Gevelsberg. . AVU verteilt die Torprämien vom Tipp-Kick-Turnier der Promis an zehn Einrichtungen, die sich um Alzheimer-Patienten im EN-Kreis kümmern.
„Wir waren deutlich erfolgreicher als die deutsche National-Mannschaft bei der Fußball-WM in Russland“, schmunzelte AVU-Vorstand Uwe Träris. Wir, das sind zehn Tipp-Kick-Prominenten-Mannschaften, die von den einzelnen Kommunen im und dem Ennepe-Ruhr-Kreis selbst gestellt wurden und die für den guten Zweck auf Torejagd gegangen sind. Im Gevelsberger Rathaus durfte der heimische Energieversorger jetzt 20 000 Euro an zehn Institutionen verteilen, die sich um demenzkranke Menschen kümmern.
Viel Spaß gemacht
„Das hat unglaublich viel Spaß gemacht“, versicherte Claus Jacobi. Kein Wunder, der Gevelsberger Bürgermeister hatte bei dem Turnier in seiner Heimatstadt schließlich den Pokal des Kreismeisters geholt. Im Endspiel wurde Witten mit 2:1 besiegt. Dabei spielte dieses sportliche Ergebnis eine eher untergeordnete Rolle. Die AVU hatte sich verpflichtet, für jedes gefallene Tor einen bestimmten Betrag in den Spendentopf zu legen. Insgesamt sind 135 Tore gefallen. Und so kamen zum Schluss 16 890 Euro zusammen, die auf 20 000 Euro aufgestockt wurden.
Jede Mannschaft konnte sich eine Hilfsaktion im Bereich Demenz aussuchen, für die sie spielte und die sie begünstigen wollte. Der Sieger ging allerdings nicht mit mehr Geld als der Letzte nach Hause. Jeder erhielt schließlich 2000 Euro zur Unterstützung seiner Arbeit. Die AVU hat das Tipp-Kick-Turnier nun schon zum dritten Mal gestartet. Insgesamt wurden bisher Gelder in Höhe von 106 550 Euro verteilt.
Unterstützung vom Verein
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„Wir haben zuerst die Kommunen gefragt – und die waren von der Idee begeistert. Dann haben wir den Hersteller des Spiels gefragt – auch der war begeistert und hatte noch nie vorher von einem solchen Wohltätigkeitsturnier gehört. Und dann hatten wir noch das Glück, dass wir einen Tipp-Kick-Verein, den TKC 1986 Gevelsberg, bei uns haben, der uns nach der Idee sehr geholfen hat, sie in die Tat umzusetzen“, so Träris in seiner Dankesrede.
Die Mannschaften bestehen immer aus zwei Spielern: Möglichst aus dem Bürgermeister oder im Falle des Ennepe-Ruhr-Kreises dem Landrat und einem Vertreter der heimischen Wirtschaft. Das Turnier findet im Rahmen des Sommerfestes statt, zu dem der heimische Energieversorger jedes Jahr vor die Tore seines Verwaltungsgebäudes in Gevelsberg einlädt. Träris: „Wir unterstützen mit dieser Aktion die Ehrenamtlichen und wollen alle Städte an einen Tisch bekommen.“ Das ist gelungen, denn es geht nun mal um Tischfußball.
Wichtiges Thema für die Städte
Zur Spendenübergabe beim Sieger im Gevelsberger Rathaus waren nicht nur die Mannschaften gekommen, die sich beim Tipp-Kick begegnet sind, sondern auch Vertreter der Institutionen, die bedacht werden. Bei einer großen Anzahl seiner Kollegen und Landrat Olaf Schade als Gast war die Veranstaltung nach Einschätzung von Gastgeber Jacobi ein Zeichen dafür, „dass das Thema für die Städte ganz, ganz wichtig ist.“
Nach einer aktuellen Datenerhebung der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) anlässlich des Welt-Alzheimer-Tages, ist die bundesweite Zahl der an Demenz erkrankten Versicherten 2017 um 78 Prozent höher als noch 2008 gewesen. Deutlich häufiger betroffen seien Frauen: 70 Prozent der KKH-versicherten Alzheimer-Patienten sind weiblich. Wegen solcher Zahlen ist nicht nur die Spende das Ziel der AVU-Veranstaltung. Die prominent besetzten Tipp-Kick-Mannschaften sollen auch die Krankheit mehr ins Blickfeld der Menschen rücken.
Wiederholung gesichert
Und der Spaß soll dabei auch nicht zu kurz kommen. Gevelsbergs erster Bürger hat dabei über sich selbst gestaunt: „Vergangenes Jahr bin ich schon zweiter geworden, jetzt haben wir den Titel geholt. Das zeigt, was für ein Ballgefühl ich in den Fingern haben muss. In den Beinen ist das anders. Ich bin ein grottenschlechter Fußballer schon in der Schule gewesen.“
Sein Fingerspitzengefühl darf der Politiker auch im nächsten Jahr zeigen. „Ein Tipp-Kick-Turnier der AVU wird es auch dann wieder geben“, versicherte Uwe Träris vor den versammelten Mannschaften.