Schwelm. . „Großartige Wertschätzung der Jugendlichen und ihrer Betreuer“: Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, lobt Engagement.

In der Feierstunde am Tag der Deutschen Einheit, in der zum zwölften Mal der Bürgerpreis der CDU Schwelm verliehen wurde, bot sich ein ungewohntes Bild: Fast 40 Jugendliche nahmen im Veranstaltungssaal der Sparkasse Platz. Für den zwölften Bürgerpreis hatte die CDU in diesem Jahr einen würdigen und besonders jungen Preisträger gefunden: die Jugendfeuerwehr Schwelm.

Matthias Kampschulte eröffnete die Feierstunde und dankte auch den zahlreichen Anwesenden für ihr Erscheinen, denn das sei ebenfalls eine Anerkennung der Preisträger. „Wenn heute in Berlin gefeiert wird, dann feiern wir hier in Schwelm unsere Jugendfeuerwehr“, sagte Kampschulte.

Oliver Flüshöh blickte in seinem Grußwort optimistisch in die Zukunft, betonte aber: „Ohne Ehrenamt werden wir nicht das Gefühl haben, dass Schwelm unsere Heimat ist.“ Der Satz: „Ich mache das für andere Menschen“, sei seltener geworden, sagte Flüshöh, darum müsse man am heutigen Tag innehalten und Danke sagen.

Von der Technik begeistert

Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, hielt die Laudatio auf die Preisträger. Ziebs (59) arbeitet seit 2016 in Berlin, ist aber Schwelmer geblieben: „Ich freue mich immer, wenn ich nach Schwelm komme. Schwelm ist eine liebenswerte Stadt“, begann er seine Würdigung. Er zeigte sich stolz darauf, dass die Schwelmer Feuerwehr nun schon zum zweiten Mal mit dem Bürgerpreis geehrt wurde: War es 2006 die Freiwillige Feuerwehr, so wurde nun die Jugendfeuerwehr ausgezeichnet. Ziebs betonte, dass dies eine großartige Wertschätzung der Jugendlichen und ihrer Betreuer sei. Es sei hervorragend, wie bei der Feuerwehr Schwelm Jugendliche an Soziales Engagement und an die Feuerwehrarbeit herangeführt würden, betonte Ziebs. „Das ist Lernen mit Spiel und Spaß.“ Ziebs, der in dieser Woche mit sieben weiteren Feuerwehrvertretern einen Termin bei Bundespräsident Frank Steinmeier hat, rief den jungen Leuten zu: „Ihr leistet einen tollen Dienst für die Gemeinschaft!“.

Teamgeist und Zuverlässigkeit

Jan Hendrik Hornschuh und Nils Abbink nahmen von den CDU-Vertretern die Urkunde und den Scheck in Höhe von 500 Euro entgegen. Hornschuh (32), Leiter der Jugendfeuerwehr, bedankte sich. Es sei in der heutigen Zeit nicht leicht, ehrenamtlich tätige junge Leute zu gewinnen, doch zurzeit sei die Jugendfeuerwehr Schwelm eine der wenigen, die eine Warteliste für interessierten Nachwuchs führen müsse.

Melina (11)
Melina (11) © Lilo Ingenglath-Gegic

Die jungen Leute sind vor allem von der Technik und von den vielfältigen gemeinschaftlichen und sportlichen Aktivitäten begeistert. Um die vielen technischen Dinge, die man bei der Feuerwehr lernt, wird man häufig von Freunden und Klassenkameraden beneidet, berichten einige der Jungen. Allerdings müsse man auch Theorie lernen und Prüfungen ablegen, bevor mit 17 Jahren der Übergang in die aktive Feuerwehr erfolgen kann.

Jonas (14) und Fynn (17) sind schon seit einigen Jahren bei der Jugendfeuerwehr. Vor allem das Gemeinschaftsgefühl steht für sie im Vordergrund, aber auch anderen helfen zu können, ist den beiden sehr wichtig. Melina (11) ist im Jugendzentrum zum ersten Mal der Jugendfeuerwehr begegnet. Sie fand die Aktivitäten so cool, dass sie sich gleich angemeldet hat.

Die Festredner waren sich darüber einig, dass bei der Jugendfeuerwehr Tugenden wie Teamgeist, Ordnungssinn, Disziplin und Zuverlässigkeit gelernt werden und Matthias Jansen, Leiter der Schwelmer Feuerwehr, betonte abschließend: „In unserer Jugendfeuerwehr kann jeder seinen Platz finden.“ Am Ende der Feierstunde, die Regionalkantor Ulrich Isfort mit musikalischen Zwischenspielen begleite, konnten die Besucher feststellen, dass die Zukunft der Schwelmer Feuerwehr gut aussieht.

INFOBX

Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem auch die Jugendfeuerwehr von Staat und Partei vereinnahmt worden war, wurde in Schwelm erst 1959 eine Jugendfeuerwehr gegründet. Es gab Jahre mit vielen Aktiven und Jahre, in denen die Aktivitäten nachließen. 1966 konnte Kurt Hanickel erneut eine Jugendfeuerwehr aufbauen. Im Jahr 1989 erfolgte noch einmal eine Neugründung mit 15 Mitgliedern.

Aktuell blickt die Feuerwehr Schwelm auf 35 Jugendfeuerwehrmitglieder im Alter von 10 bis 17 Jahren. Im zweiwöchigen Wechsel versehen die beiden Gruppen ihren Dienst auf der Feuer- und Rettungswache, immer von 17.30 Uhr bis 19.30 Uhr. In Schulferien ist Pause.

Weitere Informationen: Jan Hendrik Hornschuh, E-Mail:
jugend@feuerwehr-schwelm.de