Schwelm. . Schwelmer Stadtverwaltung stellt das Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner als Generalplaner vor. Die rechnen mit Baubeginn im Jahr 2020.

Nach all den Querelen, Ärgernisse, Verschiebungen, politischen Ränkespielchen und Flops der vergangenen Jahre blickt die Stadt Schwelm bei ihrem wichtigsten Thema ab sofort ausschließlich in die Zukunft. Bürgermeisterin Gabriele Grollmann und Beigeordneter Ralf Schweinsberg stellten am Donnerstagvormittag das Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner als Generalplaner für den Neubau des Rathauses und des Kulturzentrums vor. Parallel dazu gaben die Projektsteuerer der Firma Assmann einen kurzen Überblick zum Stand der Dinge beim Kesselhaus.

Die Planer

Gesellschafter Markus Kill war mit Architekt Felix Franke nach Schwelm gekommen, um die ersten Planungen vorzustellen und die Referenzen seines Unternehmens darzulegen. Vom Standort Köln aus wird der Rathausneubau gesteuert und es sorgt für Beruhigung in der Chefetage des Schwelmer Rathauses, dass Kill und seine Mitarbeiter sehr routiniert im Bauen für die öffentliche Hand sind. Neben dem Neubau von Ministerien und Rathäusern arbeiten sie auch am Bau des neuen Kölner Stadtarchivs mit. „Wir freuen uns sehr, dass es sofort mit dem Bauherren-Teamgespräch am kommenden Montag losgeht“, sagt Markus Kill und betont, genau darum zu wissen, wie sehr dieses Bauvorhaben die Schwelmer bewegt.

Das Rathaus

Der Generalplaner hat von der Politik die in Stein gemeißelte Obergrenze für den Rathausbau in Höhe von 30 Millionen Euro gesetzt bekommen. „Ich sehe die Vorgabe nicht als unrealistisch an. Etwas Genaueres lässt sich aber sicher erst zu einem späteren Zeitpunkt sagen, wenn die Bedarfe noch einmal abgeglichen und die Kostenschätzung konkreter geworden sind.“

Heike Rudolph, Gabriele Grollmann, Thomas Striebeck, Stefan Selle, Felix Franke, Marion Mollenkott, Ralf Schweinsberg, Corinna Schwöbel und Markus Kill (von links)
Heike Rudolph, Gabriele Grollmann, Thomas Striebeck, Stefan Selle, Felix Franke, Marion Mollenkott, Ralf Schweinsberg, Corinna Schwöbel und Markus Kill (von links) © Stefan Scherer

Mit ihrem Entwurf sorgten die Planer bei den Schwelmer Entscheidern in den diversen Planungsgremien auf jeden Fall schon einmal für Begeisterung. Sie haben einen Vorplatz eingeplant, viel Glas verbaut, wollen vor allem den Ratssaal im dritten Obergeschoss sehr transparent gestalten. Der Entwurf präsentiert sich luftig, orientiert sich an den umliegenden Bauhöhen und hat nichts mit einem Klotz gemeinsam, den einige Schwelmer befürchteten.

„Wir erwarten den Bauantrag bis Mitte des kommenden Jahres“, formuliert Bürgermeisterin Gabriele Grollmann ihr Ziel. Das sei sportlich, aber zu stemmen, teilt der Planer mit, der damit rechnet, dass Baubeginn „irgendwann im Jahr 2020“ sein wird. Laut seiner Erfahrung müssten etwa 24 Monate Bauzeit kalkuliert werden.

Das Kulturzentrum

Parallel zum Rathaus soll auch das Kulturhaus entstehen. Dafür wird die Villa Xtra-Dry an der Römerstraße abgerissen. In einem Neubau, der zwischen Sparkassenparkplatz und der weiter unten liegenden Bebauung entstehen soll, werden Musikschule, Bücherei und Volkshochschule zusammengeführt. Dieser Bau ist im Budget von den 30 Millionen Euro bereits enthalten.

In diesem Zuge werden wohl auch die Stellplätze – das Rathaus bekommt eine Tiefgarage mit etwa 80 Plätzen – auf dem Wilhelmplatz neu arrangiert werden. „Die Stellplätze für das Kulturzentrum selbst werden wir auf diesem Grundstück realisieren“, teilt Markus Kill bei seinem Besuch mit.

Das Kesselhaus

„Beim Kesselhaus sind wir auf dem Stand, den wir bei der Villa Xtra Dry vor ungefähr einem Jahr hatten“, sagt Stefan Selle von der Firma Assmann, die die Projektleitung inne hat. Es müsse erstmal genau geschaut werden, was für das von der Politik freigegebene Budget in Höhe von 6,75 Millionen Euro möglich sei. „Wir wollen den Biercharakter mit einer Gastronomie erhalten, gleichzeitig ein schönes Frühstück und einen Mittagstisch anbieten“, zählt die Bürgermeisterin die Anforderungen an die Gastronomie auf. Welche weiteren Mieter im Kesselhaus Einzug halten, müsse sich nach der Bestandsaufnahme zeigen.

Altgebäude

Drei Verwaltungsgebäude und die Bücherei werden überflüssig. „Es vergeht kaum eine Woche, in der wir keine Anfrage erhalten“, sagt Gabriele Grollmann, die sich zuversichtlich zeigt, gute Preise für sämtliche Grundstücke erzielen zu können.