Gevelsberg. . Stellungnahme der Stadt zum Regionalplan Ruhr. SPD ist für, die CDU gegen die Aufgabe des Gewerbegebietes An der Onfer in Gevelsberg-Silschede
Diskutiert wird seit Jahren über die Sinnhaftigkeit eines neuen Gewerbegebietes in Silschede, ohne dass es ernsthaft in die Planung ging. Onfer ja oder nein, das war bisher die Frage. Aktuell wurde sie jetzt, weil dieses Gebiet an der Stadtgrenze zu Wetter plötzlich als Potenzialfläche für Gewerbe im neuen Entwurf des Regionalplans aufgetaucht ist. Die Stellungnahme der Stadt Gevelsberg dazu fällt deutlich aus: „Der dargestellte regionale Kooperationsstandort ,Auf der Onfer’ ist als ungeeignet einzustufen.“
Wertvolle Biotope
Die Stadt begründet dies mit wertvollen Biotopen und einem schützenswerten Landschaftsbild, zudem sei – aus Sicht der Verwaltung – die Eignung für emittierendes Gewerbe aufgrund der nah angrenzenden Wohngebiete fraglich.
Während die SPD-Fraktion diese Stellungnahme zum Regionalplan befürwortete, argumentierte die CDU im Stadtentwicklungsausschuss dagegen. Wieland Rahn, CDU, erklärte, dass auch seine Partei gegen ein Gewerbegebiet an diesem Standort sei, aber man sich nicht der Möglichkeit berauben wolle. „Wir geben hier ohne Not eine Potenzialfläche auf. Wer weiß, was in zehn, 20 oder 30 Jahren ist?“ Rahn vermutet politische Motive hinter der Entscheidung, spricht davon, dass man damit bei den Silschedern Eindruck schinden wolle.
Bernhard Bösken, SPD, erwiderte darauf, dass sachliche Erwägungen dahinter stehen, dass Thema kontrovers und intensiv diskutiert worden sei und dass folgerichtig die Stadt „An der Onfer“ als negativ bewerte.
Alles andere würde zudem Begehrlichkeiten wecken und man wisse nicht, wie die Mehrheitsverhältnisse später einmal sein werden. „Ein Gewerbegebiet an dieser Stelle würde den Stadtteil vollständig ruinieren.“ Das 400.000 Quadratmeter große Gebiet ist als Potenzialfläche für Gewerbe im Entwurf des neuen Regionalplans aufgetaucht – obwohl es längst herausgestrichen war. Eine Absichtserklärung der Stadt, dort Gewerbe anzusiedeln, gibt es ebenfalls nicht. Wird der Regionalplan im Jahr 2020 beschlossen, hat er Gültigkeit bis 2035. Ändert sich die Meinung in der Gevelsberger Politik bis dahin, wäre es ohne Weiteres möglich, dort doch Gewerbe anzusiedeln.
Enthaltung der Grünen
Ob der RVR die Stellungnahme im Regionalplan berücksichtigt, wird sich im kommenden Jahr zeigen. Am Ende stimmte nur die SPD für die Stellungnahme der Stadt Gevelsberg, was die Mehrheit der Mitglieder im Stadtentwicklungsausschuss ist. Dagegen stimmten CDU, FDP/FWG und die Linken. Die Grünen enthielten sich.