Gevelsberg. . Die Händler sehen den neuen Standort des Gevelsberger Wochenmarkts positiv. Vor allem bei einem Vorteil sind sie sich einig.
„Das ist aber auch nicht uninteressant, hier ‘nen Markt zu machen“, sagt ein Mann zu seiner weiblichen Begleitung. Beide schlendern gemütlich am Stadtgarten vorbei Richtung Fußgängerzone. Mittlerweile ist es kurz nach 10 Uhr morgens. Die Sonne lässt die Temperaturen auf ein frühlingshaftes Niveau ansteigen. An den Ständen der Händler werden die Schlangen länger.
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„Das hat hier ein bisschen was von einer Flaniermeile bekommen“, freut sich Händlerin Uta Wienert. Sie bietet in der Fußgängerzone unter anderem Strickzubehör an. Der neue Markt-Standort habe ihr mehr Laufkundschaft beschert – oder besser gesagt: mehr Interessenten. „Um zu sagen, dass es hier mehr Kundschaft gibt, ist es noch zu früh“, sagt sie. Trotzdem ist Wienert positiv gestimmt. „Ich denke, das wird sich entwickeln.“ Von denen, die bisher bei ihr eingekauft hätten, sei die Resonanz auf den neuen Standort ganz gut gewesen. „Das ist schön hier“, bekäme sie von Kunden zu hören.
Absprache bei Problemen
Auch Jerry Ortloff, der schräg gegenüber Taschen und Gürtel anbietet, hat einen guten Eindruck vom Wechsel in die Fußgängerzone. Er kann sich dadurch über ein paar mehr Kunden freuen. „Hier kommt die Laufkundschaft dazu“, erklärt er. Er gehe davon aus, dass sich daraus eine Stammkundschaft entwickele. „Ich glaube, dass der Markt jetzt hier ist, ist für uns und für die Geschäfte positiv“, schätzt Ortloff. Mehr Menschen würden dadurch in die Fußgängerzone gezogen. Bei Problemen würden Markthändler und Geschäfte sich absprechen. „Ich habe mit meinem Stand erst ein Schaufenster zugestellt“, sagt er. „Hinterher habe ich den einfach ein Stück nach vorn gezogen.“
Blumenverkäuferin Simone Gundlach ist gerade im Gespräch mit einer älteren Kundin. Ach, sie sind jetzt hier auf dieser Seite?“, fragt diese. „Genau, da wo die Sonne nicht scheint“, scherzt Gundlach. Die Dame lacht und nimmt ein paar Blumen mit. An der anderen Seite des Stands steht schon die nächste Kundin. „Ich habe hier sehr viele neue Kunden“, bestätigt Simone Gundlach. Auch für sie eine Folge der Laufkundschaft. Auf dem Vendômer Platz seien eher die Leute gewesen, die gezielt für den Markt vorbeigekommen seien.
Stück für Stück schleichen sich die warmen Sonnenstrahlen weiter in die Fußgängerzone. Beim Frikadellenkönig drängen sich die Gäste an den Stehtischen. „Hallo, die Dame“, schallt es da von der Verkäuferin über die Theke. Kurz darauf die Frage: „Möchten Sie das hier essen?“ Das gute Wetter lädt zum Verweilen ein.
Keine Beschwerden bei der Stadt
Auch vor dem Eiscafé Concetta ist kaum ein Sitzplatz mehr frei. Die Gäste schauen sich gemütlich das geschäftige Treiben an. Das herrscht derweil auch ein Stückchen weiter im Stadtgarten. Hier stehen die Leute an, um Fleisch zu kaufen. Auch am Obststand haben die Verkäufer viel zu tun.
Die Rückmeldungen – sowohl der Markthändler als auch der ansässigen Einzelhändler – bezüglich des neuen Standortes des Wochenmarktes seien durchaus positiv, heißt es von Seiten der Stadt Gevelsberg auf Nachfrage dieser Zeitung. Bisher seien keinerlei negative Meldungen bei der Stadtverwaltung eingegangen. Die Stadt bestätigt den Eindruck der Händler, was die Laufkundschaft angeht.
„Die Stimmen berichten übereinstimmend, dass der neue Platz viel Laufkundschaft mit sich bringe“, erklärt Sprecherin Maike Leipholz. „Auch die Kunden in der Fußgängerzone freuen sich über den Wochenmarkt am neuen Standort.“ Die Eisdiele und der Bäcker böten ideale Möglichkeiten, draußen zu verweilen und das bunte Markttreiben zu verfolgen.
Ansprechpartner für beide Seiten
Marktmeister Uwe Jesinghaus sei immer vor Ort, um allen Markthändlern einen guten Standort zu verschaffen, der gleichzeitig nicht die Schaufenster der Einzelhändler beeinträchtigt. Somit ist er nicht nur für die Markhändler als Ansprechpartner vor Ort, sondern auch für die ansässigen Geschäftsleute in der Fußgängerzone. Bisher seien keine Klagen über den Standort eines Marktstandes bei ihm eingegangen. Sollte dies dennoch der Fall sein, werde er einvernehmliche und für beide Seiten zufriedenstellende Lösungen finden, so die Stadt.