Ennepetal. . 29 Mitglieder kamen zur Versammlung des Fördervereins zum Erhalt des Wichernhauses. Sie hörten eine gute Nachricht und sagten Mithilfe zu.
Genau 29 Mitglieder waren zur außerordentlichen Versammlung des Fördervereins zum Erhalt des Wichernhauses gekommen. Sie hörten eine gute Nachricht und sagten später selbst zu, sich für das Haus am Büttenberg verstärkt zu engagieren.
1. Vorsitzender Bernd Meyer teilte direkt in seinen Begrüßungsworten die gute Nachricht mit, dass es auch im Jahr 2019 Gottesdienste im Wichernhaus geben werde: genau zehn. Sechs davon werde der pensionierte ehemalige Büttenberger Pfarrer Dr. Detlef Holinski halten, vier Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Milspe-Rüggeberg. Das Presbyterium der Gemeinde hatte zunächst beschlossen, keine Gottesdienste mehr im Wichernhaus anzubieten. Hintergrund: der Kirchengemeinde stehen bald nur noch zwei Pfarrer zur Verfügung. Pfarrer Achim Härtel geht – wie berichtet- am 31.Oktober dieses Jahres in den Ruhestand. Die Pfarrstelle wird nicht mehr besetzt, weil die Zahl der Kirchenmitglieder mit etwa 5800 nicht mehr die erforderliche Zahl (2850 für eine Pfarrstelle) erreicht. Auch kämen nur wenige Menschen (oft unter zehn) zu den Gottesdiensten ins Wichernhaus.
Für die Mitglieder des Fördervereins ist klar: das Wichernhaus soll ein kirchliches Haus bleiben, aber auch noch mehr geöffnet werden für alle Menschen. Es soll ein Treffpunkt für die Büttenberger und auch ein Veranstaltungsort sein. Bernd Meyer rief zum Besuch der Gottesdienste auf. Er zählte die Aktivitäten des Fördervereins auf und sagte: „Die jetzige Besucherzahl macht mich traurig. Das Wichern-Café ist aber ein großer Renner, das Sommerfest kommt ebenfalls gut an. Das Ostergrillen ist ein Treffpunkt für die Büttenberger.“ Doch all das reiche nicht, dem Wichernhaus auch eine gute Zukunft zu geben. Für etwa vier Jahre würden noch die Rücklagen der Kirchengemeinde für das Wichernhaus reichen. Dann müsse wohl das Haus vom Förderverein erhalten werden. Große Anstrengungen seien dazu erforderlich. „Wir müssen kreativer werden“, sagte Bernd Meyer.
Finanzbedarf noch zu klären
Aus der Versammlung heraus sprudelten dann nur so die Ideen: Kulturveranstaltungen wie Musikabende, Filmvorführungen und Lesungen durchführen und das Haus Vereinen und Verbänden als Tagungsort anbieten. Mit der Stadt sollte gesprochen werden, über das Abhalten von Bürgersprechstunden der Verwaltung im Wichernhaus, denn das Rathaus sei weit weg. Aus der Versammlung heraus kam auch der Vorschlag, ökumenische Gottesdienste anzubieten, weil ja auch die Katholiken am Büttenberg keine Räumlichkeiten mehr hätten. Auf jeden Fall möchte der Förderverein nach den Gottesdiensten sonntags Kaffee anbieten, vielleicht sogar ein Essen. Man hoffe so, Familien den Besuch der Gottesdienste leichter zu machen. Immer wieder war aus den Diskussionsbeiträgen heraus zu hören: Es geht um den Zusammenhalt am Büttenberg.
Wie groß der Finanzbedarf in den kommenden Jahren sein werde, fragte Hildegard Frede. Eine genaue Zahl konnte jedoch nicht gegeben werden, da die Abrechnungen der Kirchengemeinde für 2017 wegen einer Umstellung der Buchführung noch nicht vorliegen. Für das Jahr 2017 waren 19 600 Euro veranschlagt, darin enthalten sind auch die 8000 Euro, die der Förderverein jährlich aufbringt. „In fünf oder sechs Jahren werden es wohl 20 000 bis 22 000 Euro sein“, schätzt Bernd Meyer. „Diese Summe müssen wir dann alleine aufbringen“.
Als der Vorsitzende nach zwei Stunden fragte, wer denn auch mitarbeite, gingen viele Hände hoch. Prof. Dr. Reinhard Döpp, der als Gast teilnahm, bot sich an, Gottesdienste als Organist zu begleiten. Bernd Meyer dankte allen Teilnehmern. Dank für das Presbyterium nahm Pfarrer Achim Härtel mit, denn auch 2019 wird es Gottesdienste im Wichernhaus geben.
INFO:
Das nächste Treffen findet am Dienstag, 28. August, um 19 Uhr im Wichernhaus statt.
Der im Jahre 2010 gegründete Förderverein zum Erhalt des Wichernhauses hat aktuell 92 Mitglieder. 1. Vorsitzender ist Bernd Meyer, 2. Vorsitzende Monika Gouverneur, Schriftführerin Barbara Gertenbach und Kassierer Michael Hellingrath.