Gevelsberg. . Spatenstich mit schwerem Gerät: Symbolischer Akt mit dem Presslufthammer zum Auftakt der Bauarbeiten an der neuen Feuerwehr- und Rettungswache

Es ist eins der größten Projekte der Stadt – und auch eins der wichtigsten. Freitagnachmittag wurde zum Spatenstich für die neue Feuerwache eingeladen. Und wie es sich für so eine überdimensionierte Baumaßnahme gehört, kam nicht eine Schaufel für den symbolischen Akt zum Einsatz, sondern gleich ein Presslufthammer – vor der Kulisse einer 55 Tonnen schweren Rüttelstopfmaschine, mit der es in der kommenden Woche losgeht. Der Boden auf dem ehemaligen Schüssler-Gelände muss verdichtet werden, um das 150 Meter lange Gebäude sicher zu tragen.

12,9 Millionen teures Projekt

Es sind dutzende Zuschauer gekommen, darunter viele Feuerwehrkameraden aus sämtlichen Abteilungen der Gevelsberger Wehr und der Nachbarstädte. Die zukünftige Adresse der neuen Feuerwehr – und Rettungswache: Am Haufer Bahnhof. Mit der Widmung der Straße vor einigen Tagen sei der Weg auch formal geebnet worden, sagt Bürgermeister Claus Jacobi. 2016 sei eine zufällige Chance gewesen, an diesen Standort zu kommen — und die viel bessere Alternative als In den Weiden. „Ein Ort, mit dem wir einsatztechnisch miteinander glücklich werden können.“

Auch die Wehrleute sind zufrieden. Rüdiger Kaiser machte deutlich, dass mit dem Neubau der Feuerwache ein Signal für die Würdigung der Haupt- und Ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen gesetzt werde, für Menschen, „die ein unverzichtbarer Pfeiler unseres gesellschaftlichen Systems, des Brandschutzes und der Hilfeleistung sind. Wir freuen uns sehr auf den Beginn einer neuen Ära, die durch diesen ersten Spatenstich die Zukunft in unserem vielseitigen Spektrum der Gefahrenabwehr einläutet.“

Die Rüttenstopfmaschine verdichtet den Boden in vier Metern Tiefe.
Die Rüttenstopfmaschine verdichtet den Boden in vier Metern Tiefe. © Carmen Thomaschewski

Auch Uwe Wolfsdorff, ebenfalls stellvertretender Wehrleiter, richtete einige Worte an die vielen Zuschauer. Er freut sich, dass die Planungs- und Wartezeit vorüber sei. „Der längst nicht mehr adäquate alte Standort an der Körnerstraße und die genau so lange in die Jahre gekommene alte Feuerwache haben ausgedient.“

Bis zum Herbst 2020 müssen sich die Wehrleute aber noch gedulden, bis die Arbeiten an dem bau beendet sind. 4600 Quadratmeter Nutzfläche stehen den ehrenamtlichen Kräften, den Hauptamtlichen, der Rettungswache und den vielen verschiedenen Feuerwehrabteilungen dann zur Verfügung.

„Es wird – durch die Länge – ein außergewöhnliches Gebäude“, erklärt Dipl.-Ing. Jürgen Vogt vom zuständigen Architekturbüro. Funktional aber auch optisch ansprechend. Die Gevelsberger würden am Bau schnell Fortschritte sehen, die Elemente würden in Fertigbauweise hochgezogen.

12,9 Millionen Euro sind für die neue Feuerwache kalkuliert, zuzüglich der Kosten für die Umgestaltung der Erschließungsstraße Am Haufer Bahnhof sowie der Alarmzufahrt für die freiwillige Feuerwehr von der Jahnstraße aus.

Rohbau beginnt im Mai

Von Bambini- und Jugendwehr, über die Ehrenamtlichen und die Hauptamtlichen: Jede Abteilung hat ihren eigenen Zugang, eigene Räume. „Zusammenkommen können alle im Obergeschoss“, sagt Vogt und erklärt, dass im Gebäude Platz für einen Übungsturm, 20 Abstellhallen und die erforderlichen Nebenräume für den Wasch- und Umkleide-, Lager- Schulungs- und Ruhebereich ist. Der Presslufthammer-Spatenstichmarkiert den Startschuss für die Gründungsarbeiten. Hierbei werden etwa 500 Rüttelstopfverdichtungen unterhalb der Fundamente und der Bodenplatte in vier Meter Tiefe gesetzt. Im Mai soll mit dem Rohbau begonnen werden. Ende des Jahres soll dieser bereits stehen.