Ennepetal. . Nicht angeleinte Hunde und verwilderte Katzen bereiten den Mitgliedern der Jagdgenossenschaft Meininghausen Probleme.

„Hunde reißen Rehe in Ennepetal“ schrieb diese Zeitung im vergangenen Jahr. In der Versammlung der Jagdgenossenschaft Meininghausen in der Gaststätte „Zur guten Quelle“ auf Jellinghausen, also mitten im Jagdgebiet, hatte die Jägerin Katrin Latuske solche Szenarien nicht mehr zu berichten, dennoch ist sie empört über die Menschen, die ihre Hunde in den Wäldern und auf den Feldern unangeleint laufen lassen.

Kein Verständnis bei den Haltern

„Ich spreche immer die Hundehalter an, werde dann sehr oft beleidigt und finde kein Verständnis, erst jüngst wieder, als eine Frau mit zwei unangeleinten Hunden durch den Wald nahe Störringen (er ist ein europäisches Schutzgebiet – die Red.) betrat.“ Katrin Latuske, die nun auch offiziell Jagdpächterin ist – bisher war das ihr Vater – wies daraufhin, dass gerade in diesen Wochen viele Kitze geboren werden.

Katrin Latuske mit ihrem Hund Forrest in ihrem Jagdrevier Meininghausen in Ennepetal.
Katrin Latuske mit ihrem Hund Forrest in ihrem Jagdrevier Meininghausen in Ennepetal. © Stefan Scherer

Auch ein Thema: Wildschweine bereiten den Land- und Forstwirten derzeit große Probleme. „Sie wühlen die Felder und Wiesen auf und untergraben Zäune“, hieß es. Katrin Latuske: „Große Rotten sind unterwegs. Wir Jäger versuchen derzeit jede Nacht, die Bestände klein zu halten. Seit Februar haben wir 17 Wildschweine geschossen.“

In der vom Vorsitzenden Klaus Baumann geleiteten Versammlung wurde ein weiteres Problem deutlich. Im Bereich der Jagdgenossenschaft, zwischen Aske in Voerde, Gevelsberger Stadtgrenze und Kruiner Tunnel in Milspe, seien viele verwilderte Katzen anzufinden. „Sie räubern Vogelnester!“

EN-Kreis: Katzen einfangen, kastrieren, wieder aussetzen

Sowohl Stadt Ennepetal als auch Ennepe-Ruhr-Kreis betonen, dass man keinesfalls Katzen auswildere. „Von uns werden Tiere nur ins Tierheim übergeben“, sagt Stadt-Pressesprecher Hans-Günther Adrian. „Vom Tierheim werden keine Katzen ausgesetzt“, so Kreis-Pressesprecher Ingo Niemann.

Niemann verweist auf die Katzenschutzverordnung des Ennepe-Ruhr-Kreises, die 2017 in Kraft getreten ist. Demnach werden freilebende Katzen in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Tierschutzvereinen eingefangen, kastriert, gekennzeichnet und dann wieder ausgesetzt. So sollen wilde Populationen eingedämmt werden.

Sie habe festgestellt, dass Katzen vom Ordnungsamt an gleich zwei Stellen auf Meininghausen ausgewildert würden, sagte Katrin Latuske. Die Tiere seien kastriert und würden auch gefüttert. Die Jagdpächterin hält das für falsch. Sie habe erfahren, dass die Tierheime von Katzen voll seien und es darum zur Auswilderung komme.

Erfreulich: Wieder Hasen im Bezirk

Im Jagdbezirk, besonders im Bereich Störringen, seien wieder Hasen zu finden. „Wir hegen sie.“ Vier kranke Füchse seien von ihrem Leiden erlöst werden. „Der Bestand scheint sich aber zu erholen“, berichtete Katrin Latuske.

In der Versammlung legte Karl-Ferdi vom Ort den Kassenbericht vor. Im vergangenen Jahr beging die Genossenschaft ihr 60-jähriges Bestehen. Man unternahm einen Ausflug zum Sorpesee mit Besichtigungen. „Es war ein schöner Tag“, sagte Klaus Baumann und fand Zustimmung.