Ennepetal. . Bürger sorgten mit dem Frühjahrsputz für ein besseres Stadtbild in Ennepetal. Vereine, Schulen, Kindergärten und Privatpersonen halfen mit.

Nicht nur die Bürger waren an den Tagen des Frühjahrsputzes fleißig wie die Kölner Heinzelmännchen, sondern auch das Team um den stellvertretenden Leiter des Betriebshofs, Martin Voß, wo 15 bis 20 Tonnen Müll, die am Freitag und Samstag im Stadtgebiet von jeweils 22 Stellen wie Wanderparkplätzen, Schulhöfen, vor Kitas, neben Stromhäuschen oder an Haltestellen abgeholt wurden, landeten. Vereine, Schulen, Kindergärten, Privatpersonen und Hausgemeinschaften hatten sich nach dem Aufruf von Bürgermeisterin Imke Heymann bereit erklärt, die Ärmel hochzukrempeln und so für ein gepflegtes Stadtbild zu sorgen.

Bevor es soweit war, dass der gesammelte Müll vom Betriebshof zum Entsorgungsunternehmen AHE nach Gevelsberg geht, musste viel Vorarbeit geleistet werden. Die Bürger, die beim Frühjahrsputz mitmachen wollten, teilten der Verwaltung mit, wann wo gesammelt wird, wie viel Personen teilnehmen und wann der Müll an welcher Stelle abgeholt werden soll. Martin Voß vertieft sich in die Listen und sodann geht es rund. Die Betriebshof-Mitarbeiter fahren im Vorfeld zu den angegebenen Adressen, verteilen entsprechende Mengen Handschuhe und Müllsäcke.

Betriebshof sorgt für gutes Gelingen

„Zeiten der Abholung und Fahrtrouten müssen koordiniert werden“, erklärt Martin Voß. Am Freitag seien beispielsweise zwei Fahrzeuge mit jeweils zwei Leuten, am Samstag insgesamt sechs Mitarbeiter, zusätzlich Martin Voß an beiden Tagen, im Einsatz gewesen. „Samstags fahren wir die uns genannten Stellen sogar mit dem Kranwagen an, wir wissen aus Erfahrung, wo wir diesen einsetzen müssen.“

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Am Samstag würden mehr Erwachsene als Kinder im Einsatz sein – und die Großen ziehen überwiegend die schweren Dinge wie Einkaufswagen, Kinderwagen oder auch Fahrräder an Land. „Was da alles in der Ennepe oder Heilenbecke landet, ist unbeschreiblich“, bemerkt Martin Voß. Diese großen Teile werden verschrottet; ein Einkaufswagen, der länger im Wasser gelegen habe, sei nicht mehr als solcher zu gebrauchen. Frank Wittig vom CDU-Team hievte gemeinsam mit Bürgermeisterstellvertreter Manfred Drabent einen großen Fund, einen Einkaufwagen, der hinter dem Heilenbecke-Center im Wasser lag, aus den Fluten.

Grünabfall am Platsch abgeholt

Zusätzlich sei am Samstag noch Grünabfall am Platsch abgeholt worden und am frühen Nachmittag habe die normale Stadtreinigung auf dem Plan gestanden, so seien insgesamt 15 Mitarbeiter im Dienst gewesen.

Vom Müll umgeben, aber Martin Voß strahlte – und das lag nicht am schönen Wetter. „Ich freue mich, dass seit etlichen Jahren am Frühjahrsputz so viele Leute, Kinder und Erwachsene, mitmachen.“

15 Kinder waren mit Erzieherinnen der Kita Himmelsleiter am Ehrenmal unterwegs, um die Schlittenwiese zu putzen. Im Bildungsbereich Natur- und Umwelt seien die jungen Leute sehr interessiert bei der Sache. „So sind sie voller Tatendrang losgezogen“, erzählte Kita-Leiterin Beate Hille.

Kinder waren erbost

Martina Brombosch, Leiterin des Naturkindergartens Oberlinhaus, sagte: „Unsere Truppe war hoch motiviert.“ Ab dem Sommer habe man den kleinen Wald gegenüber der Einrichtung gepachtet und könne diesen als zusätzlichen Raum nutzen, damit die jüngsten Kinder, die nicht so weite Strecken zurücklegen können, auch in ein kleines Wäldchen gehen können. Und genau diesen Bereich habe man sich dieses Jahr vorgeknöpft, um aufzuräumen.

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Die Kinder waren erbost, dass jemand eine Mikrowelle und Besteck dort hinterlassen habe. „Wir gehen dreimal wöchentlich in den Wald“, sagt Brombosch. „Immer haben wir eine Tüte dabei, um Müll aufheben.“

Der junge Einzelkämpfer Niklas (7), Schüler der Grundschule Altenvoerde, hatte Schwester Linnea (10), Schülerin des RGE, gewinnen können, im Wald oberhalb der Straße „Zur Laube“ nach Müll Ausschau zu halten. Ausbeute: Eine riesige Werbeplane und einen verrosteten Eimer. Schon vor Monaten habe er die Mutter gebeten, ihn anzumelden, wenn „Müll-Sammel-Tag“ ist. „Niklas war es ein Bedürfnis, teilzunehmen. Er möchte gern die Umwelt schützen und er ärgert sich, wenn andere Menschen so achtlos sind“, erzählte dessen Mutter.

Am Samstag nach der Sammelaktion bedankte sich die Bürgermeisterin bei den Helferinnen und Helfern in der Rathaus-Kantine, wo die verbrannten Kalorien während des Frühjahrsputzes wieder draufgefuttert werden konnten.

Bereits am Freitag hatten sich zahlreiche fleißige Reinigungskräfte, vor allem aus Schulen und Kindergärten, am Frühjahrsputz beteiligt.

>>>In Rüggeberg packen viele Erwachsene an<<<

Auch der Heimatverein Rüggeberg war am Samstag aktiv. An der Aktion Saubere Landschaft beteiligte sich ab morgens eine recht große Gruppe von Helfern um Friedrich Rothenberg. 13 Erwachsene, neun Jugendliche und zwei Kinder packten mit an. Die Rüggeberger Aktion fand nach Absprache gleichzeitig mit dem „Ennepetaler Stadtputz“ im ganzen Stadtgebiet statt.

Das Ergebnis war leider wieder sehr reichlich. Besonders ekelig waren in diesem Jahre Säcke mit von Erwachsenen benutzten Windeln, die beim Verladen auch noch rissen.

Die Sammlung wurde wie in den Jahren zuvor wieder auf dem Parkplatz bei den Flaschen- und Papiercontainern hinter dem Sportplatz zwischengelagert. Mitarbeiter der Stadtbetriebe holten sie am Mittag ab. Die von den Sammlern gefundenen Flaschen waren von ihnen bereits im örtlichen Flaschencontainer entsorgt worden. Besonders erfreulich für den Heimatverein: Von den eingeladenen übrigen Vereinen und Organisationen Rüggebergs waren etliche Helfer bei der Aktion dabei und leisteten einen tollen Beitrag zum Gelingen der Aktion.