Ennepetal. . Ab Mitte September beginnt die Kanalbaumaßnahme an der Rahlenbecke in Ennepetal. Dafür wird die Kölner Straße drei Monat lang voll gesperrt.
Lange ging es hin und her, jetzt ist klar, dass die große Ennepetaler Kanalbaumaßnahme in der schnellen Variante durchgeführt wird. Diese hat jedoch die weitreichenderen Konsequenzen für den Straßenverkehr, denn die ehemalige B7 wird zwischen dem Schwarzen Weg und der Hembecker Talstraße voll gesperrt werden. Nach dem jetzigen Planungsstand wird die Vollsperrung der Kölner Straße vom 17. September bis zum 20. Dezember andauern.
AVU erneuert Leitungen gleich mit
„Nach Abwägung aller Vor- und Nachteile unter allem am Bau Beteiligten haben wir uns für eine Vollsperrung entschieden, um die Verkehrsbehinderungen und deren Zeit möglichst gering zu halten“, teilt Joachim Hübner, Vorstand der Stadtbetriebe Ennepetal mit, die die Kanalbaumaßnahme an der Rahlenbecke durchführen werden. Die Maßnahme ist notwendig, weil die Kanalkapazitäten bei Starkregenereignissen immer wieder an ihre Grenzen gelangen. Daher werden die Stadtbetriebe nun ihren Hauptsammler erneuern. Im gleichen Atemzug wird auch die AVU tätig und erneuert ihre Wasser-, Gasniederdruck- und Stromleitungen, die bereits älter als 100 Jahre sind.
Die Maßnahme sollte eigentlich bereits am vergangenen Montag, 27. August, begonnen haben, hat sich laut Hübner allerdings durch verschiedene Dinge verzögert. „Unter anderem hat es Zeit in Anspruch genommen, mit allen Beteiligten Abstimmungen zu treffen“, sagt er auf Nachfrage dieser Zeitung. Darunter fallen unter anderem die Rettungsdienste, die Verkehrsbetriebe wegen des Busverkehrs und die Landesbehörde Straßen NRW, die für die Landesstraße verantwortlich ist. Außerdem stünden die Auftraggeber im Tiefbau aktuell in einem heißen Wettbewerb untereinander, so dass nun der Start der umfangreichen Maßnahme auf den 17. September datiert worden ist.
Infoveranstaltung findet statt
Die Detailplanung möchte Joachim Hübner indes noch nicht verraten. Denn, so der Stadtbetriebevorstand, „die Vollsperrung ist zwar nicht mehr verhandelbar, aber wir können durchaus noch auf sinnvolle Anregungen eingehen.“ Dies sagt Joachim Hübner bereits mit Blick auf die Informationsveranstaltung, die heute im Haus Ennepetal stattfindet. Zu der sind vornehmlich die Gewerbebetriebe, die direkt an der Kölner Straße aber auch an der Hembecker Talstraße oder der Ambrosius-Brand-Straße angesiedelt sind, eingeladen. Ebenso habe man die Verantwortlichen der neuen AWo-Kita an der Hembecker Talstraße eingeladen, weil auch hier beispielsweise die Eltern informiert werden müssten. „Weil sich viele Firmenstandorten in der näheren Umgebung des gesperrten Bereichs befinden, werden sich Einschränkungen der Erreichbarkeit insbesondere für den Lieferverkehr ergeben“, schreibt Hübner in der Einladung zu der Veranstaltung.
Hier wollen die Stadtbetriebe Ennepetal schließlich auch die genaue Umleitungsstrecke, die über das Industriegebiet Oelkinghausen führen soll, bekannt geben, sowie erläutern, wie genau die Busse umgeleitet werden, wie Zufahrten für Feuerwehr und Rettungsdienst gesichert werden und so weiter. Joachim Hübner: „Mit dieser Vorgehensweise der Informationsveranstaltungen haben wir in der Vergangenheit sehr gut Erfahrungen gemacht.“
Weniger Belastung als Teilsperrung
Der Chef der Stadtbetriebe hofft auf Verständnis für die Vollsperrung, die am Ende deutlich Zeit einspart. Die abgelehnte Alternative, den Verkehr über eine Baustellenampel einseitig fortzuführen, hätte zur Folge gehabt, dass die Baustelle acht anstatt der nun wahrscheinlichen drei Monate bestehen würde. Dies sei der entscheidende Vorteil, schließlich würden die Verkehrsteilnehmer bei der Vollsperrung noch nicht einmal halb so lange wie bei einer Teilsperrung in diesem Bereich belastet werden.
INFOBOX
Nach Beendigung der Maßnahme folgt im kommenden Jahr oder spätestens 2020 noch eine weitere große Baustelle auf der Kölner Straße.
An den Einmündungen Hembecker Talstraße und Schachtstraße wird ein Kreisverkehr entstehen.
Als Bauzeit für den Kreisel sind derzeit zwischen neun und zwölf Monate geplant. Die Verkehrsführung während des Baus steht noch nicht fest.