Gevelsberg. . Riesiger Andrang und immenses Angebot bei der 15. Auflage der Seniorenmesse. Möglichkeiten sind in allen Lebensbereichen kaum Grenzen gesetzt.

Die Gevelsberger Senioren stehen mitten im Leben – dies zeigte die 15. Auflage der Seniorenmesse in der Fußgängerzone und im angrenzenden Stadtgarten ganz deutlich. Immer mehr ältere Menschen informieren sich und holen sich Hilfe, um in ihrer zweiten Lebenshälfte ein aktives Leben von hoher Qualität zu führen.

Die Möglichkeiten dazu sind vielfältig und werden gut angenommen. Dementsprechend hoch war auch der Andrang. Mehr als 50 Aussteller von ambulanter und stationärer Pflege über verschiedene Beratungsstellen, bis hin zur Polizei zeigten am Samstagvormittag, wie älteren Menschen das alltägliche Leben ein wenig einfacher gemacht werden kann. „Das ist die Top-Messe für Senioren im Umkreis“, sagte Bürgermeister Claus Jacobi zur Eröffnung. Gemeinsam mit der Seniorenbeauftragten Daniela Alze erinnerte er sich an die Anfänge der Messe. Während der vergangenen Jahre sei die Anzahl der Aussteller und das Interesse der Bürger stetig gewachsen.

Selbsthilfe wird wichtiger

Diesmal gab es einen besonderen Höhepunkt durch die KISS Ennepe-Süd, der Informations- und Kontaktstelle für Selbsthilfe. In und vor dem NRW-Selbsthilfe-Truck gab es verschiedene Talkrunden mit Spezialisten, Musik und Tanz. So präsentierte sich die Selbsthilfegruppe für Parkinson mit einer Yoga-Darbietung und die Tanzgruppe der Lebenshilfe Schwelm zeigte, dass Behinderte ordentlich das Tanzbein schwingen können. „Wir haben nun auch eine kleine Broschüre, den Selbsthilfewegweiser, mit allen Gruppen, Kontakten und Treffpunkten herausgebracht“, berichtete Susanne Auferkorte, Leiterin der KISS.

Sport wird auch im Alter ein immer wichtigeres Thema.
Sport wird auch im Alter ein immer wichtigeres Thema. © Laura Dicke

Ein Stück weiter oberhalb der Fußgängerzone befand sich der Stand des ambulanten Pflegedienstes „dreizettPlus“ mit einem neuen Angebot. Im Juni eröffnete man als erster privater Anbieter im Kreis eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für demenzkranke Menschen in Gevelsberg. „Wie in einer Studenten-WG leben dort die Demenzpatienten zusammen, jeder hat sein eigenes Zimmer und im Wohnzimmer trifft man sich für gemeinsame Aktivitäten“, erklärt Inhaberin Gabriele Landolfo. Zurzeit leben neun Demenzerkrankte in der WG, womit alle Zimmer belegt sind. Bei der geringen Zahl sind eine individuelle und intensive Betreuung und Pflege gewährleistet. Die Kosten können von Sozialträgern und Kranken- sowie Pflegeversicherungen übernommen werden.

Gesund, Sport und Mobilität

Neben den Informationsständen von Pflegediensten, Fitnessangeboten und Senioreneinrichtungen, gab es auch einiges zum Mitmachen und Testen. So bot das Helios- Klinikum einen Gesundheitstest samt Messung des Blutzuckers, Herzstresses und Blutdrucks an. Die Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr demonstrierte mit der Polizei, das Fahren eines Rollators auf verschiedenen Untergründen. Zudem informierte die VER, wie sich Betroffene mit Mobilitätshilfen oder Rollstühlen im Bus richtig verhalten, berichtete vom Seniorenbegleitservice, bei dem die Senioren von zu Hause abgeholt und beim Busfahren begleitet werden.

Das Deutsche Rote Kreuz aus Gevelsberg ist als verlässlicher Partner selbstverständlich präsent.
Das Deutsche Rote Kreuz aus Gevelsberg ist als verlässlicher Partner selbstverständlich präsent. © Laura Dicke

Auch in Sachen Sport und Bewegung sind die Gevelsberger Senioren aktiv und mobil. Das Fitnessstudio „Fit mit Thorge“ bietet dazu einen eigenen Kursus für Menschen ab 60 Jahren an. „Wir trainieren mit alltagsnahen Übungen und Bewegungen, die die Stabilität und Beweglichkeit fördern“, erklärte Chris Seifert, einer der Trainer. In kleinen Gruppen kann dort mit zwei Trainern individuell auf jeden eingegangen werden. Die mindestens einmal pro Woche stattfindenden Kurse werden von der Krankenkasse bezuschusst. Alltägliche Hilfsmittel gab es bei der Schreinerei Klein. Eine Erhöhung fürs Bett, eine Rampe oder Griffe an Möbeln oder Wänden fertigen Geschäftsführer Klaus Küsel und seine Angestellten an. Über die positive Resonanz und den Andrang freuten sich Claus Jacobi, Daniela Alze und die Aussteller. Wieder zeige sich, dass die Gevelsberger Senioren dank der vielseitigen Möglichkeiten ein aktives Leben führen.

INFOBOX

Die Broschüre für Senioren „Mitten im Leben“, die pünktlich zur Seniorenmesse veröffentlicht wurde, gibt in verschiedenen Kapiteln einen Überblick über die Themen Freizeit, Bildung, Sport, Kultur, Pflege und Vorsorge in Gevelsberg.

Wichtige Informationen sowie Kontakte sind dort zusammengestellt. Zu erhalten ist die Broschüre im Gevelsberger Seniorenbüro.