Gevelsberg. . Der Gevelsberger Verschönerungsverein hat bereits über einen Abriss nachgedacht. Denkmalbehörde lässt das allerdings nicht zu.

Stilvoll und gemütlich präsentiert sich die Kornbrennerei im Gevelsberger Dorf. Markenzeichen des 1888 errichteten Gebäudes ist der Schornstein. Das Problemkind war Schwerpunktthema auf der letzten Mitgliederversammlung des Verschönerungsvereins.

Schon seit einigen Jahren macht dem Verein, der die Kornbrennerei betreibt, die Feuchtigkeit dort zu schaffen. Gespräche mit Denkmalbehörden, eine Kernbohrung für eine bessere Luftzirkulation und der Aufstieg von Vorstandsmitglied Michael Pfleging in das Innere des Schornsteins sollten die Ursache klären. Es zeigte sich, dass geplatzte Fugen das Problem ausgelöst haben.

TÜV muss prüfen

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„Im Zuge der Mängelsuche“, schilderte Kirsten Niesler, Vorsitzende des Vereins, kamen noch andere Probleme hinzu. Alle fünf bis zehn Jahre müsse eine neue Sanierung ins Auge gefasst werden und jedes zweite Jahr sei eine Überprüfung durch den TÜV erforderlich.

Fachleute stellten zudem fest, dass bei der Sanierung des Schornsteins in den 90er Jahren zu dünne Spannringe verwendet wurden, „womit keine verlässliche Statik gewährleistet ist“. Dies geschah allerdings Jahre bevor der Verschönerungsverein das Gebäude erwarb.

Ansprüche gegen Architekten

Von all diesen Pflichten und der unbefriedigenden Schornsteinsanierung in den 90ern erhielt der Verein im Zuge der Mängelsuche nach und nach Kenntnis. „Schon lange hatte der Vorstand ein Beweissicherungsverfahren diskutiert, aber die Kosten, die übliche Dauer eines solchen Verfahrens und der ungewisse Ausgang ließen uns immer wieder zögern“, erklärte die VvG-Vorsitzende während ihres Tätigkeitsberichtes. In diesem Jahr entschloss man sich allerdings zu diesem Schritt, auch um eine Verjährung zu vermeiden.

Ein Sachverständiger des Gerichts stellte Verstöße gegen die anerkannten Regeln der Technik fest und bestätigte damit Regressansprüche gegenüber dem Architekten. Um die Folgekosten für den Schornstein zu mindern, hatte der Vorstand zwischenzeitlich auch einen Abriss erwogen. Das lässt jedoch die Denkmalbehörde nicht zu und solch ein Abriss würde auch das Wasserproblem nicht lösen. Auch in den Augen von Bürgermeister Claus Jacobi wäre dieser Schritt ein falscher. Niesler erklärte abschließend, das man für eine anstehende Sanierung inzwischen Fördergelder bei der Bezirksregierung Arnsberg beantragt habe.

Lob für Dirk Huckenbeck

Von dem einen Großprojekt leitete Kirsten Niesler direkt über zum zweiten Großprojekt des Verschönerungsvereins, dem Forsthaus mit seinem angrenzenden Damwildgatter. „Im Gatter arbeitet Dirk Huckenbeck weiter an Verbesserungen, so dass es mittlerweile zu einem Vorzeigeobjekt unter Naturfreunden geworden ist“, lobte die Vereinsvorsitzende. Was jedoch traurig machte, war die Tatsache, das im Frühjahr diesen Jahres Unbekannte das bunte, freundliche Spendenhäuschen abgerissen hatten: „Ihr Pech war, dass Liane Schlieper, die Wirtin vom Forsthaus, noch am Abend zuvor die Kassette geleert hatte.“