Trotz ihres Ärgers über die Linderhausener Knochenmühle haben die Anwohner in der Bürgerversammlung eine konstruktive Rolle gespielt.
Ein ganz großes Kompliment an alle Bürger, die die Nase voll von der Linderhausener Knochenmühle haben. Trotz der jahrzehntelangen Wut über die Machtlosigkeit, die die Behörden in diesem Fall an den Tag legen, haben sie eine konstruktive Rolle in einer Bürgerversammlung gespielt, die ein gutes Beispiel für den demokratischen Gedanken ist.
Die Vertreter auf dem Podium werden sicherlich alle das Problem schon vorher im Blick gehabt haben. Aber einige werden überrascht oder auch erschrocken gewesen sein, wie dramatisch die Auswirkungen durch die Produktion der Knochenmühle sind. Um es klar zu sagen: Es geht um die Gesundheit der Bürger. Es wurde aber nicht nur geklagt, es wurden auch Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Umso verwunderlicher ist es, dass im Vorfeld die Stadt Schwelm Bedenken gegen die Versammlung hatte und Landrat Olaf Schade zögerte, als erster und gewählter Vertreter des zuständigen Ennepe-Ruhr-Kreis daran teilzunehmen. Nun bedankte sich Schwelms erster Beigeordneter Ralf Schweinsberg ausdrücklich über den Vorstoß von Gevelsbergs Bürgermeister. Claus Jacobi ist ein Risiko eingegangen. Politiker gehen sonst nie einen Missstand an, bei dem sie nicht zeitnah eine Lösung präsentieren können. In diesem Fall hat er sich ins Wasser gestürzt und gewonnen.