Ennepetal. . Zum Sperrmülltermin wieder großer Berg Unrat in Fußgängerzone abgeladen. Sozialdemokraten richten Antrag an Bürgermeisterin
Schon wieder haben Unbekannte den Termin der Sperrmüllabfuhr am Montag genutzt, um in Milspe an der Voerder Straße in Höhe des Marktplatzes einen – diesmal besonders großen – Berg Müll abzuladen. Auch an anderen Stellen im Stadtgebiet waren am Straßenrand Farbeimer, Müllsäcke und andere Dinge zu sehen, die unverkennbar kein Sperrmüll sind. Die SPD-Ratsfraktion drängt auf verstärkte Kontrollen. Es solle die Schaffung einer Stelle im Ordnungsamt geprüft werden, die sich mit Müll- und Parksündern befassen könnte, heißt es in einem Antrag, den die Fraktion bereits in der vergangenen Woche, also vor dem aktuellen Fall, an die Bürgermeisterin gerichtet hat.
Bürgermeisterin vor Ort
Schon seit längerer Zeit landet rund um die Sperrmüllabholung Müll vor dem Haus Voerder Straße 44-46 und der Einmündung Harkortstraße (wir berichteten mehrfach). Diesmal war es extrem: Farbeimer, Kühlschränke, Waschbecken, es wurde einfach alles Mögliche abgeladen. Bernhard Bertina, der die Anlaufstelle für Autismus-Therapie an der Voerder Straße 44 mitbetreibt, berichtete, dass er am Montagmorgen erst einmal die Einfahrt zur Harkortstraße habe leer räumen müssen, um überhaupt parken zu können. Daneben habe er zahlreiche Schrauben aufgesammelt, die bei Durchfahrt die Autoreifen beschädigen würden.
Bürgermeisterin Imke Heymann war am Montagmorgen vor Ort, weil sie sich ohnehin vor dem Hintergrund des Sperrmülltermins den Bereich anschauen wollte. Dabei stieß sie auf den Müllberg und verständigte umgehend das Ordnungsamt sowie die Stadtbetriebe, die den Unrat beseitigten. Ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes befragte Anwohner. Es gab Hinweise, dass der Müll aus einem Haus an der Harkortstraße komme, doch dessen Bewohner stritten die Urheberschaft ab. Im Müll fand sich nur eine Kölner Adresse, ein Namensabgleich mit dem Ennepetaler Melderegister brachte keinen Treffer.
Die SPD-Fraktion drängt darauf, konsequent gegen die Müllsünder vorzugehen. Der aktuelle Fall diene da als krasses Beispiel, erklärte Fraktionsmitglied Anita Schöneberg im Gespräch mit dieser Zeitung. „Das Erscheinungsbild der Stadt hat sich merklich verschlechtert“, heißt es in dem Antrag der Sozialdemokraten. „Die Müllproblematik wird bereits an mehreren Stellen augenfällig, die Containerstandorte bieten häufig Anlass für Ärgernisse, auch in der Innenstadt nehmen Verschmutzungen überhand.“ Um dem entgegenzuwirken, würden freundliche Appelle nicht genügen. Vielmehr seien verstärkte Kontrollen vonnöten, so die SPD. Auch im Bereich von Verkehr und Parken würden zunehmend Verstöße wahrgenommen, die nicht geahndet werden.
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„Das ist unbefriedigend und birgt die Gefahr einer weiteren Zunahme von Fehlverhalten“, heißt es in dem Antrag. Daher solle die Schaffung einer Stelle im Ordnungsamt geprüft werden. Als Grundlage für die Haushaltsberatungen müssten auf der einen Seite die Kosten ermittelt und auf der anderen Seite die zu erzielenden Einnahmen beziffert werden. „Dabei kommt auch eine Erhöhung der Bußgelder für die infrage stehenden Ordnungswidrigkeiten in Betracht“, so die SPD-Fraktion. „Trotz der angespannten Haushaltslage lässt sich womöglich kostenneutral ein konkreter Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität in Ennepetal verwirklichen.“