Schwelm. . An der Dreifeldhalle gibt es jetzt die vierte öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge in Schwelm.

Wenn der Sprit aus der Steckdose kommt: In Sachen Elektro-Mobilität nimmt Schwelm – was die Infrastruktur betrifft – kreisweit eine Vorreiter-Stellung ein. An der Dreifeldhalle gibt es jetzt die vierte öffentliche Ladesäule für Elektrofahrzeuge.

Die neue E-Tankstelle ist bereits „scharf geschaltet“ und kann von zwei Fahrzeugen gleichzeitig zum Aufladen angefahren werden. Was noch fehlt, ist der Anschluss ans Innogy-Verbundsystem. Er soll in Kürze erfolgen. Bei dem Verbundsystem handelt es sich um ein Netzwerk von bundesweit rund 2200 Ladesäulen, dass per App abrufbar ist und über das auch das Bezahlen funktioniert. Wer irgendwo in Deutschland mit seinem Elektro-Pkw startet, kann auf seinem Smartphone sehen, wo es eine E-Tankstelle gibt und ob sie gerade frei ist.

Nummer sieben im Südkreis

In den drei Südkreis-Städten gibt es derzeit sechs öffentliche Ladesäulen. Drei in Schwelm (Bahnhof, Kreishaus, Märkischer Platz), zwei in Ennepetal (Rathaus, Berufskolleg) sowie eine in Gevelsberg (bei der AVU). Die neue Ladesäule an der Dreifeldhalle ist die öffentliche Nummer sieben. Darüberhinaus gibt es E-“Zapfsäulen“ auf Grundstücken von Privatunternehmen, beispielsweise bei Frischkorn in Ennepetal.

Bei allen öffentlichen Ladesäulen innerhalb des Zuständigkeitsbereiches ist der heimische Energieversorger mit im Boot. Sei es als Investor, als Betreiber oder bei der Installation. Anfangs verstand sich die AVU dabei vor allem als Vorreiter und Förderer dieser zukunftsweisenden Technologie. Inzwischen hat sich daraus ein Geschäftsmodell als Dienstleister entwickelt. Es reicht vom Verkauf einer Ladebox für daheim bis hin zum Vollservice für eine Elektro-Tankstelle. Im Auge hat die AVU dabei auch Unternehmen, die sich eine Ladesäule als Anreiz für die Belegschaft anschaffen will. In Zeiten von Fachkräftemangel kann das schnell zu einem Vorteil werden...

Überschaubares Geschäftsfeld

Doch noch handelt es sich bei der Elektromobilität um ein sehr überschaubares Geschäftsfeld. Im Ennepe-Ruhr-Kreis waren zum Stichtag 1. Januar 2018 gerade mal 228 Elektrofahrzeuge angemeldet – bei 250 000 registrierten Fahrzeugen insgesamt. Auch die Nutzungszahlen bei den öffentlichen Ladestationen klingen alles andere als nach Masse. „Wir haben im Schnitt momentan jeden zweiten bis dritten Tag eine Beladung“, so Jörg Prostka. Die am häufigsten genutzte Ladesäule ist übrigens die am Ennepetaler Rathaus. Der städtischen Fuhrpark umfasst vier Elektrofahrzeuge.

„Das ist natürlich nicht wahnsinnig viel und da ist noch viel Luft nach oben“, umreißt AVU-Sprecher Jörg Prostka die Gemengelage. Doch eines sei bei der Elektro-Mobilität eben auch erkennbar: „Es nimmt zwar langsam, aber kontinuierlich zu.“ Dies unterstreicht auch eine Zahl des Landesamtes für Statistik, das zum Stichtag 1.1.2017 für den Ennepe-Ruhr-Kreis gerade einmal 87 gemeldete Elektrofahrzeuge anführt.

AVU-Sprecher Prostka findet: „Wenn es innerhalb eines Jahres so einen Sprung gab, dann wäre das schön.“ Einig sind sich alle Fachleute: Damit die Sprünge in Zukunft mindestens genauso groß beziehungsweise noch größer sind, braucht es die entsprechende Infrastruktur. Zumindest im EN-Vergleich liegt Schwelm dabei weit vorn.