Schwelm. . Eigentliche hatte die todkranke Tamara Reichenbach eine Hochzeit schon abgeschrieben. Doch ihre Freunde organisierten eine Märchentrauung.
In wenigen Minuten beginnt die Trauung von Tamara Reichenbach und Dominik Recknagel im Haus Martfeld. Während die Familie sich auf dem Platz versammelt, um gleich gemeinsam ins Trauzimmer gehen, haben sich ihre Freunde im Park versteckt und bereiten seit Stunden ihre große Überraschung vor.
500 Luftballons haben sie aufgepumpt, passend in den Farben der Hochzeit, ein Musiker baut seine Anlage auf. Sogar blauen und pinken Sekt haben sie für den Empfang gekauft. Schnell übergibt Caroline Hoormann die Ringe an den Trauzeugen, bevor sie wieder hinter den Büschen verschwindet, zu den vielen anderen Menschen.
Freunde organisieren Traumhochzeit in nur sechs Wochen
Die Ringe, die eine befreundete Goldschmiedin für die Beiden gefertigt hat, hat sie aus Mannheim abgeholt. Sie sind aus Silber mit geschwärzten Stellen gefertigt, ganz nach den Wünschen des Brautpaars und „etwas ganz Individuelles und Besonderes“, sagt Hoormann. In wenigen Minuten werden sie sich die Ringe gegenseitig anstecken, ihre Ehe damit besiegeln.
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Vor sechs Wochen begannen die Freunde mit der Organisation dieser Traumhochzeit. Starteten Aufrufe im Internet, auf Facebook und im Radio. „Es ist unglaublich, auf wie viel Großzügigkeit wir gestoßen sind, wie viele Menschen wir trafen, die ein großes Herz haben“, sagt Jörn Hoormann. Sogar Hochzeitskleider wollten Leute verschenken, erklärt er dem Brautpaar während der Ansprache.
Irgendwie ist der Krebs immer präsent
Tamara Reichenbach erzählt später von ihrem Kleid und der Aufregung am Hochzeitsmorgen, als der Reißverschluss kaputt gegangen war. „Ich habe es dann einfach von unten nach oben festgenäht und mich dann reingequetscht, sagt sie und lacht. Der Bräutigam trägt ebenfalls Blau, und gibt sich gelassen, auch wenn die Tränen in seinem Gesicht etwas anderes verraten.
Derer fließen viele an diesem Tag – bei den Gästen, dem Brautpaar, sogar bei Fremden, die Briefe hinterlassen, die Braut umarmen oder einfach nur vorbei schauen, um diesen Moment mitzuerleben. „Heute wollen wir nicht über den Krebs reden“, sagt Jörn Hoormann. Und doch ist er immer irgendwie präsent. „Wir hatten zwar Zeit, uns damit auseinander zu setzen, doch mal gelingt es uns gut, mal weniger.“ Jetzt gehe es nur um die Beiden und ihren großen Moment.
Braut ist ein riesiger Disney-Fan
Caroline Hoormann ist froh, dass alles so gut gelappt hat. Sie war vor kurzem mit Tamara Reichenbach im Disneyland in Paris. „Sie ist ein riesiger Disney-Fan. Wir waren auf dem Eifelturm, haben fast Food gegessen, sind Achterbahn gefahren und haben uns die Parade angeschaut.“
Die Freunde wollen die Zeit mit Tamara nutzen, „und jede Menge schöne Momente und Erinnerungen schaffen“, sagt Caroline Hoormann und bedankt sich bei all den Menschen, die Anteil an der Traumhochzeit haben. „Sogar die Hochzeitsdeko wurde gestiftet.“ Auch das Brautpaar sagt Danke – und auch deshalb lassen die Beiden die Menschen an ihrer Geschichte teilhaben. Haben keine Scheu, über Gefühle zu sprechen und zeigen der Welt, was sie einander bedeuten.
Traumhochzeit in Schwelm
