Ennepetal. . „Das Thema Sperrmüll nervt uns alle. Ich hoffe, dass wir solche Leute vermehrt zu fassen bekommen“. Imke Heymann spricht jetzt Klartext.

Da platze Bürgermeisterin Imke Heymann während der Sitzung des Verwaltungsrats der Stadtbetriebe mächtig der Kragen. Zum Thema Sperrmüll hätte sie auch noch etwas zu sagen, begann sie und lederte dann kräftig los. „Es kotzt mich nur noch an! Und das Thema Sperrmüll nervt uns alle. Ich hoffe, dass wir solche Leute vermehrt zu fassen bekommen“, sagte sie. Auslöser ihres Ärgers: Die Voerder Straße ist auf etlichen Metern im Bereich der Fußgängerzone mit weißen Farbklecksen versaut worden. Das ist im Rahmen der Sperrmüllsammlung geschehen, als jemand einen Eimer Farbe entgegen der Regeln in den Sperrmüll schmuggeln wollte.

Dies ist mit Sicherheit nur eine Kleinigkeit gemessen an anderen Baustellen in der Stadt Ennepetal – jedoch eine von ganz vielen Kleinigkeiten und Regelverstößen beim Sperrmüll, die am Ende mehrere Dinge nach sich ziehen: Steigende Müllgebühren für jeden einzelnen Bürger, eine dreckigere Stadt, sowie Mitarbeiter der Stadtbetriebe, die sich mit Farbklecksen anstelle ihrer eigentlichen Arbeit beschäftigen müssen.

Ist Sperrmüll weiterhin tragbar?

Die regelmäßige Sperrmüllabfuhr ist etwas, um das die Bürger der Nachbarstädte die Ennepetaler stark beneiden. Doch mittlerweile denken die Stadtoberern immer lauter darüber nach, ob dieser Service in dieser Art und Weise überhaupt noch tragbar und sinnvoll ist. „Am Ende würden wir aber die Flaschen bestrafen, denn der deutlich überwiegende Teil derjenigen, die den Sperrmüll nutzen, verhalten sich absolut vorbildlich“, sagt Bürgermeisterin Imke Heymann.

Die Probleme sind allerdings seit Jahren die gleichen: Auswärtige legen ihren Sperrmüll bei Nacht und Nebel – oder sogar am helllichten Tag – einfach in Ennepetal mit ab. Das passiert heimlich genauso wie, dass Freunde und Familie Auswärtigen das anbieten. Das erhöht das Müllaufkommen und steigert den Preis.

Noch schlimmer ist jedoch, dass immer mehr Menschen einfach alles im Sperrmüll entsorgen, was dort überhaupt nicht hingehört. „Das Aufkommen an Dingen, die im Sperrmüll nicht zu suchen haben, steigt immer weiter an“, sagt Karl Friedrich Fischer, der im Auftrag der Stadt Ennepetal Sperrmüll einsammelt. Bauschutt, Türen, Fenster, auch Elektroschrott, der anderweitig kostenfrei abgegeben werden kann, häufe sich an den Straßenrändern. Ein Eimer Farbe wie derjenige, der nun für die Sauerei in der Fußgängerzone verantwortlich ist, sei da auch keine Seltenheit. „ So etwas lassen wir natürlich stehen“, sagt Fischer, weist dann aber auf das Folgeproblem hin: „Diese Dinge finden wir kurz darauf an den Standorten der Altglas- und Papiercontainer oder gleich am Straßenrand beziehungsweise in den Wäldern wieder.“

Umweltsünder bei der Stadt melden

Weil all dies zusammengenommen die Abfallgebühr für jeden einzelnen Enneptaler Bürger ansteigen lasse, appelliert Bürgermeisterin Imke Heymann eindringlich an die Klutertstädter: „Melden Sie die Menschen, die sich unrechtmäßig verhalten, unser Ordnungsamt kümmert sich darum.“ Dies soll allerdings in der Vergangenheit durch die Ordnungsbehörde nur schleppend beziehungsweise auch gar nicht erfolgt sein, obwohl die Behörde Hinweise bekommen habe.