Ennepetal. . Im Prozess gegen die beiden Ennepetaler, die mehrere Supermärkte überfallen hatte, plädierten Staatsanwalt und Verteidiger am Donnerstag.

Im Prozess um einen mutmaßlichen Ennepetaler Supermarkträuber und einen Komplizen wurden am Donnerstag die Plädoyers gehalten: Dem 19-Jährigen droht eine mehrjährige Jugendstrafe. Der andere Mann (21), ebenfalls aus Ennepetal, kann mit einer Bewährungsstrafe rechnen. Drei Rewe-Märkte im Ennepe-Ruhr-Kreis waren im vergangenen Jahr Ziel von Raubüberfällen geworden.

Viel Zeit benötigten Staatsanwalt Jörn Esken und die beiden Verteidiger Lutz Mollenkott, der den jungen Hauptangeklagten vertritt, und Thorsten Hönnscheidt nicht für ihre Plädoyers vor dem Hagener Landgericht. Der gerade mal 19-jährige Ennepetaler hatte zum Prozessauftakt vollumfänglich gestanden, bei der Raubserie mitgemacht zu haben. Die maskierten Täter drangen kurz nach Ladenschluss in die Märkte ein und bedrohten die Mitarbeiter mit täuschend echt aussehenden Pistolen, erbeuteten rund 44.000 Euro. Ein weiterer Überfall im August sollte zusammen mit dem zweiten, ebenfalls voll geständigen, Angeklagten auf eine Lüdenscheider Filiale erfolgen. Staatsanwalt Jörn Esken würdigte das vollumfängliche Geständnis, warf dem jungen Mann aber vor: „Sie haben die Todesangst der Supermarktmitarbeiter zur eigenen Bereicherung ausgenutzt.“ Er forderte für den Ennepetaler vier Jahre Jugendstrafe. Verteidiger Mollenkott hingegen strich die positive Entwicklung seines Mandanten in den vergangenen Monaten heraus: „Er macht im Gefängnis eine Ausbildung. Seine charakterlichen Veränderungen sind aufrichtig.“ Er beantragte eine „milde Strafe“.

Für den zweiten Angeklagten beantragte der Staatsanwalt eine 15-monatige Bewährungsstrafe dafür, dass „er sich mit dem 19-Jährigen zu einem Verbrechen verabredet“ habe. Das Urteil wird heute gesprochen.