollten keine Entscheidungen getroffen werden, die im Nachhinein nicht zu korrigieren sind. „Wir müssen jederzeit eingreifen können“.
Das sieht auch die Politik vor. Peter Schier (SPD) forderte, die Frage der Wirtschaftlichkeit nicht außer acht zu lassen. „Alles muss im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten der Stadt darstellbar sein.“ Weniger rosig steht es um das Hallenbad an der Mittelstraße. „Wir können keine Zusage machen, dass das Hallenbad bis zur Fertigstellung des neuen läuft“, so Schweinsberg vor dem Hintergrund, das auch dieses Bad marode ist.
Noch in der Sitzung tauchten Fragen zum Trägerverein auf, die die Verwaltung nicht beantworten konnte. Michael Schwunk (FDP) nahm deshalb noch während der Diskussion über WhatsApp Kontakt mit dem Trägervereinsvorsitzenden Ernst-Walter Siepmann auf. Sein Rechercheergebnis: der Trägerverein plant eine Sanierungsoffensive im Freibad: das Planschbecken wird Ende April für 25.000 Euro saniert; die Wasseraufbereitungsanlage für Ende April ebenfalls (10.000 Euro); das Schwimmerbecken bekommt einen neuen Anstrich (4000 Euro); es steht die Sanierung einiger Toiletten und Duschen mit Unterstützung des Fördervereins an (5000 Euro); es wird ein Schichtenspeicher für die Duschwasseraufbereitungsanlage eingebaut (2500 Euro); Auflockerung der Rasenfläche mit Spezialgeräten, Neueinsaat und Glättung der Fläche; Gebäudeaußenfläche wird mit an einigen Stellen saniert und gestrichen; Ersatzbeschaffung 30 bis 40 Liegen (3600 Euro); Ersatzbeschaffung 5 Strandkörbe (1500 Euro); Einbau einer modernen Fernüberwachungsanlage der Wasserwerte (4000 Euro).
Aktueller Vorstand hört 2020 auf
Wenn alles nach Plan verläuft, ist das neue Bad zwischen 2022 und 2024 fertig. Die FDP fordert deshalb eine Verlängerung des Pachtvertrages über 2020 hinaus, weil andernfalls das Freibad 2020 schließt. „Es muss ein Bürgerbad bleiben. Alles andere wird finanziell nicht möglich sein, sagt Schwunk und fordert die Verwaltung auf, schnellstmöglich Gespräche aufnehmen, „damit alle Beteiligten Planungssicherheit erhalten“. Zur Fortschreibung des Pachtvertrags hat Ernst-Walter Siepmann seine eigene Meinung: „Es gibt bei uns keine Überlegungen, über den Termin 2020 hinaus zu gehen. Es sei denn, es finden sich genug Leute im Trägerverein, die die Arbeit fortführen werden. Der aktuelle Vorstand ist raus.“