Schwelm. . Woanders heißen sie„Grüne Damen“, in Schwelm und Umgebung tragen sie lila Kittel. Bei einer Spendenaktion hoffen sie nun auf Unterstützung
Ein gemeinsamer Spaziergang, ein offenes Ohr oder eine vorgelesene Geschichte: Die Lila Damen wissen, wie sie Menschen in Krankenhäusern und Altersheimen erfreuen können. Schon seit 40 Jahren gibt es die ehrenamtliche Initiative der „evangelisch-katholischen Krankenhaus- und Altenheimhilfe“ nun schon. Die bundesweit engagierte Gruppe ist sonst unter dem Namen „Grüne Damen“ bekannt, in Schwelm und Umgebung tragen die Aktiven jedoch lila Kittel. Bei einer Spendenaktion hoffen sie nun auf Unterstützung.
30 ehrenamtliche Mitarbeiter
„Wir tun das, wozu die Schwestern keine Zeit haben“, erklärt Heidi Bärenfänger. Schon seit vielen Jahren ist die ehemalige Kinderkrankenschwester Teil der Lila Damen und kennt sich bestens aus. „Das ist oft eine Ausnahmesituation“, sagt sie mit Blick auf Aufenthalte in Krankenhäusern. Aus dieser Ausnahmesituation möchten die Damen das Beste machen.
Die Organisation deckt in der Region das Feierabendhaus, das Marienstift und das Helios-Klinikum ab. Mit insgesamt über 30 ehrenamtlichen Mitarbeitern in Schwelm gelingt das - es könnten jedoch noch mehr sein. „Lila Dame zu sein ist eine Win-Win-Situation“, sagt Bärenfänger. Und es wäre eine große Unterstützung, wenn bald noch mehr Menschen von dieser Situation profitieren könnten. „Es wird immer schwieriger“, sagt Marion Bitzer zum Erreichen von Ehrenamtlern. Potentielle Unterstützer hätten selbst private Verpflichtungen oder wollen sich nicht über einen längeren Zeitraum festlegen. „Für einzelne Aktionen bekommt man Menschen“, sagt Angelika Piepenbrink. Dabei werden Helfer in Zeiten von schlechten Personalschlüsseln in Krankenhäusern und Altenheimen besonders benötigt. „Die Patienten leiden darunter“, sagt Bärenfänger - und auch das Personal habe es nicht leicht.
Die Lila Damen investieren jedoch gerne viel Zeit in ihr Ehrenamt. Heidi Bärenfänger unterstützt die Organisation, seit ihre Kinder ausgezogen sind. „Ich wollte mit meiner Zeit etwas sinnvolles machen“, sagt sie. Marion Bitzer war schon lange in der Kirche aktiv, als sie sich den Damen anschloss. Für sie haben der Aufbau einer Beziehung zu den Patienten und die Unterstützung im Alltag eine große Rolle gespielt. Angelika Piepenbrink hat im Jahr 1999 die Gruppe der Lila Damen im Marienstift mit aufgebaut. Zuvor hatte sie im Helios-Klinikum in einem Labor gearbeitet.
Mit Herzens-Karten abstimmen
Der Drogerie-Markt DM in der Schwelmer Innenstadt führt derzeit eine Spendenaktion durch. Sowohl die Lebenshilfe als auch die Lila Damen sollen unterstützt werden. Dazu können Kunden und Bürger noch bis einschließlich Samstag, 22. September, im Markt selbst mit Herzens-Karten abstimmen. Am Ende geht es aber nicht um „alles oder nichts“: Der Betrag wird anteilig ausgezahlt.
Darüber hinaus steht noch eine Feierlichkeit am Ende des Jahres an: Die Lila Damen feiern dann ihr 40-jähriges Bestehen im Feierabendhaus.