Gevelsberg. . Der Außenbereich des Schwimm In soll nach dem Sommer komplett neu gestaltet werden. Das Planungsbüro stellt den ersten Entwurf vor.

Die Freibadsaison wird in diesem Sommer noch mitgenommen – danach soll der Außenbereich geschlossen werden und es beginnt der groß angelegte Umbau am Schwimm In. Über den aktuellen Entwurf informierte das Planteam Ruhr jetzt in einer Bürgerversammlung im Ratssaal. Bürgermeister Claus Jacobi betonte dabei, dass dies nur ein erster Planungsstand sei, und eine Umgestaltung des Freibades nur im Konsens mit den Sportvereinen geschehen soll.

Die Planung

Die Planungsaufgabe übernommen hat das Planungsbüro Planteam Ruhr aus Gelsenkirchen. Vereinfacht gesagt, werden aus zwei Becken eins. Dabei soll ein Edelstahlkorpus in die beiden vorhandenen Becken gesetzt werden. Dadurch entsteht eine durchgehende Fläche, die die Ansprüche an einen Nichtschwimmer- und Schwimmerbereich erfüllen soll. Erreicht werden soll das über verschiedene Wassertiefen und Abgrenzungen. Die Wasserfläche insgesamt wird verkleinert, der Nichtschwimmerbereich (bis Wassertiefe 1,4 Meter) größer angelegt. Die bis dato kalkulierten Kosten betragen etwa 4,7 Millionen Euro, „konservativ gerechnet“, wie der Architekt Reinhardt Eule versichert. „Der Kostenansatz ist heute noch realistisch. Die Rutsche bleibt erhalten, wird – nach aktuellem Stand – aber auf eine Art Insel in der Wasserlandschaft verschoben. Die flachste Stelle ist 60 Zentimeter tief (im Einstieg in den Nichtschwimmerbereich) und die tiefste etwa 1,9 Meter. Erweitert und moderner gestaltet wird der Liegebereich. Zusätzlich geschaffene Sanitär- und Umkleideräume sind ebenso in der Planung für das Außengelände enthalten wie eine Rampe für die Barrierefreiheit. Die Technik wird komplett erneuert werden müssen. „99 Prozent davon sind abgängig“, erläutert der Architekt. Fördermittel sind für die Gesamtmaßnahme beim Bund bereits beantragt, das Ergebnis über die Entscheidung ist noch offen.

Die 50-Meter-Bahnen

Das Planungsbüro hat den Vorschlag gemacht, die Wasserfläche so zu gestalten, dass auch weiterhin zwei 50-Meter-Bahnen erhalten bleiben, auch wenn sie offiziell nicht als Bahnen bezeichnet werden dürfen. Zwei Schwimmer haben nebeneinander Platz, es sind sogar zwei Startblöcke vorgesehen. Geschwommen wird vom Schwimmerbereich mit Startblock quer am Beckenrand entlang in den Nichtschwimmer-Bereich. Die flachste Stelle ist 90 Zentimeter Tiefe. Konsens in der Versammlung: Diese Möglichkeit sollte erhalten bleiben.

Die 25-Meter-Bahnen

Noch sind drei 25-Meter-Bahnen eingeplant – am Kopfende des Schwimmerbereichs. Aber schon jetzt wird deutlich, dass es mehr werden sollen. Vertreter des Gevelsberger Schwimmvereins, der DLRG, des Schulsports und der Politik wünschen sich für den Trainings- und einen möglichen Wettkampfbetrieb mehr als drei Bahnen. „Vier sind kein Problem“, sagte Reinhardt Eule noch während der Versammlung.

Das Kinderplanschbecken

Die Fläche für das Kinderplanschbecken soll etwa 55 bis 60 Quadratmeter betragen und durch eine Liegefläche vom großen Becken getrennt sein.

Die Meinung der Vereine

Philipp Quell, Geschäftsführer des Badbetreibers Aquapark, findet die Planung gut, „die Grundidee ist überzeugend, das wird funktionieren.“ Auch die Beckenfläche sei gut genutzt. 80 Prozent alles Badegäste würden sich ohnehin im Nichtschwimmer-Bereich aufhalten. „Was wir dringend noch mehr brauchen, sind allerdings Liegeflächen“, erklärt er und bat darauf in der Planung zu achten. Während Kinder im Sommer nicht aus dem Wasser gehen würden, legten sich Erwachsene gern in die Sonne. „Ein großes Handtuch und eine Wiese reichen heutzutage aber nicht mehr.“ Quells Tipp für die Umsetzung: Die Bereiche sollten ansprechend und modern gestaltet werden.

Ingo Breitenbach von der DLRG hat Sicherheitsbedenken darüber geäußert, dass die Rutsche zu nah dran am Schwimmerbereich sei und regte an, die Rutsche um 180 Grad zu drehen. Wieland Rahn (CDU) wünscht sich eine schöner gestaltete Rampe, die sich mehr in die Natur einfügt.

Zu den Sorgen über hohe Anschaffungskosten durch das Edelstahlbecken sagte Reinhardt Euler: Nichts sei haltbarer und auf lange Sicht günstiger, „einen Austausch werden wir nicht mehr erleben.“