Schwelm. Erstmals dürfen Bürger mitreden beim Treffen des Arbeitskreises „Zukunft der Bäderlandschaft“. Wunsch nach Erhalt eines verkleinerten Freibads

Das Hallenbad wird noch in diesem Jahr für 300 000 Euro wieder fit für die nächsten fünf bis sieben Betriebsjahre gemacht – damit es in Schwelm auch weiterhin ein Schul- und Vereinsschwimmen geben kann. Doch die Sanierung des Bads an der Mittelstraße ist nur eine Lösung auf Zeit. Über die Zukunft der Bäderlandschaft in der Kreisstadt entscheidet der Rat der Stadt in seiner Sitzung am 29. November.

Empfehlung für Stadtrat geben

Dabei spielt auch die Empfehlung der Bäderkommission eine Rolle, die in dieser Woche erstmals öffentlich unter Mitwirkung der Bürger im Rathaus zusammentrat. Das erste Signal nach zweistündiger Diskussion aus der Runde war eindeutig: Die Mehrheit der Bürger und Vereinsvertreter tendiert für den Neubau eines Hallenbads am Standort des Freibads und die Verkleinerung der bestehenden Wasserflächen des jetzigen Freibads.

Von ursprünglich elf Handlungsvarianten, die auf ihre Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit hin untersucht wurden, hatte sich die Politik auf zwei mögliche Varianten festgelegt. Beide Fälle gehen vom Neubau des Hallenbads am Ländchen aus. In Variante 1 verfügt der Neubau über 618 m² Wasserfläche. Das Freibad wird saniert und hat 2095 m² Wasserfläche. Die Variante 2 ist ein Ganzjahresbad mit innen 751 m² Wasserfläche und einem Außenbecken von 100 m². Das vorhandene Freibad in diesem Fall wird inklusive der Freibad-Hochbauten zurückgebaut.

Mit der Mini-Außenschwimmfläche von 100 m² konnte sich im Ratssaal kein Bürger so richtig anfreunden. Als Negativbeispiel für ein Ganzjahresbad musste das H²O in Remscheid herhalten, das über ein 200 m² großes Außenbecken verfügt. „Die 100 m² sind eindeutig zu wenig“, brachte Olaf Stutzenberger (Die Bürger) die im Saal vorherrschende auf den Punkt. Das sahen auch die Vertreter von Tauchsportclub, Schwelmer SC und der DLRG ähnlich. Der Besuch des Freibads sei der Ersatzurlaub für diejenigen, die kein Geld für Reisen hätten.

Ernst Walter Siepmann vom Trägerverein Schwelmebad brachte die abgeänderte Variante 1 ins Gespräch, zu der zum Schluss der Veranstaltung die Bürger mehrheitlich tentierten: Schließung des Nichtschwimmerbecken; Einzug einer Edelstahlwanne in das Schwimmerbecken und Verwandlung in ein Kombibecken mit Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich bei Beibehaltung von Sprungturm und Babyschwimmbecken.

Michael Schwunk brachte die Kosten ins Spiel, sprach von geschätzten 16 Mio. Euro Umsetzungskosten für Variante 2 bei 9 bis 13 Mio. Euro, die Variante 1 verursachen würde.