Gevelsberg. . Schüler aus Finnland, Litauen, Italien, Spanien und Portugal treffen sich in Gevelsberg. Projekt der Europäischen Gemeinschaft zum Thema Umwelt.

Internationale Besucher im Gevelsberger Rathaus: Schüler und Lehrer aus fünf europäischen Ländern begrüßte Bürgermeister Claus Jacobi als Gäste des heimischen Gymnasiums. Aus Litauen, Portugal, Finnland, Spanien und Italien waren die Mädchen und Jungen im Rahmen eines von der Europäischen Union geförderten Programms für eine Woche an die Ennepe gereist. Ihr grenzenloses Thema: Der Umweltschutz und die Nachhaltigkeit.

Europa-Müdigkeit

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„Es ist schon bemerkenswert. Früher hatte ich als Bürgermeister einen von Europa geprägten Termin nach dem anderen im Kalender stehen. Inzwischen sind solche Veranstaltungen selten geworden“, zeigte sich Jacobi am Rande des Treffens nachdenklich und stellte die Frage: „Was ist eigentlich die Ursache für diese Europa-Müdigkeit?“

Von Europa-Müdigkeit war allerdings im Gevelsberger Rathaus wenig zu spüren. Da stand die Freude, Jugendliche aus anderen Ländern kennen zu lernen, im Vordergrund. Auch wenn der Umweltschutz ein ernstes Thema ist, mahnte Jacobi an, den Spaß dabei nicht zu vergessen, selbst wenn man die Welt retten möchte: „Wenn man keinen Spaß dabei hat, dann fehlt auch schnell die Motivation.“

Spaziergang durch die Stadt

Die Delegation aus jedem Land, die nach Gevelsberg gekommen sind, besteht jeweils aus vier Schülern und zwei Lehrern. „Die Mädchen und Jungen sind in Gastfamilien aufgenommen worden, die Lehrer werden im Hotel untergebracht“, erklärt Christiane Fornefeld, die den Besuch für das Gevelsberger Gymnasium koordiniert und organisiert.

Nach dem Besuch im Rathaus unternahmen die Gäste aus Europa noch einen Spaziergang durch die Stadt Gevelsberg und ihre Geschichte, sachkundig betreut vom Heimatverein. Die Woche an der Ennepe hat für die Jugendlichen und ihre Lehrer ein strammes Programm. Es wird zum Beispiel die Tafel in Schwelm besucht, an der bedürftige Menschen mit günstigen Lebensmitteln versorgt werden. Bei der Gepa in Wuppertal geht es um die Unterstützung des fairen Welthandels, um mit angemessenen Preisen die Erzeuger zu unterstützen und gleichzeitig biologischen Anbau zu fördern. Themen wie Recycling und Energiewirtschaft stehen daneben noch auf dem Stundenplan.

Die Delegationen aus den fünf EU-Ländern werden aber auch beim Gevelsberger Martinszug dabei sei. Und damit sind wir beim Thema Spaß. Die Gäste reisen außerdem nach Köln, besuchen dort den Dom und – was wohl mindestens so wichtig sein wird – das Schokoladenmuseum am Rhein, das in diesem Monat seinen 25. Geburtstag feiert. Und natürlich darf eine Fahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn im Besuchsprogramm nicht fehlen.

Bereits das dritte Projekt

Auf Bitten von Bürgermeister Jacobi berichteten die Gäste dann kurz, was im Rahmen des Umweltschutzprojekts an ihren Schulen im Mittelpunkt steht. In Finnland gab es zum Beispiel einen Tag ohne Auto. Auch, wie sich die Menschen in anderen Ländern ernähren, wurde in den Blickpunkt gerückt. In Portugal ging es um die Nutzung der Windenergie und die Parks, die zur Stromversorgung im Meer gebaut wurden.

Zum dritten Mal beteiligt sich das Gymnasium in Gevelsberg nun bereits an engagierten EU-Programmen, die immer zwei Jahre lang laufen. Im Jahr 2010 ging es darum, über die Grenzen des eigenen Landes fit für einen Beruf in Europa zu werden. Danach kümmert man sich über die Grenzen hinaus um den Klimawandel und seine Auswirkung. Seit dem vergangenen Jahr geht es darum, die Gewohnheiten zu ändern, um auch die Welt damit zu verändern oder, in der offiziellen EU-Sprache: „Changing habits – changing the world“.