Ennepetal/Berlin. . Der Ennepetaler Regisseur Henning Beckhoff blickt auf eine aufregende „Berlinale“ zurück. Mit seinem Film „Off Season“ war er dort vertreten.
„Es war eine sehr schöne und aufregende Zeit, mit wenig Schlaf“: Henning Beckhoff blickt auf eine „Berlinale“ zurück, mit der er einen weiteren Schritt in die so vielfältige Welt des Filmemachens machen konnte. Der aus Ennepetal stammende Regisseur war bei dem weltweit bedeutenden Filmfestival in der Reihe „Perspektive Deutsches Kino“ mit seinem Werk „Off Season“ vertreten. Nicht zuletzt beschäftigte sich die ZDF-Kultursendung „Aspekte“ mit dem Beitrag des Jungregisseurs.
Auftritt bei „Aspekte“ im ZDF
Auch wenn der „Kompass-Perspektive-Preis“ an den Dokumentarfilm „Born in Evin“ der aus dem Iran stammenden Regisseurin und Schauspielerin Maryam Zaree ging, zieht Henning Beckhoff eine positive Bilanz seiner ersten „Berlinale“-Teilnahme als Filmemacher. „Das ist ein totales Publikumsfestival. Jede Vorstellung ist ausverkauft, die Leute stehen für Karten Schlange.“ So sahen die tragikomische Beziehungsgeschichte „Off Season“, die Henning Beckhoff 2017 mit Franziska Petri und Godehard Giese in den Hauptrollen auf Sizilien gedreht hatte (wir berichteten) bei der Premiere 500 Kinofans. Vetreten war auch eine italienische Zeitung. Unter den Premierenzuschauern war die Bürgermeisterin des sizilianischen Ortes, in dem das Wellness Resort liegt, das ein zentraler Schauplatz des Films ist.
„Es war spannend zu sehen, ob der feine Humor des Films funktioniert“, sagt der Regisseur. Er hat, wie der 27-Jährige und sein Team feststellen konnten. Trotz des nicht einfachen Themas hätten sich die Zuschauer mit den Figuren identifiziert und in manchen Situationen wiedergefunden.
Das ZDF-Kulturmagazin „Aspekte“ nahm das 43-minütige Werk als eines von mehreren Beispielen für den Beitrag „Das Private ist politisch“ in den Blick. Darin ging es um Liebesgeschichten auf der Berlinale, die – wie eben „Off Season“ – zeigen, wie schwierig Liebesbeziehungen in der heutigen Zeit zu führen sind. Beckhoff kam in dem Beitrag auch zu Wort.
Nun hofft er, dass der Film bei weiteren Festivals ins Programm genommen und auch im Fernsehen zu sehen sein wird. Wichtig war die „Berlinale“ für den Wahl-Berliner, der an der Filmuni Potsdam Regie studierte und seinen Abschlussfilm „Fünf Dinge, die ich nicht verstehe“ in seiner Heimat Ennepetal gedreht hatte, nicht zuletzt um Kontakte zu knüpfen. „Man versucht, mit Redakteuren der Fernsehsender und Vertretern der Filmförderung ins Gespräch zu kommen“, erklärt er. Natürlich gehe es auch um die Marke „Berlinale“, darum bei dem wichtigen Festival „gelaufen zu sein.“
Vorführungen in Planung
Geplant ist, dass der auf Sizilien gedrehte Film „Off Season“ im Mai in Gevelsberg im Rahmen der Feiern zum 15-jährigen Bestehen der Partnerschaft mit dem sizilianischen Butera gezeigt wird.
Das in Ennepetal gedrehte Werk „Fünf Dinge, die ich nicht verstehe“, soll bald noch einmal im „Filmriss“ zu sehen sein.
Einige viel versprechende Begegnungen habe er gehabt, berichtet Beckhoff, der nun geknüpfte Kontakte vertiefen und Ideen konkretisieren will. Pläne hat der Regisseur ohnehin einige. Ende Januar habe er einen Antrag auf Förderung eines Films eingereicht, der von einem Adoptivkind handelt, dessen Eltern sich trennen. „Die Geschichte wird aus der Sicht des Kindes, eines zehnjährigen Mädchens, erzählt“, erklärt Beckhoff.
Arbeit an den nächsten Projekte
Für ein weiteres Werk, einen Kinderfilm, den er in Wuppertal drehen möchte, wolle er in Kürze einen Förderantrag einreichen. „Filme nach der Uni-Zeit entstehen auf einem normaleren Weg und ich verdiene damit auch Geld“, meint Beckhoff. Allerdings brauche es auch mehr Zeit bis beispielsweise eine Förderzusage komme. Daher arbeite er an mehreren Stoffen gleichzeitig.
Sein Film „Fünf Dinge, die ich nicht verstehe“ befindet sich derweil auf einem guten Weg: Er wird in den kommenden Monaten bei den Festivals „Sehsüchte“ in Potsdam und „Achtung Berlin“ laufen. So kommt nicht nur Henning Beckhoff, sondern auch Ennepetal weiterhin ganz schön in der Kinowelt herum.