Ennepetal. . Die Ennepetal Raccoons spielen ab April in der 2. Liga. Ihr aktueller Platz ist jedoch zu klein. Jetzt nimmt sich die Politik des Themas an.

Die Ennepetal Raccoons haben ein Problem: Sie spielen zu gut. Im vergangenen Jahr sind die Baseballer in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Aufgrund von Vorgaben des Deutsche Baseball- und Softballverbandes (DBV) können die Waschbären aber in der kommenden Spielzeit nicht wie bisher auf der Anlage am Tanneneck spielen. Das Feld ist zu klein, außerdem fehlt ein fester Werferhügel. Eine andere Spielstätte muss her.

Einen entsprechenden Antrag hat der Verein Ende Oktober an die Stadt Ennepetal geschickt. Im Hauptausschuss am 5. Februar wird dieser beraten. Der Vorschlag sieht vor, in Rüggeberg ein kombiniertes Fußball- und Baseballfeld zu bauen. Dafür haben sich die Raccoons das Gelände südlich vom Friedhof an der Ecke Herminghauser Straße/Gut Rutenbecke ausgeguckt.

Aktuelles Feld ist zu klein

Andreas Bernhard, 1. Vorsitzender des Baseballvereins, sagt: „Unser Werferhügel ist im Moment ein Metallgestänge, das wir auf- und abbauen können. Das funktioniert prima, ist aber nicht zulässig in der 2. Liga.“

Mindestens 95 Meter müssen es laut Verbandssatzung von der Homebase in der einen Ecke des Spielfeldes in jede Richtung nach vorne sein. Laut Philip Würfel, Leiter des Spielbetriebs beim DBV, sind das in mindestens eine Richtung „aktuell 30 Meter zu wenig“. Außerdem fehlt ein Zaun, der das Spielfeld rund herum begrenzt.

Rot-Weiß Rüggeberg könnte Platz ebenfalls nutzen

Heimspiele verlegt

In der kommenden Saison, die am 14. April startet, werden die Raccoons ihre Heimspiele in Bochum und Düsseldorf austragen.

Bereits in der vergangenen Saison hat die Mannschaft nur mit einer Ausnahmegenehmigung auf ihrem Platz in Voerde spielen können.

Der neue Platz könnte auch die Heimstätte der Fußballer von Rot-Weiß Rüggeberg werden.

Es gehe nicht nur darum, dem Verein eine geeignetes Stadion zu verschaffen, sagt Bernhard: „So vermessen sind wir nicht. Auch andere Vereine sollen von dem Platz profitieren.“ Die Kombilösung würde auch den Fußballern von Rot-Weiß Rüggeberg als neue Spielstätte dienen. Der Verein beklagt sich schon länger über seinen Naturrasenplatz, der im Winter zeitweise nicht nutzbar ist. Die Rot-Weißen unterstützen das Vorhaben der Raccoons.

Die Statuten des Verbandes sehen laut Bernhard Tribünen für zwischen 100 und 300 Zuschauer vor. Auch ein Flutlicht würde zum neuen Platz gehören. Je nach Sportart muss dieses jedoch anders ausgerichtet werden, wie Bernhard erklärt: „Beim Fußball wird der Boden beleuchtet, beim Baseball auch der Himmel, weil Bälle nach oben geschlagen werden.“

Gelände gehört der Stadt

Die Stadt Ennepetal zeigt sich den Plänen generell gegenüber offen. Stadtsprecher Martin Küpper sagt auf Nachfrage dieser Redaktion: „Wir haben das Interesse, den Verein zu unterstützen. Wir tauschen uns regelmäßig mit dem Verein aus, um eine Lösung zu finden.“ Normalerweise baue die Stadt ihre Sportplätze selbst, sagt Küpper. „Es wäre auch möglich, dass wir das Grundstück verkaufen. Das halte ich aber für unrealistisch.“

Das Geld, um die Fläche zu erwerben, hätten die Raccoons auch gar nicht, wie Andreas Bernhard mitteilt: „Die Kosten nur für den Bau würden schon im sechsstelligen Bereich liegen. Das können wir als Verein nicht alleine stemmen.“ Die Raccoons würden sich auf jeden Fall um verschiedene Fördermittel bewerben.

Sollte der Rat dem Antrag zustimmen, ist der Weg frei für diverse Machbarkeitsstudien inklusive Artenschutzprüfung, Verkehrskonzept und Lärmkonzept.

Andreas Bernhard schielt bereits ein wenig in die Zukunft: auf die Bewerbung Nordrhein-Westfalens um die Olympischen Spiele 2032. „Wir haben nicht so viele moderne Baseballfelder in NRW. Also wenn man hier schon baut...“

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